Menden. Der Märkische Kreis will jetzt mit einem zweiten Impfbus auf fehlende Impfkapazitäten reagieren. Auch dort gelten klare Regeln beim Boostern.

Der Märkische Kreis will nun mit einem zweiten Impfbus auf die massiv gestiegene Nachfrage nach Boosterimpfungen reagieren. Anders als in einigen Nachbarkreisen hatte der MK seine Impfzentren Ende September komplett geräumt. Jetzt fehlen Kapazitäten für die Auffrischungsimpfungen.

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Die Märkische Verkehrsgesellschaft soll den Impfbus zur Verfügung stellen. Erste Termine soll es Ende November geben. Darüber werde noch rechtzeitig informiert, kündigt Kreissprecher Alexander Bange an. „Es ist großartig, dass wir mit der MVG ein zusätzliches spontanes Impfangebot organisieren und ermöglichen. Niederschwellige Impfangebote bleiben für uns ein wichtiger Schlüssel. Wir müssen mit dem Impfstoff dorthin, wo die Menschen sind. Impfen ist und bleibt das wichtigste Mittel zur Pandemie-Bekämpfung“, sagt Landrat Marco Voge (CDU) in einer Mitteilung.

Märkischer Kreis: Impfbus ist eine Erfolgsgeschichte

Der Märkische Kreis bezeichnet den ersten Impfbus, der seit Mitte Juli im Einsatz ist als Erfolgsgeschichte. Wartende hatten allerdings gerade zuletzt deutliche Kritik geübt, weil sie oft stundenlang in der Kälte ausharren mussten. Wer nicht exakt mindestens sechs Monate nach der ersten Impfung hinter sich hatte, wurde – nach der Wartezeit – sogar abgewiesen.

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Der Kreis betonte erneut wie bereits am Donnerstag gegenüber der Redaktion, dass auch weiter an einem „breiten und niederschwelligen Angebot für Auffrischungsimpfungen“ gearbeitet werde. Details dazu stehen noch aus. Kommunen und Kassenärztliche Vereinigung sollen dabei mit eingebunden werden. In Menden plant der Fröndenberger Arzt Dr. Walter Blaß unabhängig vom Kreis ein eigenes kleines Impfzentrum im Bürgersaal. Die Einrichtung könnte in der letzten Novemberwoche in Betrieb gehen.

Warum frühestens nach sechs Monaten geboostert wird

Auch am zweiten Impfbus sollen sich vorerst nur Menschen eine Boosterimpfung geben lassen, deren Zweitimpfung mindestens sechs Monate her ist. Einzige Ausnahme ist eine Erstimpfung mit Johnson&Johnson. Diese Personengruppe darf bereits vier Wochen nach der Impfung zum Booster kommen, dann mit Biontech oder Moderna.

„Wir richten uns stringent nach der Erlasslage des Landes NRW“, erklärt Alexander Bange auf Nachfrage. Danach seien die Boosterimpfungen erst nach sechs Monaten vorgesehen. Dass in anderen Impfzentren wie in Unna oder dem EN-Kreis auch schon vor Ablauf dieser Frist geimpft werde, spiele für den Märkischen Kreis keine Rolle. „Sollte sich die Erlasslage ändern, werden wir selbstverständlich auch die neue Erlasslage umsetzen“, sagt Bange. Der Kreis hatte gegenüber der Redaktion bereits kritisiert, dass Äußerungen auf Bundesebene zur Verwirrung bei Menschen geführt hätten.