Menden. Der Märkische Kreis hat die Lage bei Boosterimpfungen falsch eingeschätzt. Die Räumung der Impfzentren war fahrlässig, findet der WP-Kommentator.

Der Märkische Kreis hat Lage erneut falsch eingeschätzt und wird nun mit einer Nachfrage konfrontiert, die wahrlich nicht überraschend kam. Unsere Redaktion hatte immer wieder über drohende Engpässe, fehlende Impfkapazitäten berichtet. Mit Maßnahmen wurde darauf vom Kreis nicht reagiert – auch wenn die Kommunikation viel besser geworden ist.

Impfen im Märkischen Kreis: Andere Kreis hielten Impfzentren umsichtig in Bereitschaft

Fraglos auch unter dem Eindruck vom Land verordneter Orientierungslosigkeit hat der Kreis die Impfzentren leergezogen, als ob die Corona-Pandemie beendet gewesen wäre. Andere Kreise – das zeigen der Kreis Unna und der Ennepe-Ruhr-Kreis eindrucksvoll – haben umsichtiger gehandelt und sich in Bereitschaft gehalten. Wer sich ansieht, wie schnell der EN-Kreis jetzt wieder den Impfturbo zündet, bekommt beim Blick ins Märkische das kalte Grausen.

+++ Hintergrund: Warum der Märkische Kreis viel langsamer impft als andere Kreise in der Nachbarschaft +++

Impfinfrastruktur muss einfach Priorität haben

Ja, Bund und Land haben vieles federführend verbockt. Dabei darf man aber auch nicht vergessen, dass die Gesundheitsämter immer noch viel Entscheidungsbefugnis haben. Der MK hätte mehr Vorbereitungen treffen müssen. Das Argument, dass man dafür auch die Kosten tragen muss, zieht nur bedingt. Wenn Impf-Infrastruktur keine Priorität hat, ja was denn dann?