Menden. Booster-Impfung und Testzentrum: In Menden soll ein eigenes Impfzentrum an den Start gehen. Wann es öffnen soll und wer dort geimpft werden kann.

In Menden soll in Kürze ein eigenes kleines Impfzentrum an den Start gehen. Verantwortlich ist der Fröndenberger Arzt Dr. Walter Blaß, der das Zentrum gemeinsam mit einem Kollegen betreiben will. Start soll schon bald sein. Das Zentrum soll mit einem Testzentrum kombiniert werden.

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DRK verlässt Standort am Bürgersaal Menden mit Testzentrum – Kündigung

Das Zentrum soll nach den Plänen der Organisatoren kurzfristig im Bürgersaal am Rathaus eröffnet werden. Dort befindet sich aktuell noch das Corona-Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes. Der Mietvertrag des DRK läuft aus, zuletzt öffnete das DRK nur noch stundenweise. Der Starttermin hänge aktuell noch davon ab, wie schnell das DRK die Räume leerzieht. Blaß wirbt damit, sofort starten zu können.

Blaß und sein Team planen eine Mischung aus Impfzentrum und Testzentrum. Zwei Ärzte sollen das Zentrum federführend betreuen. Ziel soll es sein, unkonventionell und unbürokratisch die enorme Nachfrage nach Impfungen und mittlerweile auch wieder nach Tests zu decken. Das Zentrum soll an sieben Tagen in der Woche geöffnet sein. Aktuell ist noch offen, ob auch an sieben Tagen geimpft werden kann. Samstags und sonntags soll es auf jeden Fall wieder ein Testangebot im Zentrum geben.

Ziel: Bis zu 30 Impfungen in der Stunde im Bürgersaal in Menden

Corona: Impfzentrum in Menden: Im Bürgersaal am Rathaus in Menden befindet sich aktuell noch ein Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes DRK (Archivfoto).
Corona: Impfzentrum in Menden: Im Bürgersaal am Rathaus in Menden befindet sich aktuell noch ein Testzentrum des Deutschen Roten Kreuzes DRK (Archivfoto). © WP Menden | Corinna Schutzeichel

„Wir sind flexibel. Wir machen auch um 7 Uhr auf. Oder abends bis 22 Uhr, wenn etwas in der Stadt ist“, sagt Blaß mit Blick auf das Testzentrum. Das Angebot könnte auch für Bedienstete aus dem Rathaus attraktiv werden. Sein Ziel sei, bis zu 500 Tests am Tag und bis zu 30 Impfungen in der Stunde durchführen zu können.

„Wir haben kein Problem der Impfstoffbeschaffung“, sagt Blaß. Es gehe jetzt darum, den Impfstoff schnell zu verimpfen. Es müsse nicht unbedingt bei den Booster-Impfungen bleiben. Es könnte auch gut sein, dass man jemandem, der sich testen lasse, auf das Impfangebot hinweise. Konkurrenz wolle er niemandem machen: „Wir arbeiten seit 17 Jahren mit der Mendener Ärzteschaft zusammen.“

Zusätzlich ein eigener Impfbus als Ergänzung zum Impfzentrum

Zusätzlich zum Testangebot soll auch wieder ein Bus aktiviert werden, der bei Bedarf auch in die Stadtteile fahren kann. Der Impfbus der Märkischen Kreises, der aktuell alle paar Wochen nach Menden kommt, war am Dienstag heillos überlaufen. Die Warteschlange führte quer durch die Fußgängerzone bis zu Weltbild.

Bürgermeister Roland Schröder begrüßt auf Nachfrage die Initiative ausdrücklich. Er wiederholt auch seine Ankündigung, dass die Stadtverwaltung solche Initiativen unterstützen werde. Schröder verweist aber auch darauf: „Die Vertragsverhandlungen sind noch nicht abgeschlossen.“ Da es sich beim Bürgersaal um ein städtisches Gebäude handele, könne er nicht einfach freihändig einen Mietvertrag vergeben. Schröder kündigt an, die Politik einbinden zu wollen. Das geschehe aber kurzfristig. Er rechne mit einer Entscheidung Anfang kommender Woche. Aus Sicht der Stadtverwaltung sei auch wichtig, in der Innenstadt ein Testangebot zu erhalten.

Zuletzt hatte es in den Arztpraxen einen enormen Andrang gegeben. Der Mendener Ärztesprecher Peter Brall beklagte bereits am 22. Oktober im Gespräch mit der Redaktion eine Überlastung bei Impfungen. An Booster-Impfungen sei da gar nicht zu denken, hieß es. In anderen Städten war die Lage zu diesem Zeitpunkt offiziell noch ruhig.

Märkischer Kreis lehnte eigenes neues Impfzentrum ab

Der Märkische Kreis hatte es zuletzt, trotz des großen Andrangs auf die Praxen in den Städten, immer wieder abgelehnt, selbst wieder ein Impfzentrum zu eröffnen. Die Schützenhalle in Lüdenscheid steht aktuell nicht mehr zur Verfügung. Und auch der Mietvertrag für die Dependance in Iserlohn lief aus.

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Stattdessen verwies der Kreis auf den Impfbus, kündigte aber auch an, Initiativen in den Städten unterstützen zu wollen. In Nachbarkreisen sieht das anders aus: Der Kreis Unna hatte sein Impfzentrum seit der Schließung Ende September in Bereitschaft gehalten und vergangene Woche auch offiziell wiedereröffnet. Auch der Ennepe-Ruhr-Kreis hatte sein Impfzentrum nicht leergezogen und nimmt es am Mittwoch für Corona-Impfungen jeglicher Art wieder in Betrieb. Es gibt bereits tausende Terminbuchungen.