Fröndenberg. Es knallt im Fröndenberger Rat: Nur ein Jahr nach der Kommunalwahl gründet sich nun die zweite Splitterfraktion.

Die beiden aus ihren Fraktionen ausgetretenen Fröndenberger Ratsmitglieder Lars Köhle und Sebastian Becker-Dahlhoff wollen sich zusammenschließen. Beide reichten am Montagmittag einen entsprechenden Antrag bei Bürgermeisterin Sabina Müller ein.

Künftig wollen Lars Köhle und Sebastian Becker-Dahlhoff als „BÜRGERfraktion“ die Interessen der Fröndenberger im Rat vertreten. Am Rande der jüngsten Ratssitzung soll es zunächst auch Gespräche mit den beiden SWGF-Vertretern Kurt Potthoff und Jürgen Wiechert gegeben haben. Die SWGF ist ihrerseits vor rund einem Jahr ins Leben gerufen worden, nachdem beide aus der SPD-Fraktion ausgetreten waren.

Lars Köhle kehrte der FWG vor rund zwei Wochen den Rücken. Die Hintergründe wollten weder Fraktionschef Matthias Büscher noch Köhle selbst kommentieren.

Sitzungspauschale und Stimmrecht

Sebastian Becker-Dahlhoff ist nach Unstimmigkeiten in der CDU aus Fraktion und Partei ausgetreten. Dabei ging es vornehmlich darum, dass Fraktionschef Gerd Greczka auf der 3G-Regel für Sitzungen beharrt, Becker-Dahlhoff allerdings ungeimpft ist und Tests für Fraktionssitzungen ablehnte. Für den Rat wies der Landwirt stets negative Tests vor.

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Welche Auswirkung der Zusammenschluss der Bürgerfraktion für die Mehrheitsverhältnisse in den jeweiligen Fachausschüssen hat, ist noch unklar. „Das wird derzeit geprüft“, erklärt Stadtsprecherin Ulrike Linnenkamp dazu. Denn: In einem Fraktionszusammenschluss stehen den jeweiligen Ratsmitgliedern nicht nur etwa Pauschalen für Sitzungen zu, sondern auch Posten in den Ausschüssen. Als fraktionslose Bürgervertreter hätten Köhle und Becker-Dahlhoff in den Ausschüssen zwar ein Besuchs-, allerdings kein Stimmrecht. Die Sitze in den Ausschüssen richten sich nach den Mehrheitsverhältnissen im Stadtrat.