Menden. WSG Menden: Große Entwicklungsfläche und Problem-Immobilie wechselt den Besitzer. An Hauptstraße und Nordwall soll frischer Wind wehen.

Ein Mendener Investor hat das Areal des früheren Bekleidungshauses Steinhof gekauft. Der Verbund von Immobilien am Ende der nördlichen Hauptstraße an der Ecke zum Nordwall ist aktuell von Leerständen geprägt. Der gesamte Komplex ist rund 2000 Quadratmeter groß. Er könnte jetzt, so die Hoffnung von Mendens Wirtschaftsförderer Tim Behrendt, zu einem attraktiven Teil der Innenstadt entwickelt werden.

Niedergang in den vergangenen Jahren: „Großleerstand mit Sanierungsbedarf“

Vom Nordwall bis zur Querstraße „An der Stadtmauer“ fand in den letzten Jahren wenig Entwicklung statt – eher im Gegenteil. Eine wie der bisherige Besitzer in Essen ansässige Real Estate GmbH konnte kaum Vermarktungserfolge erzielen. Auch wurde erkennbar nicht in den Komplex investiert, sodass die Mieter einer nach dem anderen auszogen. Mit der Westfalenpost verlässt zum Ende des Jahres einer der letzten gewerblichen Mieter die Großimmobilie und zieht an die Poststraße – nur Ernsting’s Family und Yourfone sind dann noch darin. Die WSG bezeichnet das Gebäude damit als „Großleerstand mit Sanierungsbedarf“.

WSG-Chef Behrendt sind Vermittlung als Erfolg: „Essenzielle Entwicklungs-Bausteine“

„Das Areal am Nordwall und die nördliche Hauptstraße gegenüber von Sinn und Weltbild sind für unsere Innenstadt essenzielle Entwicklungsbausteine“, sagte Behrendt vor einigen Wochen im Stadtrat bei der Vorstellung der „Perspektive Innenstadt 2030“ (die WP berichtete). Behrendt weiter: „Unsere Bemühungen, zwischen Interessenten und Eigentümer zu vermitteln, laufen seit Frühjahr. Als wir die Perspektive Innenstadt 2030 formulierten, wussten wir schon, dass die Verhandlungen vielversprechend verlaufen und uns die Beweisführung, die Gegend am Nordwall attraktiv für Investoren darzustellen, gelingen könnte.“

Mendener Käufer will Bestandsgebäude herausputzen und dann neu vermieten

Peter Maywald, Vorsitzender des WSG-Aufsichtsrates, ergänzt: „Die WSG hat für die sieben Innenstadt-Areale konkrete Projektansätze. Alle im Konzeptpapier genannten Maßnahmen sind realistisch und machbar, sofern die Unterstützung aus der Politik dafür kommt.“

Gespräche um Ex-Dieler laufen

Die WSG Menden bewertet den Verkauf als „ersten großer Schritt für die künftige Gestaltung des Areals rund um den Nordwall“. Die Veräußerung des Steinhof-Komplexes solle jetzt durch die Renovierung im Bestand für eine Neubelebung sorgen und Synergien mit andere Investorenprojekten im nahe gelegenen Umfeld freisetzen.

So spricht die Wirtschaftsförderung gerade mit dem Eigentümer des nahe gelegenen Dieler-Gebäudes über die Entwicklungspotenziale dieser Fläche, wie bereits berichtet wurde. Ebenso hat die Wirtschaftsförderung in diesem Jahr Konzeptplanungen vorgelegt, wie nach Vollzug eines Flächentausches die Gesamtfläche Nordwall überplant werden könnte. Hierzu soll es am 23. November weitere Gespräche in einem politischen Arbeitskreis sowie neue Ergebnisse geben.

Der Mendener Käufer der Immobilie wolle das bestehende Gebäude jetzt zuerst „mit einer Erstinvestition absichern, optisch und funktionell herausputzen und den Sanierungsstau der letzten Jahre lösen“, berichtet die WSG weiter. Die Erdgeschossflächen sollen als erste zu ortsüblichen Konditionen wieder an den Mann gebracht, die Büroflächen in den oberen Etagen renoviert werden. Dem neuen Eigentümer gehe es darum, „den wichtigen Bereich der Fußgängerzone mit neuem Leben zu füllen und dabei zu helfen, Anschub für die Pläne der kommenden Jahre zu leisten“. Ihm komme dabei das Sofortprogramm Innenstadt der Stadt Menden zugute, das von der Wirtschaftsförderung koordiniert wird, wie auch das Zentrenmanagement, was gerade aufgebaut wird. Laut Behrendt herrscht zudem ein Bedarf an bezahlbaren Büroflächen, nicht zuletzt bedingt durch den Verkauf des Mendener Technologie- und Gründerzentrums.

WSG sieht Bedarf an bodenständigen Büroflächen zu ortsüblichen Mieten gegeben

„Auch wenn die WSG Menden GmbH in den kommenden Jahren ein neues Gründer- und CoWorking-Zentrum auf Hämmer entwickeln will, können wir die Bedarfe an bodenständigen Büroflächen, die auch für kleinere Unternehmen geeignet sind, derzeit im Stadtgebiet nicht decken“, erklärt Behrendt weiter. Laut dem Eigentümer werden parallel zur Renovierung Planungen für die mittel- und längerfristige Zukunft erstellt werden.