Fröndenberg. E-Bikes und E-Autos sollen in Fröndenberg mehr Möglichkeiten zum schnellen Nachladen bekommen. Doch dabei gibt es Hürden.

In Fröndenberg sollen Lademöglichkeiten für E-Autos und E-Bikes deutlich ausgebaut werden. Passend dazu stehen den Stadtwerken gut 300.000 Euro in Aussicht, um das Vorhaben voranzubringen. Ein Vorstoß der SPD, Ladetechnik in Straßenlaternen einzubauen, könnte derweil sprichwörtlich Zukunftsmusik sein.

Unterwegs schnell nachladen

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur will den Ausbau von Ladesäulen in den Kommunen vorantreiben. Passend dazu haben die Stadtwerke Fröndenberg-Wickede einen Förderantrag gestellt. Inklusive Eigenanteil könnte der heimische Energieversorger so gut 300.000 Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur investieren. Wie genau die Fördermittel genutzt werden könnten, dazu hat die SPD bereits eine Vorstellung. Die Verwaltung solle Möglichkeiten ausloten, um Straßenlaternen mit entsprechender Technik zum Schnellladen nachzurüsten.

„Die Angebote von öffentlichen Ladepunkten hinken der gestiegenen Nachfrage hinterher“, so Fraktionsgeschäftsführer Gerd Schürmann. „Durch die Installation von Laternenladepunkten können E-Mobilisten unterwegs schnell nachladen.“ Ladepunkte an Straßenlaternen seien – wenn es die technischen Gegebenheiten ermöglichen – „für einen Bruchteil der Kosten von herkömmlichen Ladesäulen zu erstellen“, heißt es in dem Antrag der Sozialdemokraten.

Allerdings gestaltet sich dieses Vorhaben nach Auskunft der Stadt schwierig. Denn: In der Ruhrstadt gibt es zwei verschiedene Bereiche, in die die Straßenbeleuchtung unterteilt ist – jede für sich mit eigenen Problemen. Der Bereich Mitte/Ost ist mit einem eigenen Kabel versorgt. „Dieses Beleuchtungskabel versorgt die Lichtpunkte nur bei Dunkelheit mit Strom, über dieses Kabel versorgte Ladepunkte werden nur bei eingeschalteter Straßenbeleuchtung mit Strom versorgt.“ Dort tagsüber zu laden sei nicht möglich. Mehr noch: Die Stromversorgung ist zu schwach, als dass sich dort E-Fahrzeuge laden ließen.

Hürden für die Nachrüstung

Im Bereich Nord/West sieht die Lage zwar anders, allerdings keineswegs weniger problematisch aus. Die Straßenleuchten seien zwar über das reguläre Stromnetz und nicht mit einem eigenen Kabel angeschlossen, allerdings sind die Masten „auf die Anforderungen einer funktionalen Straßenbeleuchtung“ ausgelegt, wie es heißt. In den Hohlkörpern ist schlichtweg nicht genug Platz, um dort die erforderliche Technik nachzurüsten. Stattdessen müssten gänzlich neue und deutlich größere Masten verbaut werden, um Lademöglichkeiten zu schaffen.

Doch es gibt laut Verwaltung grundsätzlich weitere Hürden. So sind die Leitungen der Leuchten keinesfalls auf einen erhöhten Strombedarf ausgelegt. Sein E-Auto dort aufzuladen würde nach derzeitigem Stand gut und gerne 20 Stunden dauern. Zudem böten Wallboxen, die sich Privathaushalte in Abstimmung mit den Stadtwerken am Eigenheim installieren lassen können, eine gute Alternative. „Unter Berücksichtigung der vorhandenen Siedlungsstrukturen im Fröndenberger Nord-Westen mit überwiegend Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern ist eine Versorgung mit E-Ladestationen aus öffentlichen Mitteln kritisch zu hinterfragen“, urteilt die Verwaltung daher.