Asbeck. Der Steinbruch von Calcit Holzen will sich Richtung Menden erweitern. Der Abbau könnte deutlich näher an die Bebauung im Stadtteil Asbeck rücken.

Der Arnsberger Steinbruch-Betreiber „Calcit Edelsplitt“ will sich in den kommenden Jahren in Richtung des Mendener Stadtteils Asbeck erweitern. Der Steinbruch soll auch näher an die Bebauung in Asbeck heranreichen. Die Bagger sollen sich in westliche Richtung bewegen und im wahrsten Sinne des Wortes an der Mendener Stadtgrenze knabbern.

Die Firma hat beim Hochsauerlandkreis die Erweiterung beantragt. Die Flächen sind auch ohnehin schon im Regionalplan für diesen Zweck ausgewiesen. Wenn es nach Calcit geht, soll der Abbau schon im kommenden Jahr beginnen. Der Hochsauerlandkreis hat bereits ein Genehmigungsverfahren gestartet. In Arnsberg wird bereits eine Bürgerbeteiligung durchgeführt. Auch in Menden soll es bald so weit sein.

Abstand zur Bebauung in Asbeck könnte sich fast halbieren

Bislang ist der Steinbruch etwa 600 Meter vom Asbecker Zentrum entfernt. Künftig könnte sich der Abstand knapp halbieren. Reaktionen aus Asbeck blieben bislang aus.

Für den Bau des Steinbruchs soll sogar die aus Eisborn kommende Burgstraße verlegt werden. Sie führt mitten durch das künftige Abbruchgelände und soll demnächst südöstlich um den Steinbruch herumführen und an die Straße Möringen angebunden werden. Die Baukosten für die Verlegung muss Calcit tragen. Die Firma rechnet mit einer knappen Million Euro Baukosten. Erst wenn die neue Straße gebaut ist, kann der Abbau beginnen. +++ Hintergrund: Auch in Balve liegen die Unterlagen zur Erweiterung nun bald aus +++

Calcit will auf dem Gelände jährlich 750.000 Tonnen hochwertige Splitte und Tragschicht-Materialien aus Kalkstein abbauen. Produkte finden sowohl im Straßen- und Wasserbau, sowie in der Asphalt- und Betonindustrie Verwendung, heißt es beim Unternehmen.

Steinbruch soll Schotter und Splitt für weitere 34 Jahre liefern

Das neu hinzukommende Gelände soll den Abbau für weitere 34 Jahre sichern. Das Unternehmen baut bereits seit 1960 in dem bestehenden Steinbruch ab. Die Vorkommen sind aber erschöpft. Auf der untersten Sohle des Steinbruchs soll sich sammelndes Wasser nach und nach einen See ergeben. Anders als der nur wenige Kilometer entfernte Steinbruch von Rheinkalk/Lhoist öffnet sich der Steinbruch nicht zur Seite, sondern geht relativ steil in den Boden hinab. +++ Hintergrund: Bei Lhoist geht’s ums „Beil“ +++

Zu den Plänen von Calcit gehört es auch, die Hauptwanderwegestrecke X1 durch Bau von Schotterwegen im Abgrabungsrandbereich und unter Einbeziehung vorhandener Wirtschaftswege wiederherzustellen. Auch sei daran gedacht, im Steinbruchrandbereich Aussichtsplätze an zwei exponierten Stellen zu schaffen.

Windkraftanlage mit 25 Jahren Laufzeit soll entstehen

Calcit plant zwei Abbauphasen im Erweiterungsgebiet. Zunächst soll der nördliche Teil erschlossen werden. Calcit geht von einem „Vorrat“ für etwa 25 Jahre aus. Im südlichen Bereich der Erweiterungsfläche ist zwischenzeitlich eine Windenergieanlage geplant. Diese soll 25 Jahre stehenbleiben und dann zurückgebaut werden, wenn der Bereich benötigt wird.