Holzen. Wegen weitgehend ausgeschöpfter Abbaukapazitäten will Calcit den Steinbruch erweitern. Ein Teil der Kreisstraße 29 soll verlegt werden.
Das Unternehmen Calcit Edelsplitt hat beim Hochsauerlandkreis eine Erweiterung ihres Steinbruchs in westliche Richtung beantragt. Im Steinbruch werden Splitte und Tragschicht-Materialien aus Kalkstein gewonnen, die für den Straßen- und Wasserbau sowie in der Asphalt- und Betonindustrie verwendet werden. Begründet wird der Erweiterungsantrag mit der weitgehend erschöpften Abbaukapazität.
Steinbruch soll in westliche Richtung erweitert werden
Zurzeit erfolge der Abbau bereits bis tief unten auf die genehmigte Abbausohle. Auch die nördliche Ausdehnung Richtung Landstraße 682 sei weitgehend erschöpft. Calcit möchte den Steinbruch in westliche Richtung erweitern, weil dieser Bereich im Regionalplan als „Bereich für die Sicherung und den Abbau oberflächennaher Bodenschätze“ ausgewiesen ist. Wegen der weitgehend erschöpften Abbaukapazitäten möchte Calcit - nach einer Antraggenehmigung durch den HSK - möglichst noch im nächsten Jahr die Abbauflächen erweitern.
Antragsunterlagen online einsehbar
Was genau die Firma Calcit Edelsplitt beantragt hat, kann auf folgender Internetseite der Stadt Arnsberg nachgelesen werden: arnsberg.de/stadtentwicklung Auf dieser Seite Planunterlagen anklicken und dann rechts weiterklicken auf Plandetails bzw. Unterlagen, wo sich im Einzelnen die Anträge befinden. Die Unterlagen sind seit 15. September bis einschließlich 14. Oktober 2021 einsehbar. Einwendungen können bis 14. November erhoben werden.
Die westliche Ausdehnung der Abbaufläche in Richtung Asbeck macht es wegen der Inanspruchnahme der Kreisstraße 29 erforderlich, diese Kreisstraße (Burgstraße) südlich des Steinbruchs auf etwa 400 Metern Länge zu verlegen und an die Kreisstraße 26 (Straße Möringen) anzuschließen. Erst wenn diese Straßenverlegung abgeschlossen und in Betrieb genommen wurde, soll die Aufhebung des Straßenabschnitts in der Steinbruch-Westerweiterung erfolgen. Die veranschlagten Netto-Baukosten von 979.000 Euro hat die Firma Calcit zu tragen.
Jährliche Abbauleistung von 750.000 Tonnen
Zu den Plänen von Calcit gehört es auch, die Hauptwanderwegestrecke X1 durch Bau von Schotterwegen im Abgrabungsrandbereich und unter Einbeziehung vorhandener Wirtschaftswege wiederherzustellen. Auch ist daran gedacht, im Steinbruchrandbereich Aussichtsplätze an zwei exponierten Stellen zu schaffen. Calcit betont im Antrag, dass die zurzeit genehmigte jährliche Abbauleistung von 750.000 Tonnen verwertbarem Rohgestein beibehalten werde. Die Westerweiterung ermögliche 26 Millionen Tonnen Abbaugut, was für einen Zeitraum von voraussichtlich 34 Jahren reiche. Calcit plant zwei Abbauphasen im Erweiterungsgebiet. In Phase 1 würde im nördlichen Bereich des Erweiterungsareals Gestein abgebaut, die dortige Abbaumenge an Kalkstein könnte für 25 Jahre reichen.
Windenergieanlage soll entstehen
Im Bereich der Abbauphase 2, im südlichen Bereich der Erweiterungsfläche, ist derzeit eine Windenergieanlage geplant. Die Nutzungsdauer dieser Anlage ist gemäß vertraglicher Vereinbarung zwischen dem Windanlagenbetreiber und Calcit begrenzt auf den Zeitraum bis zur Inanspruchnahme durch die Steinbrucherweiterung. Mit Beginn der Abbauphase 2 wird die Windkraftanlage zurückgebaut. Die Abbaumenge an Kalkstein in Phase 2 reicht voraussichtlich für neun Jahre.
Betriebszeiten werden nicht verändert
Im Calcit-Antrag heißt es auch, dass sich die Betriebszeiten im Steinbruch nicht ändern werden. Sprengarbeiten (in der Regel ein- bis zweimal in der Woche) erfolgen wie bisher ausschließlich werktags von 7 bis 13 Uhr bzw. 15 bis 19 Uhr. Die Abbau- und Herrichtungsarbeiten werden wie bisher werktags zwischen 6 und 22 Uhr durchgeführt (Verladung ab 4 Uhr).
„Mit dem Calcit-Antrag wird sich der Bezirksausschuss Holzen in seiner Sitzung am 26. Oktober befassen“, kündigte auf Nachfrage Bezirksausschussvorsitzender Theo-Josef Nagel an. Der Hochsauerlandkreis als zuständige untere Umweltschutzbehörde (Untere Wasserbehörde) entscheidet, ob der Antrag genehmigt wird.