Bausenhagen. In Bausenhagen gibt es jetzt einen Astronomischen Lehrpfad. Markus Paul gibt persönliche Führungen. Seit 18 Jahren ist er Hobby-Astronom.

Eine Wanderung der etwas anderen Art: In Bausenhagen gibt es jetzt einen Astronomischen Lehrpfad. Der Fröndenberger Markus Paul hat das Projekt ins Leben gerufen und gibt höchstpersönlich Führungen. Der 43-Jährige ist leidenschaftlicher Hobby-Astronom und ist seiner Passion zuvor viele Jahre in Freiburg im Breisgau nachgegangen. Nun wollte er das Ganze auch in der Ruhrstadt umsetzen – und es ist ihm gelungen. Wobei Paul zunächst eigentlich gar nicht mehr mit der Zusage gerechnet hatte.

Gemeinsam mit dem Kreis Unna und der evangelischen Kirche in Bausenhagen hat man den Astronomischen Lehrpfad errichtet. Er schließt sich an den bereits bestehenden Meditationsweg der Kirche an. „Wir wollten den Weg erneuern und erweitern. Jetzt ist es ein Weg mit zwei Horizonten“, erklärt der 43-Jährige. Zunächst hatte Paul die Idee, den Astropfad auf seinem eigenen Grundstück umzusetzen. „Wir wohnen hier auf einem großen Bauernhof“, sagt er. Doch die zahlreichen Anträge und Regularien führten zu vielen Komplikationen, also entschied man sich für die Variante in Bausenhagen. Schon seit anderthalb Jahren laufen die Anträge. „Sowas dauert immer“, weiß der Fröndenberger. „Das muss ja erstmal alles genehmigt werden.“ Es gab auch zahlreiche Hürden, weshalb die Initiatoren des Ganzen mit der plötzlichen Genehmigung und Zusage zunächst gar nicht mehr gerechnet hatten. „Das kam jetzt total plötzlich.“

Persönlicher Traum

Plötzlich aber vor allem zur Freude von Markus Paul. Denn er sagt selbst: „Damit ist ein persönlicher Traum in Erfüllung gegangen.“ Nun möchte er sich aktiv seinem Projekt hingeben und bietet ganz verschiedene Themen der Astronomie an. Am vergangenen 12. August fand die erste Führung passend zur Sternschnuppennacht statt, am kommenden Wochenende folgt bereits die dritte Führung. Und diese ist ebenfalls ganz besonders: Denn das Angebot richtet sich vor allem an körperlich eingeschränkte Menschen. „Ich arbeite einmal die Woche als Physiotherapeut in der Villa Dominik, da habe ich auch schon angefragt“, erzählt Paul. „So kommen die Menschen mal raus und sehen auch etwas anderes.“ Der gesamte Pfad ist barrierefrei, so dass es für behinderte Menschen keinerlei Probleme geben sollte.

Auf dem Astronomischen Lehrpfad sind zehn verschiedene Tafeln angebracht. Auf diesen finden die Entdecker nicht nur Informationen in Textform, sondern auch einen QR-Code, über welchen man direkt auf die Homepages des Pfads gelangt, um sich noch weiter in die Materie einzulesen.

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Elf Koffer Equipment

Das ganz Besondere an den Tafeln: die Bilder. Die sogenannten Astro-Fotos hat Markus Paul alle selbst gemacht. Und das ist ein enormer Aufwand. „Dafür braucht man ein großes Equipment, das besteht bei mir aus elf Koffern. Dann braucht man die ganze Nacht, um ein einziges Foto zu machen und dann noch mal einen Tag, um das richtig zu bearbeiten“, erklärt der Hobby-Astronom. Die verschiedenen Bilder auf dem Lehrpfad zeigen unter anderem auch den Mond. Bewusst hat sich Markus Paul allerdings gegen Planetenfotos entschieden: „Einen Planetenwanderweg gibt es ja schon in Menden.“

Seit bereits 18 Jahren ist der Fröndenberger begeisterter Hobby-Astronom. „Nach einem Tauchunfall habe ich ein neues Hobby gesucht“, erzählt er im Gespräch. Durch den Verkauf seiner Tauchausrüstung konnte er sich sein erstes Teleskop kaufen. „Aber ich habe schon als Kind gerne mit dem Fernrohr den Mond beobachtet. Ich war schon speziell mit meinen Hobbys“, sagt Markus Paul und lacht. Während seine Freunde Fußball spielten, beschäftigte er sich lieber mit Fernrohren und Teleskopen. In Freiburg im Breisgau konnte er seine Leidenschaft dann zum Beruf machen. Und dieses Wissen, diese Führungen möchte er nun auch in Fröndenberg etablieren.

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Neben den Themenführungen, die öffentlich sind, sind auf Anfrage auch private Führungen möglich. Zusätzlich zu den Führungen bringt Markus Paul auch immer etwas mit wie zum Beispiel Meteoriten oder sein eigenes Teleskop. Das mache die Wanderung noch etwas spannender. Während die öffentliche Themenführung bei rund fünf Euro pro Person liegt, ist die private Führung aufgrund des höheren Aufwands deutlich teurer, sagt der gelernte Physiotherapeut.

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