Menden. Abermals ist der Gewässerlehrpfad in Lendringsen von Vandalen heimgesucht worden. Diesmal ermittelt der Staatsschutz in Hagen.

Der Gewässerlehrpfad in Lendringsen entlang der Hönne ist mutwillig zerstört worden. Und es ist nicht das erste Mal, dass Vandalen dort ihr Unwesen treiben. Gerda Hering, die den Gewässerlehrpfad ehrenamtlich mit ihrem Mann Ulrich Hering aus den Spenden des vergangenen Crowdfunding-Projekts errichtet hat, ist entsetzt. „Da fehlen einem einfach die Worte“, sagt sie. Beide sind ehrenamtlich für das Naturschutzzentrum Arche Noah tätig. Dass der mit viel Mühe errichtete Gewässerlehrpfad immer wieder zerstört wird, macht sie wütend.

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Bereits in der Vergangenheit haben unbekannte Täter Vandalismus betrieben und auch nach der Errichtung in diesem Jahr gab es nach nur wenigen Tagen erste Zwischenfälle. Diese wurden damals bereits zur Anzeige gebracht -- allerdings ohne Erfolg, wie Gerda Hering berichtet. „Wir haben nun ein Schreiben von der Staatsanwaltschaft bekommen, dass das Verfahren eingestellt wird.“ Die Vandalen konnten demnach nicht ermittelt werden.

Bei Spaziergang entdeckt

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Etwas kaputt zu machen, das sei schon schlimm genug, so die Mendenerin. Doch am vergangenen Samstag entdeckten ihr Mann und sie bei einem Spaziergang dann den erneuten Vandalismus am Gewässerlehrpfad. Und neben den kaputten Lehrtafeln, sorgten aber vor allem die zahlreichen Schmierereien sowie Aufkleber mit rechten Sprüchen und Parolen für Entsetzen. „Wir haben das Ganze beim Ordnungsamt und bei der Polizei angezeigt“, sagt Hering. Ob ein erneuter Aufbau des Lehrpfades für sinnvoll erachtet wird, sei noch fraglich. „Wir machen das ja freiwillig“, erklärt die Rentnerin. Es lohne sich einfach nicht mehr, wenn der Gewässerlehrpfad jedes Mal nach nur wenigen Tagen zerstört wird. „Da habe ich einfach keine Lust mehr drauf“, sagt die Ehrenamtliche enttäuscht.

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Die Anzeige liegt aktuell noch bei der Kripo Menden, „es sieht aber so aus, als ob der Staatsschutz die Ermittlungen übernehmen wird“, erklärt Sebastian Hirschberg von der Pressestelle der Polizei Hagen dazu. Der Staatsschutz übernimmt bei Straftaten, die einen politisch motivierten Hintergrund haben. Dazu zählen links- und rechtsextremistische Taten ebenso wie islamistisch-motivierte.

Dass diese Schmierereien zumindest antisemitisch behaftet sind, schätzt Volker Kohlschmidt von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (MBR) so ein: „Bei solchen Sachen ist automatisch der Staatsschutz gefragt.“