Menden. Der Druck auf Ungeimpfte wächst weiter. Erste Hoteliers machen Ernst, lassen nur Geimpfte rein. Doch wie sehen es die Mendener Gastronomen?
Könnte Ungeimpften schon bald der Zutritt zu Restaurants, Bars oder Cafés verwehrt werden? Ein Hotelier aus Oberbayern hat nun beschlossen, dass in seiner Unterkunft lediglich noch Geimpfte nächtigen dürfen. Für Mendener Gastronomen kommt das allerdings derzeit nicht in Frage. Doch falls die Regelung beschlossen werden sollte, werden auch sie sich dran halten. Dennoch hoffen sie, dass es bei den derzeitigen Vorgaben bleibt.
„Freiwillig würde ich das erstmal nicht machen, das hat so bislang gut geklappt bei uns“, sagt Jozeh Ramazani vom Mendener Salsa im Gespräch mit der Westfalenpost. Das Konzept, das seit der Pandemie immer weiter ausgearbeitet wurde, funktioniere. Er möchte weiterhin allen die Möglichkeit geben, in sein Restaurant zu kommen. Natürlich gelten dabei die allgemein bekannten Regeln, wie die Masken- und die je nach Inzidenz wieder in Kraft tretende Testpflicht. Doch Ramazani gesteht im Gespräch auch, dass er sich im Fall der Fälle der Vorgabe anschließen würde. „Wenn man so eine Schließung verhindern kann und das die letzte Möglichkeit ist, werden auch wir das natürlich wahrnehmen“, sagt er. Allerdings nur, so betont der Gastronom, wenn man gar keine andere Wahl habe.
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Kritik an Klassifizierung
Ähnlich sieht es David Poloczek vom Bonkers in Menden. „Für mich und uns kommt es nicht in Frage, nach geimpft und nicht geimpft zu unterscheiden“, macht der Wirt deutlich. Er unterstütze diese Klassifizierung nicht, obwohl er selbst und viele seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geimpft seien. Poloczek gibt auch zu, dass er Angst vor dieser möglichen Spaltung habe. Denn: „Wenn die Regierung das beschließt, bleibt uns Gastronomen nichts weiter übrig, da wir doch auch irgendwie unser Brot verdienen müssen.“ Zwar hofft er, wie Ramazani auch, dass solch eine Regelung nicht in Kraft treten wird. Komme es hart auf hart, würde er sich aber auch dem Ganzen anschließen. „Wir wollen alle, dass es endet und dazu müssen nun mal Regeln eingehalten werden. Ob man will oder nicht.“ Zudem spürt auch der junge Mendener Gastronom eine zunehmende Verwirrung und Verunsicherung bei den Gästen.
Insbesondere seit das Land wieder in Inzidenzstufe 1 gerutscht ist und für alle Kreise und kreisfreien Städte wieder strengere Corona-Regeln gelten. Täglich bekomme er Nachrichten von Gästen, die Fragen stellen, inwiefern es möglich ist, im Bonkers zu essen. „Die Gäste sind allerdings mehr als glücklich, überhaupt noch raus zu können. Und die Freude teilen sie auch mit uns.“
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Märkischer Kreis in Inzidenzstufe 1
Nicht nur das Land ist in die Inzidenzstufe 1 gerutscht, auch der Kreis lag am vergangenen Dienstag den achten Tag in Folge über dem Grenzwert von zehn. Somit treten ab dem heutigen Donnerstag noch weitere verschärfte Corona-Regeln in Kraft. Neben Kontaktbeschränkungen, die erlauben, dass sich nur noch Personen aus maximal fünf Haushalten im öffentlichen Raum treffen dürfen, oder bis zu 100 Personen mit negativ bestätigtem Test (gilt nicht für vollständig Geimpfte oder Genesene), gilt in jeglichen Innenräumen, auch in Restaurants, Bars und Cafés, wieder die Maskenpflicht. Auch das Personal ist verpflichtet, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Ein Negativtest für Ungeimpfte ist derzeit noch nicht erforderlich, da die Landesinzidenz bislang noch unter 35 liegt. Sollte dieser Wert über einen gewissen Zeitraum überschritten werden, könnten auf Gastronomie und Co. allerdings noch weitere Verschärfungen zukommen.
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