Menden. Die Corona-Pandemie hat insbesondere den Mendener Einzelhandel sowie die Gastronomie in der Hönnestadt hart getroffen.

Zwar befindet sich der Märkische Kreis aktuell noch in der neu eingeführten Inzidenzstufe 0, doch auch das könnte schon bald wieder Geschichte sein. Seit Dienstag, 27. Juli, überschreitet die Inzidenz im MK den Schwellenwert von zehn. Landesweit gelten bereits seit vergangenem Montag strengere Corona-Regeln, da NRW bereits von Inzidenzstufe 0 in Inzidenzstufe 1 gerutscht ist. Und genau das hat erneut Auswirkungen auf den Einzelhandel und die Gastronomie. Die Branchen, die auch in Menden enorm hart von der Corona-Krise getroffen wurden. Doch die Unterstützung ist da und vor allem spürbar. In der Hönnestadt sind Handel und Gastro aufeinander angewiesen, das weiß auch Falk Steidel, Vorsitzender der Mendener Werbegemeinschaft.

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„Es ist relativ einfach. Einkaufen heute ist nicht mehr wie das Einkaufen früher“, sagt Falk Steidel im Gespräch mit der Westfalenpost. Es gehe demnach nicht mehr lediglich darum, die Einkaufsliste mit den nötigen Besorgungen abzuhaken, sondern viel mehr darum, das Einkaufen zu einem Erlebnis werden zu lassen. „Viele möchten zwischendurch oder danach ein Käffchen trinken“, berichtet Steidel und weiß aus eigener Erfahrung, dass auch er es oft genau so handhabt. Zuletzt, so erzählt er, musste er seine Brille zur Reparatur bringen. Die Wartezeit bis zur Abholung bot sich also super für einen Stopp in einem Mendener Stammlokal an. Und genau da, beim Kaffee zwischendurch, fängt schon die erste Verknüpfung an. Doch es sei keineswegs so, dass eine Branche wichtiger ist als die andere. Man brauche sich viel mehr gegenseitig.

Ein Geben und ein Nehmen

„Beides ist unwahrscheinlich wichtig“, betont Falk Steidel. Städte wandeln sich seiner Prognose nach immer weiter in Richtung Erlebnis. „Und bei uns hier in Menden ist es schon seit vielen Jahren so, dass bei uns alles Hand in Hand geht.“ Ein Vorteil, wie er findet, und nennt als Gegenbeispiel die Nachbarstadt Neheim. Dort gebe es auf der einen Seite das Einkaufszentrum und auf der anderen Seite die Altstadt als Ausgehzentrum. „Die Leute wollen aber beides.“ Daher sei man in der Hönnestadt in der Tat gut aufgestellt. „Natürlich haben wir dieses Jahr nicht so Glück, da ist Corona, die strengeren Regeln und eben das Wetter.“ Denn auch die Wetterlage nimmt Einfluss auf das Kaufverhalten von Menschen. „Wenn man morgens nicht weiß, ob man im T-Shirt oder Kleid rausgehen soll und abends den Wintermantel auspacken muss, ist das natürlich blöd.“ Dennoch lassen sich die Wirte und Händler nicht unterkriegen, auch wenn es nun wieder einige Beschränkungen gibt. Vor allem im Einzelhandel beschränkt sich wieder die Besucherzahl, aufgrund der landesweiten Inzidenzstufe 1. Und auch in Innenbereichen der Gastronomie sowie für Angestellte selbst gilt wieder die Maskenpflicht. Doch eins bleibt für Falk Steidel definitiv festzuhalten: „Ohne Gastronomie gibt es keinen Handel und ohne Handel keine Gastronomie.“

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Einzelhändlerin Susanne Leser, die das Modegeschäft Glücksgriff in Menden führt, hat genau das bereits in der Vergangenheit verdeutlicht. In einem früheren Gespräch mit der Redaktion betonte Leser bereits, dass man seitens des Handels auf die Gastronomie angewiesen sei. Daher sei es umso wichtiger, dass in Zeiten von Corona und strengen Beschränkungen Restaurants und Cafés geöffnet bleiben. Es ist eben ein Geben und ein Nehmen, so Leser.

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