Menden. Melanie Bähr ist die neue starke Frau im Rathaus Menden. Die Hönnestadt wie auch die Verwaltung kennt sie wie ihre Westentasche.


Melanie Bähr
ist die neue starke Frau im Rathaus in
Menden
. Bürgermeister Dr. Roland Schröder hat mit ihrer Berufung ein Wahlversprechen direkt umgesetzt. Im Interview erklärt Melanie Bähr, was sie sich von einer modernen Verwaltung verspricht und welche Ziele sie sich für ihre Arbeit im
Bürgermeisterbüro
gesetzt hat.

Ihr Posten ist einer der ersten, der wechselte nach dem Amtsantritt Roland Schröders. Haben Sie sich Tipps von Ihrem Vorgänger geholt?


Melanie Bähr
: Ja, natürlich. Wir haben hier eine Übergabe gemacht. Ein paar Einblicke hatte ich bereits in das Aufgabenfeld, da ich schon mal im Bürgermeisterbüro eingesetzt war.

Was waren denn vorher Ihre Aufgaben in der Verwaltung?

Vor November war ich im Bereich Finanzverwaltung, also in der Kämmerei. Ich habe dort unter anderem das Aufgabenfeld Fördermanagement betreut und seit vielen Jahren aufgebaut.

Wie schlägt sich Menden denn beim Thema Fördermittel?

Sehr gut (lacht). Wir haben in der Vergangenheit sehr viele Fördertöpfe genutzt und auch sehr viele Zuwendungsbescheide erhalten, vor allem im Bereich Städtebauförderung. Ich habe auch von Anfang an, es ist schon circa zehn Jahre her, die Konjunkturpakete bearbeitet. Dadurch haben wir in den vergangenen Jahren auch den Rathausplatz sanieren können. Zuletzt haben wir dann deutlich mehr im Schulbereich saniert.

Da kann man schon fast sagen, dass Sie die Stadt in- und auswendig kennen.

Ja, das kann man so sagen (lacht).

Vor der Wahl hat Roland Schröder versprochen, mehr Frauen in Führungsrollen zu installieren. Sind Sie jetzt das Vorbild für viele andere?

Ja, ich denke schon. Wir haben aber noch Luft nach oben, auf jeden Fall. Wir haben hier im Haus sehr viele kompetente Kolleginnen und ich würde mich freuen, wenn wir zukünftig mehr Frauen in Führungsrollen haben werden.



Wie sieht denn Ihr Alltag in Zeiten von Corona im Bürgermeisterbüro aus und wie ist es im Vergleich zu vorher?


Ich war für das Fördermanagement zuständig – und dieses Aufgabenfeld habe ich ins Bürgermeisterbüro mitgenommen
. Das wird also zukünftig im Bürgermeisterbüro bearbeitet werden. Man kann hierbei auch zwischen zentralem und dezentralem Fördermanagement unterscheiden und hier werden wir noch einige Veränderungen vorstellen. Natürlich beeinflusst Corona den Arbeitsalltag. Die Coronaschutzverordnung ist zum 2. November in Kraft getreten. Es wirft die Planung auch ein wenig durcheinander, aber das ist halt so und es wird auch noch ein wenig andauern. Das Ziel ist einfach, dass wir gut durch den Corona-Winter kommen. Im kommenden Jahr wird dann vieles anders laufen.

Sie sprechen von zentralem und dezentralem Fördermanagement. Was kann man sich darunter vorstellen?

Bei einer Dezentralisierung geht die Bearbeitung schwerpunktmäßig in die Fachabteilungen. Momentan ist es eine Mischform. Mit der Einrichtung der Stabsstellen wollen wir schauen, wo wir uns in der Hinsicht noch positiv verändern können.



Welche Akzente können und wollen Sie setzen?

Wir haben natürlich viele Zukunftsthemen im Bürgermeisterbüro angesiedelt, darunter ist die Digitalisierung; weitere Themen sind der Klimaschutz und bürgerschaftliches Engagement sowie deren Förderung. Es sind natürlich große Themenfelder, auf die ich mich freue, sie mitzugestalten. Mit diesen Themen kann ich mich sehr gut identifizieren, grade im Bereich Fördermanagement sind es Bereiche, die in den vergangenen Monaten immer mehr Thema wurden. Bei Förderanträgen muss man gewisse Felder mitbearbeiten – Bürgerengagement war dort immer gefragt, ebenso die Bürgerbeteiligung – und vorausschauend der Klimaschutz und die Digitalisierung. Man kann eigentlich keinen Förderantrag mehr stellen, ohne diese Felder zu berücksichtigen. Das fordert das Land und auch der Bund.

Ist das eine Veränderung, die sich abgezeichnet hat?


Ja, das merkt man auch bei Förderaufrufen. Dass man bei den Kriterien zu diesen Themen Aussagen treffen muss. Man muss als Team zusammenarbeiten und die Fachabteilungen stärker mit ins Boot holen. Künftig werden wir ja einen Digitalisierungsbeauftragen einstellen.
Zudem haben wir die MenDIGITAL GmbH gegründet.
Das wird alles einfließen müssen.



Wie stellen Sie sich denn eine moderne Verwaltung vor?

Dass sehr viel digitalisiert wird, vor allem im Bereich Bürgerservice. Ich denke, das verlangt auch der Bürger, dass wir dort Fortschritte machen. Dass Anträge medienbruchfrei bearbeitet werden können – also vom Antrag bis zum Bescheid oder zur Auszahlung. Auch coronabedingt ist es erforderlich, dass man dort Fortschritte macht. Eine Verwaltung sollte transparent sein – open government ist für mich ein ganz großes Thema. Auch dort haben wir noch Luft nach oben. Und hier sind wir wieder beim Stichwort Bürgerbeteiligung. Ich denke, in diesen Bereichen haben wir noch viele Veränderungen vor uns.

Ist bei diesen Themen eine gewisse Aufbruchstimmung – auch in der Verwaltung selbst – spürbar?

Ja, das sehe ich schon so. Ich denke, auch wenn man nicht im Rathaus arbeitet, beschäftigt man sich mit den Themen Digitalisierung und Klimaschutz. Ich gehe auch davon aus, dass die Kolleginnen und Kollegen daran ein Interesse haben, dass wir moderner und transparenter werden. Ich habe dazu gutes Feedback bekommen. Alles in allem sind es aber auch generell aktuelle Themen.

Infos zu Person:

  • Melanie Bähr ist 47 Jahre alt, ist verheiratet und hat zwei Kinder.
  • Sie ist seit ihrer Ausbildung 1992 Mitarbeiterin im Mendener Rathaus.
  • Die Leiterin des Bürgermeisterbüros ist zudem sehr sportlich, wie sie sagt. Neben dem Skifahren hat sie auch das Laufen oder Wandern für sich entdeckt und im vergangenen Jahr ihren ersten Halbmarathon absolviert.


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