Menden. Der Sportausschuss der Stadt Menden tagt am Dienstag. Dann steht fest, ob das Vorhaben umgesetzt wird.
Wenn der Sportausschuss der Stadt Menden am Dienstag tagt, dann sorgt ein Thema für besonderen Zündstoff: Soll die Beleuchtung der Laufstrecke zwischen den Bahnhöfen Menden und Bösperde ausgeweitet werden, oder nicht? Alles spricht für die Bewilligung des Antrags, aber es gibt auch Einwände.
Worum geht es?
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Der Radweg zwischen den Bahnhöfen in Menden und Bösperde ist eine beliebte Laufstrecke. Das Problem: Entlang der Strecke sind einige Abschnitte nicht beleuchtet, was gerade im Winter bei den Läufern für Unwohlsein sorgt. Bereits am 14. November 2018 beantragte der Stadtsportverband, dass die Strecke dringend beleuchtet werden müsse, um die Sicherheit der Läufer und vor allem Läuferinnen zu erhöhen. Inzwischen wurde das Konzept ergänzt durch die Errichtung von Sport- und Entspannungsinseln an verschiedenen Stellen entlang der Strecke.
„Da muss man der Stadt Menden auch mal ein riesen Kompliment machen, wie die sich da reinhängen“, lobt Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender des Marathonclub Menden. So sollen unter anderem eine Boulderwand entstehen, der Bolzplatz aufgewertet werden und eine Sportbox errichtet werden, die die Leihe von Sportgeräten mithilfe einer App ermöglicht. Außerdem haben die Stadtwerke Menden zugesagt, das Vorhaben zu unterstützen. So soll an dieser Stelle eine Modellstrecke „Weg des Wassers“ entstehen für eine smarte Beleuchtung unter Berücksichtigung des Einsatzes innovativer sowie natur- und klimafreundlicher Technologien. Unter anderem sollen umweltfreundliche LED-Strahler und Photovoltaik genutzt werden.
Was soll es kosten?
450.000 Euro sind für die Beleuchtung und die Errichtung der Sport- und Entspannungsinseln veranschlagt. 405.000 Euro würden aus Fördermitteln des Investitionspakts zur Förderung von Sportstätten kommen, die fehlenden 45.000 Euro aus Haushaltsmitteln der Stadt Menden. Die Stadtwerke würden die Kosten der von ihnen getragenen Änderungen selbst tragen.
Was sagen die Vereine?
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In den vergangenen Tagen haben sich immer mehr Vereine zum Thema gemeldet. So haben unter anderem der Marathonclub Menden, die DJK Bösperde und die SG Menden Sauerland ihre Auftritte in den sozialen Netzwerken genutzt, um für die Errichtung der beleuchteten Laufstrecke zu stimmen. „Wir, die SG Menden Sauerland Wölfe, befürworten das Projekt und würden die Umsetzung im Namen unserer Mitglieder auszeichnend begrüßen. Der Nutzen einer solchen Laufstrecke, die auch in der dunklen Jahreszeit von 6 Uhr bis 22 Uhr sicher genutzt werden kann, bedarf keiner Erklärung“, heißt es auf der Facebookseite der SG Menden Sauerland. Auch die Mendener Schulen haben Interesse an dem Projekt bekundet und würden dies in den Unterricht einbauen.
Hans-Jürgen Kasselmann, Vorsitzender des Marathonclubs Menden, sieht einen Nutzen, nicht nur für den Vereinssport „Wir fördern das Laufen, ob im Verein oder nicht. Während Corona haben wir gesehen, dass viele Sportler das Laufen anfangen. Ob im Verein oder nicht, wir wollen einen Beitrag zur Attraktivität der Sportstadt Menden leisten. Wir wollen eine Sportinfrastruktur schaffen, die von Jedermann genutzt werden kann. Darum geht es“, betont der MCM-Vorsitzende.
Einige Vereinsvertreter werden bei der Sitzung erwartet, um die Abstimmung vor Ort zu verfolgen.
Was sagen die Kritiker?
Als unsere Zeitung am vergangenen Donnerstag einen Selbstversuch auf dieser Strecke veröffentlichte, entstand bei Facebook eine Diskussion über den Nutzen der Strecke. Die Kommentare gehen von „überflüssig, es gibt bereits genügend Laufstrecken“ bis hin zum Hauptargument der Kritiker: Lichtverschmutzung. So hat unter anderem die SPD-Fraktion im Umwelt- und Klimaausschuss vor wenigen Wochen darum gebeten, im Falle einer Umsetzung auf möglichst umweltschonende Technologien zurückzugreifen, um die Insekten zu schützen. Ein Punkt, der nun in die Beschlussvorlage aufgenommen wurde. Wie die anderen Fraktionen zu dem Thema stehen, wird sich am Dienstagabend zeigen.