Warmen. Bernhard Küster zeigt in seinem Garten in Fröndenberg, wie er uralten Holzbalken neues Leben einhaucht. Er öffnet sein Gartentor für Besucher.

Neues Leben für uralte Balken. Bernhard Küster aus Fröndenberg verschönert und bereichert Stücke aus Eschenholz, die für andere nur noch Sperrmüll gewesen wären. Im Lockdown haben sich so einige Kunstwerke angesammelt. Am Wochenende stellt Küster zuhause in Warmen aus. Und zeigt auch den farbenprächtigen Garten, der zu einem Teil auch von den Überschwemmungen getroffen wurde.

Balken eines alten Bauernhauses, massive Tischplatten oder dicke Stämme und knorrigen Wurzeln jahrhundertealter Bäume. Achtlos darüber hinweggesehen mag das für manchen nur Sperrmüll oder als Brennholz geeignet sein. Der Warmener Bernhard Küster aber sieht darin eine Geschichte. Und Potenzial für ein Kunstwerk. Manche seiner Ausgangsmaterialien findet er beim Spaziergang durch die Natur.

Bernhard Küster dafür, die passenden Holzstücke zu finden

Manches wird ihm geschenkt, weil da jemand um seine künstlerische Leidenschaft weiß. „Man braucht schon ein Auge dafür“, sagt Bernhard Küster selbst, um die passenden Holzstücke zu finden. Und sich vorzustellen, wie man sie noch verschönern kann. Zum Beispiel mit einem Herz, ausgesägt aus Schiefer und dann in den Holzbalken eingelassen. Oder Metallfiguren, Tiere zum Beispiel, werden drauf geschraubt. Oder ein kleines Körbchen für Blumen. Aus einem dicken Stamm ist in der Mitte ein großes Stück herausgefault. Für Küster der perfekte Platz für zwei steinerne Figuren. „Und Rost hat auch seinen Reiz“, sagt Küster. +++ Flut-Katastrophe sucht Fröndenberger Familie erneut heim +++

Ausstellung im heimischen Garten

Am Anfang aber steht immer die Bearbeitung des Holzes. Es wird abgeschliffen, Dreck entfernt, vorsichtig mit Bürsten gesäubert. Manchmal muss ein Nagel entfernt werden. Zum allergrößten Teil benutzt Bernhard Küster Eichenholz. Früher bei ihm ein No-Go, verändert er nun manchmal auch mit Lack die Oberflächenfarbe. Vieles aber belässt er im Naturton. Aber der Hobbykünstler möchte sich eben auch weiterentwickeln. „Meine Werke sind aufwendiger und vielfältiger geworden“, sagt der Mittsiebziger, früher als Bankkaufmann tätig. Das Werkeln an Holz war schon lange eine Leidenschaft und Ausgleich zu diesem Beruf, genauso wie auch die Musik.

Ausstellung ab Samstag

Die Ausstellung seiner Holzkunst eröffnet Bernhard Küster (Auf dem Brennen 61 in Warmen) am kommenden Samstag, 17. Juli, zwischen 10 und 18 Uhr, der Offene Garten ist dann am Sonntag zwischen 11 und 18 Uhr begehbar.

Weitere Teilnehmer am Tag der Offenen Gärten im Ruhrbogen, ob nun in Fröndenberg oder Umgebung, finden sich im Internet: www.gaerten-im-ruhrbogen.de. In Fröndenberg sind das noch Familie Preuß (Am Obsthof 19), Familie Klein (Schröerstraße 15), Becker/Wiehage (Haßleistraße 10) und Fam. Klein (Westicker Str. 92b).

Ursprünglich in Halingen zuhause, war er dort ein Mitbegründer der Ruhrtalbläser. Nun ist Fröndenberg-Warmen sein Zuhause. Und die Monate des Lockdowns ließen auch Bernhard Küster ordentlich Zeit für sein Hobby, dem er hauptsächlich in der heimischen Garage frönt. Eigene Ausstellungen oder die Teilnahme an Frühlings- oder Bauernmarkt im Fröndenberger Himmelmannpark gab es zuletzt bekanntlich nicht. „Dadurch hat sich einiges angesammelt“, sagt Bernhard Küster mit Blick auf seinen hölzernen Schatz. Er freue sich umso mehr, am kommenden Samstag endlich wieder für Interessierte ausstellen zu können (siehe Infobox). Bei hoffentlich passendem Wetter rund um das heimische Haus. Er hofft, das ganz viele Menschen Lust haben, endlich mal wieder zu stöbern, und sich an seiner Kunst zu erfreuen. Welche man auch käuflich erwerben kann, als einzigartige Dekoration für Haus oder Garten. Alles Unikate übrigens.

Von Unwetter betroffen

Am Sonntag dann präsentiert das Ehepaar Küster auch seinen Garten im Rahmen der Offenen Gärten im Ruhrbogen. Ein naturnahes und farbenprächtiges Kleinod. Etwa mit einem Wandelgang voller Rosen als Blickfang. „Es blüht hier im Moment sehr ordentlich. Auch wenn die Natur wegen des Wetters etwas hinterherhinkt“, sagt Bernhard Küster.

Alte Eichenbalken oder -platten erwachen bei Bernhard Küster zu neuem Leben, versehen mit verschiedenen dekorativen Elementen oder Sprüchen.
Alte Eichenbalken oder -platten erwachen bei Bernhard Küster zu neuem Leben, versehen mit verschiedenen dekorativen Elementen oder Sprüchen. © WP | Alexander Lück

Ein kleiner Teil des Gartens war auch durch die heftigen Überschwemmungen vor fast zwei Wochen betroffen. Küster zeigt den Bereich, direkt am Rammbach gelegen. Der wurde zur reißenden Flut, stieg mehrere Meter in den Garten, blieb glücklicherweise allerdings weit vom Haus entfernt stehen. Aber er riss Pflanzen und Buschwerk mit, auch den Kompost. „Und auch meine Bank die ich zum Abschied vom Kindergarten geschenkt bekommen habe. Das ist wirklich traurig“, sagt Angela Küster, früher Leiterin der Kita Christ-König in Warmen. Trotzdem wissen die beiden sehr genau, wie viel weniger schlimm es sie getroffen hat als andere Fröndenberger. +++ Schadenshöhe nach Unwetter in Fröndenberg weiter offen +++