Menden. Thomas Kissmer, Inhaber von Thomas Kissmer Camping und Caravan in Menden, spricht über die aktuellen Probleme in der Camping-Branche.

Die Sommerferien stehen kurz vor der Tür, die Corona-Regeln werden immer weiter gelockert. Urlaube sind größtenteils wieder möglich und das nutzen viele, stellt auch Thomas Kissmer, Inhaber von Thomas Kissmer Camping und Caravan in Menden, fest. Doch die hohe Nachfrage ist auch mit massiven Problemen verbunden. Denn ähnlich wie in der Baubranche herrscht auch in der Campingbranche ein enormer Materialmangel, moniert der Geschäftsführer.

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„Es ist zwar sehr viel ausgebucht, aber die Hersteller kommen nicht mehr hinterher“, sagt Thomas Kissmer im Gespräch mit der Westfalenpost. Rund jedes vierte Teil sei demnach nicht lieferbar oder die Lieferung sei mit enormen Verzögerungen verbunden. Teils hat der Mendener erst jetzt Bestellungen aus Januar und Februar erhalten. „Die Nachfrage ist definitiv da, aber wir hinken ein bisschen mit dem Material hinterher.“

Dem Inhaber des Camping-Unternehmens ist bewusst, dass es diese Probleme derzeit in zahlreichen Branchen gibt. Und auf einer Seite freue man sich trotz allem über die nun wieder deutlich ansteigende Nachfrage. „Wir hatten ja quasi bis Ende Mai geschlossen“, sagt Thomas Kissmer. In der Regel gelten Ostern sowie Pfingsten mit als saisonstarke Zeiten, diese fielen 2021 komplett raus. „Wir haben schon sehr gelitten.“

Freie Plätze für die zweite Ferienhälfte

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Schon vorab habe man daher damit gerechnet, dass, wenn der Tag kommt, an dem Lockerungen eintreten, „alle kommen werden“. In der Regel sei das auch kein Problem. Doch die Lieferverzögerungen führen nun zu Schwierigkeiten. „Natürlich sind die Leute dann auch enttäuscht. Wenn alles rund laufen würde, wäre ich definitiv glücklicher.“ Indes möchte sich der Mendener nicht beschweren, es sei klagen auf hohem Niveau. „Es läuft halt einfach nicht so flüssig, wie wir es uns vorgestellt haben.“

Derzeit sei es enorm stressig, für die erste Ferienhälfte ist so gut wie alles ausgebucht. „Wir haben die Leute im Moment durchgehend am Telefon.“ Allerdings gibt es noch freie Fahrzeuge für die zweite Ferienhälfte, betont Thomas Kissmer. Doch die hohen Buchungszahlen bedeuten aufgrund des Materialmangels nicht gleich einen höheren Umsatz, ergänzt er.

Auch jetzt, kurz vor Ferienstart, gibt es noch unsichere Buchungen, bei denen Teile oder Fahrzeuge fehlen. Zudem stellt der Geschäftsführer fest: „Ich habe eher ein bisschen das Gefühl, dass die Vermietung wieder ein wenig zurückgeht.“ Denn die Unsicherheit hält viele Menschen davon ab, langfristig zu planen und weit im Voraus zu buchen. Früher, so erzählt Thomas Kissmer, war der ganze Sommer bereits im März ausgebucht. Seine Vermutung ist eher, dass sich immer mehr Menschen dazu entscheiden, ein gebrauchtes Wohnmobil oder einen gebrauchten Wohnwagen zu kaufen. So umgeht man möglicherweise coronabedingte Stornierungen hat mehr Sicherheit bei der Urlaubsplanung. Trotz allem bleibt Thomas Kissmer zuversichtlich, weiß, dass unter anderem die Gastronomie-Branche noch viel schlechter dran ist und hofft währenddessen, dass sich die Probleme bezüglich des Materialmangels bald lösen.

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