Bösperde. Das Schmallenbach-Haus eröffnet in Bösperde im Spätsommer eine Tagespflege und zwei Wohngemeinschaften für demenziell veränderte Menschen.
Deutliche Ausweitung des Pflegeangebotes: Das Schmallenbach-Haus eröffnet im Spätsommer eine Tagespflege und zwei Wohngemeinschaften in Bösperde. Außerdem haben die Mitarbeiter des Ambulanten Pflegedienstes seit kurzem nun deutlich mehr Platz.
Die Arbeiten sind auf der Zielgerade. Zuletzt sei es baulich noch zu kleinen Verzögerungen gekommen, berichtet Heinz Fleck, der Geschäftsführer des Schmallenbach-Hauses. Aber der Leiter des Fröndenberger Seniorenzentrums kann nun Termine nennen, wann das Haus sein Angebot im Mendener Ortsteil Bösperde, im Wohnpark Holzener Heide, deutlich ausweiten wird. Im Spätsommer gehen hier eine Tagespflege (mit 13 Plätzen) sowie zwei Wohngemeinschaften für Menschen mit demenziellen Veränderungen, beide mit jeweils zwölf Plätzen, an den Start. Die entsprechenden Räume sind schon fertig, es fehlen nur noch Ausstattung und Möbel.
Gemeinschaftsküche mit rollstuhlgerichter Arbeitsfläche und versenkbare Steckdosen
Silke Habekost, stellvertretende Standortleitung des Schmallenbach-Hauses in Bösperde, zeigt die bereits eingebaute Gemeinschaftsküche der WG, die auch über niedrige, also rollstuhlgerechte Arbeitsflächen verfügt. Ebenso versenkbare Steckdosen zur größeren Sicherheit.
Wie es sich in einer Wohngemeinschaft gehört, soll das Essen hier zusammen vorbereitet werden, von Bewohnern und Pflegern. Und zwar nach eigenen Möglichkeiten. Auch wenn das eben eine körperliche Beteiligung am Schnibbeln, Schneiden, Braten oder Umrühren nicht mehr einschließt, wie Silke Habekost erklärt: „Auch dabei sitzen, ist eine Form von Beteiligung.“ Oder Tipps und Tricks zum Rezept verraten. Und auch die Freizeitgestaltung wird in den Wohngemeinschaften in weiten Teilen zusammen erfolgen, Rückzugsräume gebe es aber auch genügend. Nicht nur das eigene Zimmer mit Sanitärbereich.
Terrasse kann gemeinsam gestaltet und genutzt werden
Ein weiterer Vorteil dieser Wohn- und Pflegeform, so Habekost: „Wir können die Angehörigen viel besser einbinden, beim Kochen und Backen zum Beispiel, als das in der vollstationären Pflege möglich ist.“ Auch könne man hier zum Beispiel die Wäsche gemeinsam erledigen. Im vollstationären Bereich gibt es dafür natürlich die Großküche beziehungsweise die zentrale Wäscherei. Zwischen den beiden WGs im ersten Stock liegt eine große Terrasse, die gemeinsam gestaltet und „bespielt“ werden kann.
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Anfang, Mitte August sollen die beiden WGs in Bösperde, am alten Standort der Grundschule, starten, sagt Geschäftsführer Heinz Fleck. Etwas später, Anfang September, dann die Tagespflege. Mit wählbarem Umfang, ob nun ein Tag in der Woche oder mehrere. Fleck sieht das Schmallenbach-Haus damit dann endgültig umfassend aufgestellt, um alten, pflegebedürftigen Menschen ein passgenaues Angebot zu machen. Und auch deren Angehörigen. Der Weg sei nun sehr kurz, in eine andere Form der Pflege zu gelangen, ob nun aus Wunsch oder Notwendigkeit.
Bedarf an Pflege bleibt groß
Der Bedarf an Pflegeangeboten bleibe groß, sagt Heinz Fleck. Und äußert einen persönlichen Wunsch: „Jeder Mensch mit Pflegegrad sollte einen verbindlichen Anspruch auf ein Pflegeangebot haben, auch im Sinne der Angehörigen. Wie bei Kindern mit dem Kindergarten.“ Generell gibt es bei der Flexibilität nicht nur den Weg von einer ambulanten oder Tagespflege in den stationären Bereich.
Dank umfangreicher Therapiemaßnahmen im stationären Bereich sei auch der umgekehrte Weg nicht ganz selten, dass ein Menschen diese Bereich verlassen kann und wieder in sei Zuhause zieht oder ein betreutes Wohnangebot. „Dass sind auch für uns die Highlights“, unterstreicht Isabel Domina, die Pflegedienstleitung des Ambulanten Dienstes in Bösperde. Hier stieg das Schmallenbach-Haus vor wenigen Jahren ein, wagte aus Fröndenberg den Sprung auf die andere Ruhrseite, als man den Pflegedienst Schäfer übernahm, samt dessen Büro im alten Bösperder Spritzenhaus. Doch das ist mittlerweile zu klein geworden.
Ambulanter Pflegedienst zieht in neue Büro- und Sozialräume
Um gut 100 betreute Klienten auf nun 175 habe man den Kundenstamm seitdem steigern können, erklärt Heinz Fleck. Was auch mehr Personal braucht. Ohne das Spritzenhaus aufzugeben, ist man kürzlich in neue Büro- und Sozialräume im Erdgeschoss des Wohnparks Holzener Heide gezogen. Die stellvertretende Standortleitung Silke Habekost (Standortleitung hier ist Petra Simons-Fleck) ist begeistert von den Räumlichkeiten, zeigt gesundheitsförderndes Mobiliar, besonders schallschluckende mobile Wände. Die Mitarbeiter des mobilen Dienstes starten von hier aus ihre Touren.
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Aber auch für die neuen Angebote Tagespflege und WG, ebenso für die bereits bestehenden 41 Apartments der GBS (über das Schmallenbach-Haus können hier Pflegeangebot nach Wunsch zugebucht werden) sieht Heinz Fleck den Standort ist Bösperdes Mitte als optimal an. „Das ist wirklich Leben im Quartier, als Teil der dörflichen Gemeinschaft“, verweist er auf viele nahe Orte wie Kirche oder Bäcker. „Für ältere Menschen ist es ja schwer, wenn sie neben ihrem eigenen Haus dann auch noch das eigene Dorf verlassen müssen.“
Nachfrage nach den neuen Angeboten in Bösperde schon ziemlich gut
Die Nachfrage nach den neuen Angeboten sei schon ziemlich gut, man ist auch dabei, Menschen aus der stationären Pflege an den Standorten in Fröndenberg über die neuen Möglichkeiten zu informieren. Damit entstehen hier auch neue Arbeitsplätze, sechs bis sieben in der Tagespflege, ein Umfang von zehn Vollzeitstellen, aufgeteilt auf vermutlich 15 bis 18 Mitarbeiter, in den Wohngemeinschaften.