Menden. Der Außenbereich vom Café Kult in Menden bleibt trotz der Lockerungen weiterhin geschlossen. Inhaberin Alexa Hasecker erklärt warum.

Durch die kreisweit sinkende Sieben-Tage-Inzidenz dürfen auch Mendener Lokale seit Pfingstsonntag, 23. Mai, wieder den Außenbereich für Gäste öffnen. Zwar haben viele Mendener Wirte die Möglichkeit genutzt, doch einige Lokalitäten lassen ihre Außengastronomie nach wie vor geschlossen – dazu zählt auch die Mendener Kaffeerösterei Café Kult.

Das Café Kult in der Fußgängerzone hat seit November ausschließlich für den Verkauf sowie To-Go-Angebote geöffnet. Die Entscheidung, auf eine Öffnung des Außenbereichs zu verzichten, fiel Inhaberin Alexa Hasecker gar nicht nicht so leicht, da „die Kundennachfrage schon da ist“, wie sie im Gespräch mit der Westfalenpost verrät. „Der Aufwand der Auflagen ist einfach zu groß“, sagt sie ganz klar. Es sei enorm aufwendig, da Gäste nur mit einem tagesaktuellen und negativen Coronatest Platz nehmen dürften (andere Regeln für vollständig geimpfte oder genesene Menschen). Zudem müsste der Tisch reserviert und der Test jeweils durch Personal kontrolliert sowie die Gäste zu ihren Plätzen begleitet und die Kontaktdaten erfasst werden. Personal, das im Moment nicht zur Verfügung steht.

Vermeidung von Verunsicherung

„Dadurch, dass ich Handel und Gastro habe, bin ich da so zweigeteilt“, erklärt Alexa Hasecker. So müssten Gäste, die einen Kaffee vor Ort trinken möchten, einen negativen Test vorweisen, Kunden, die das Lokal indes betreten, um etwas zu kaufen oder einen Kaffee to go mitzunehmen, brauchen keinen tagesaktuellen Test. „Das ist irgendwie verwirrend, die Leute sind irritiert. Und, um dem Ganzen aus dem Weg zu gehen, warten wir lieber, bis wir normal öffnen können, sodass es für alle Beteiligten einfacher ist.“

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So möchte Hasecker auch vermeiden, dass sich Kunden benachteiligt fühlen. „Ich finde diese Auflagen einfach nicht passend für mein Konzept“, begründet sie ihre Entscheidung weiter. Vor allem, so sagt die Café-Inhaberin, sei es auch immerhin „nur eine Tasse Kaffee“. Dafür extra einen Tisch zu reservieren, einen tagesaktuellen Test mitzubringen – das seien alles Aspekte, die in ihren Augen für „solch eine kleine Sache“ einen zu hohen Aufwand darstellen. „Kaffee trinken soll ja entspannend und ein Genuss sein.“ Daher möchte Alexa Hasecker abwarten, bis zumindest die Testpflicht für Gäste des Außenbereichs wegfällt und die Infektionszahlen weiter sinken.

Mendener sollen sich zurecht finden

Sie spürt die Unsicherheit der Menschen und hofft, dass sich diese mit noch ein wenig Abwarten weiter legen wird. „Wir haben jetzt so lange gewartet, da macht das nun auch keinen Unterschied mehr“, sagt die Inhaberin und lacht. Das Wohl der Kunden liegt ihr dabei sehr am Herzen. Sie möchte, dass sich die Gäste zurecht finden und weder irritiert noch verunsichert sind.

Der Handel, also der Verkauf des Kaffees, findet indes weiter statt. Und dieser läuft gut, bestätigt Alexa Hasecker. „Es hat sich auf jeden Fall gezeigt, dass ich nach zehn Jahren so weit etabliert bin, dass sich das Ganze mit dem Verkaufsbereich auf jeden Fall trägt.“ Hasecker habe aber auch viele Stammkunden, die regelmäßig To-Go-Getränke oder den Kaffee kaufen, um diesen dann daheim zuzubereiten und zu genießen. „Meine Kunden haben auch alle Verständnis für meine Entscheidung“, freut sich die Mendenerin. „Ich möchte den Ausschank ja weiter anbieten, aber eben nicht unter diesen erschwerten Bedingungen, da warte ich lieber noch, bis es weiter gelockert ist.“ Zudem wisse man derzeit auch gar nicht, wie sich die Fallzahlen und die allgemeine Situation noch entwickle. „Ich weiß ja gar nicht, was noch kommt. Diese Entwicklung ist ja nicht absehbar.“

>>> Info:

Der Verkauf des Kaffees und der anderen Spezialitäten geht nach wie vor weiter. Kunden können von montags bis freitags zwischen 10 und 18 Uhr ins Café Kult in der Mendener Innenstadt kommen. Samstags ist die Kaffeerösterei von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Diese Öffnungszeiten gelten auch für das To-Go-Angebot.