Fröndenberg. Rund zwei Millionen Euro nimmt die Stadt Fröndenberg in die Hand, um die Gesamtschule zu sanieren. Am Mittwoch startet der Regelbetrieb.

Es gehört „schon fast zur Tradition“, wie Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe sagt, dass Stadtverwaltung und Schulleitung kurz vor dem Ende der Sommerferien zeigen, was sich zuletzt alles in der Gesamtschule Fröndenberg (GSF) getan hat.

Nur noch wenige Tage haben Maler, Maurer, Elektriker und Co. Zeit, um die GSF auf Vordermann zu bringen. Wenn ab kommendem Mittwoch wieder der Regelunterricht starten soll, sollen auch „alle sichtbaren Arbeiten“ abgeschlossen sein, sagt Stadtarchitektin Sabine Bensmann-Wagner. Knapp zwei Millionen Euro nimmt die Ruhrstadt alleine in diesem Jahr in die Hand, um die GSF weiter zu modernisieren. Inzwischen ist weit mehr als die Hälfte des Cluster-Umbaus der Gesamtschule geschafft. Bis 2027 sollen dann alle restlichen Arbeiten abgeschlossen sein.

Im Forum des neuen Jahrgangsclusters müssen sich die Handwerker bis zum Schulstart sputen.
Im Forum des neuen Jahrgangsclusters müssen sich die Handwerker bis zum Schulstart sputen. © Tobias Schürmann

„Wir konnten während des Corona-Lockdowns mit einigen Projekten eher beginnen“, erklärt Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe bei der Baustellenbesichtigung. Derzeit stehen fünf Bereiche im Fokus – die allesamt bis zum Schulstart am Mittwoch abgeschlossen sein sollen. Der dritte Jahrgangscluster ist kurz vor der Fertigstellung und auch die Ebene +2 soll noch an das Konzept angeglichen werden. Im Untergeschoss wird der Informatikraum hergerichtet, im Außenbereich das Kleinspielfeld saniert. „Es ist noch eine Baustelle, aber bis spätestens Donnerstag soll alles funktionieren“, betont Sabine Bensmann-Wagner.

Digitalisierung vorantreiben

Der Schulstart steht in diesem Jahr unter einem sprichwörtlich besonderen Stern: der Corona-Pandemie. Zwar hat das NRW-Schulministerium den Regelbetrieb angekündigt – also den Unterricht für alle Schüler –, gleichwohl herrscht auf dem ganzen Gelände Maskenpflicht. Dementsprechend ist auch das Lüftungssystem eingerichtet: „Wir haben hier keine Zustände wie in einer Fleischfabrik“, versichern die Verantwortlichen. Die Zu- und Abluft ist klar geregelt.

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Im Jahrgangscluster spiegelt sich die digitale Ausrichtung der GSF wider. Denn alle Klassenräume des Clusters werden mit digitalen Tafeln ausgestattet. Zusätzlich wird auch die Oberstufe künftig über sogenannte iPad-Koffer verfügen. „Es geht um die Recherche im Thema, dafür brauchen wir flexible Geräte im Unterricht“, sagt Schulleiter Klaus de Vries. Die digitale Infrastruktur der Gesamtschule trug demnach maßgeblich dazu bei, dass während der Corona-Pandemie alle Schüler erreicht werden konnten.

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Die größten Veränderungen zeigen sich jedoch im Anbau der Gesamtschule. Auf der Ebene +2 sind die tunnelartigen Eingangsbereiche zu den Klassen zunächst verschwunden, auch auf einen Klassenraum müssen Lehrer und Schüler künftig verzichten. Doch der Verzicht geht zugunsten einer deutlich offeneren und helleren Gestaltung im Stile der Cluster-Foren. „Wir brauchen ein flexibles Raumangebot. So können Gruppen selbstständiger Lernen“, erklärt Schulleiter Klaus de Vries. Hinzu kommt, dass jeder Cluster ein eigenes Lehrerzimmer beinhaltet – Schüleransammlungen vor einem zentral gelegenen Lehrerzimmer gehören damit der Vergangenheit an. „Das absolute Highlight ist die Öffnung der Räume“, weiß auch Sabine Bensmann-Wagner.

Arbeiten am Maximum

Die Sanierung des Kleinspielfeldes schreitet voran.
Die Sanierung des Kleinspielfeldes schreitet voran. © Tobias Schürmann

Die Corona-Pandemie hat die Arbeiten derweil deutlich nach vorne gebracht. Denn ursprünglich konnten Elektriker und Co. nicht während der Schulzeit arbeiten. Die Stadtarchitektin relativiert diesen Effekt jedoch im selben Satz. Denn die zentrale Vergabestelle sei in den vergangenen Monaten überlastet gewesen; das habe die Ausschreibung der Arbeiten zu Jahresbeginn deutlich verzögert. „Ich weiß, dass es Begehrlichkeiten gibt, ganz viel und ganz schnell umzusetzen“, sagt Bensmann-Wagner. Doch mit den derzeitigen Kapazitäten und der Fülle an Arbeiten durch externe Dienstleister stoße die Stadt organisatorisch inzwischen ans Limit. „Mehr ist für uns logistisch nicht machbar“, unterstreicht die Architektin.

Derweil müssen die Schüler zum Start noch rund eine Woche auf Sportunterricht verzichten. Denn das Kleinspielfeld, das künftig verstärkt für den Unterricht genutzt werden soll, wird derzeit ebenfalls saniert. Eine kubanische Arbeitsgruppe verlegt einen neuen Belag.

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