Menden. Mendens Radfahrer sehen noch Luft nach oben. Das ist das Ergebnis des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020. Was noch verbessert werden sollte.

Menden schneidet beim ADFC-Fahrradklima-Test mittelmäßig ab und erhält die Gesamtnote 3,96. Damit liegt Menden auf Platz 46 von insgesamt 110 bundesweit getesteten Städten und Gemeinden mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern. Das ist eine minimale Steigung im Vergleich zum Test im Jahr 2018: Dort erhielt Menden die Gesamtnote 4,0 und landete auf Platz 52. In NRW liegt Menden in der gleichen Städte-Größenordnung auf Platz 15 von 46 Städten.

Stärken und Schwächen im Großen und Ganzen gleich geblieben

Dr. Günther Reichle, Sprecher des ADFC Menden, bewertet das Testergebnis für Menden relativ neutral: „In Menden herrscht Mittelmaß in Bezug auf das Radklima. Im Vergleich zu 2018 hat sich kaum etwas verändert.“ Auffallend sei, dass die Stärken und Schwächen von Mendens Radverkehr im Großen und Ganzen gleich geblieben sind. „Die Stärken liegen weiterhin in der geringen Diebstahlquote, in der Falschparkerkontrolle auf Radwegen und im Fahren im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen“, erklärt Dr. Reichle die Ergebnisse.

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Schwächen sehen die 171 Mendener Teilnehmer der Umfrage beim öffentlichen Verleih von Rädern, der Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung sowie der Erreichbarkeit des Stadtzentrums. „Gewünscht werden häufig innerstädtische Radwegverbindungen und ein Radweg durch das Hönnetal“, erläutert der ADFC-Sprecher, der sich die Umfrageergebnisse genau angeschaut hat.

ADFC-Fahrradklima-Test

Der Fahrradklima-Test wurde im Jahr 2020 bereits zum neunten Mal vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) durchgeführt. Gefördert wird die bundesweite Umfrage vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Die Teilnehmer füllen hierzu einen Fragebogen aus, der Themen wie Sicherheit, Komfort und Infrastruktur beim Radfahren abfragt.

Insgesamt 230.000 Menschen haben mitgemacht und 1024 Städte und Gemeinden bewertet. Das ist ein Rekord. Ausgewertet werden nur Städte mit mindestens 50 Teilnehmenden.

Bundesweit liegt die Fahrradfreundlichkeit wie auch beim Test 2019 bei 3,9. Das Radklima in Deutschland bleibt damit nur ausreichend.

Die anderen Städte im Märkischen Kreis wurden wie folgt benotet: Lüdenscheid 5,01 Iserlohn 4,23, Plettenberg 3,71, Hemer 4,03, Werdohl 4,47 und Balve 3,96.

Vor allem die letzte Frage auf dem Fragebogen sei interessant, so Reichle. Dort werden die Teilnehmer gefragt: „Haben Sie noch Anmerkungen zur Fahrradsituation in Ihrer Stadt oder Gemeinde?“ Hier werden vor allem drei Kritikpunkte laut: Der Mangel an guten und sicheren Radwegen, der schlechte Zustand der vorhandenen Radwege sowie die unzureichende Umsetzung des Radverkehrskonzeptes von 2017. Hier sieht auch ADFC-Sprecher Reichle einen ganz klaren Kritikpunkt: „Wir haben jaein Radverkehrskonzept, aber das muss für Menden definitiv beschleunigt werden. Die Menschen wollen jetzt Radfahren - gerade in der Corona-Zeit haben wir das ja gemerkt. Es geht hierbei nicht nur um die private Nutzung, denn viele würden auch viel lieber mit dem Rad zur Arbeit fahren.“

Konzept soll helfen, Radverkehr attraktiver zu gestalten

Das Konzept wurde entwickelt, um den Radverkehr in Menden attraktiver und sicherer zu gestalten. Zuletzt hatten die Grünen im Mobilitätsausschuss ein neues Radverkehrskonzept auf den Plan gerufen, da der Radverkehr in den vergangenen Jahren - auch durch die Corona-Pandemie - stark zugenommen habe.

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