Menden. Die Grünen wollen die Obere Promenade zu Mendens erster Fahrradstraße umgestalten. So begründen sie ihren Antrag für den Mobilitätsausschuss.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will die Straße Obere Promenade in Menden in eine Fahrradstraße umwandeln. Günther Reichle und Annette Schrick haben für den Mobilitätsausschuss am Donnerstag, 11. März, einen entsprechenden Antrag gestellt. Auf einer Fahrradstraße haben Radfahrer Priorität gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.

Derzeit ist die Obere Promenade als so genannte Wohnstraße ausgeschildert. Dort gilt Schrittgeschwindigkeit. „Nach gründlicher Beobachtung vor Ort halten weder die dort verkehrenden Kraftfahrzeuge noch die Radfahrerinnen und Radfahrer unabhängig vom Alter diese Vorgabe ein“, haben die Grünen beobachtet. In der Begründung ihres Antrages zitieren die Grünen die Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung: „Fahrradstraßen kommen dann in Betracht, wenn der Radverkehr die vorherrschende Verkehrsart ist oder sie alsbald zu erwarten ist.“

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Als Wohnstraße bereits jetzt schon stärker vom Radverkehr frequentiert

So sei die Obere Promenade bereits jetzt als Wohn-Spielstraße stärker vom Radverkehr frequentiert als vom Autoverkehr, argumentieren Reichle und Schrick: „Die Obere Promenade ist bereits ein ausgewiesener NRW-Radweg und Teil des überregionalen touristischen Radwegs „Ruhr-Lenne-Achter“.

Die Bochumer Straße in Herne ist als Fahrradstraße ausgewiesen, zusätzlich sind dort auch Autos und Motorräder erlaubt
Die Bochumer Straße in Herne ist als Fahrradstraße ausgewiesen, zusätzlich sind dort auch Autos und Motorräder erlaubt © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Zum anderen diene die Straße Schülerinnen und Schülern als Schulweg zum Städtischen Gymnasium und zum Schulzentrum, Familien mit Kindern nutzten sie als innerstädtische Radverbindung.

In Fahrradstraßen haben Radfahrer Priorität gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern. Sie bestimmen die Fahrgeschwindigkeit auf der Fahrbahn und dürfen nebeneinander fahren. Im Gegensatz zur Wohnstraße gilt für eine Fahrradstraße Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit.

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Situation widerspricht StVO

Die Umwandlung würde nach Meinung der Grünen der Realität besser entsprechen. Derzeit widerspreche die Situation an der Oberen Promenade aus ihrer Sicht auch der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift (VWV) der Straßenverkehrsordnung (StVO), die festlege, dass sich die mit Zeichen 325 erfassten Straßen (Wohnstraße/verkehrsberuhigter Bereich) durch ihre Gestaltung deutlich von angrenzenden Straßen unterscheiden. Die in der Neugestaltung der Oberen Promenade eingerichtete feste Trennung von Fahrweg und Fußgängerweg erfülle dieses Kriterium aber „gerade nicht“, so Grünen.

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Die weitere Benutzung für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Anwohner, sei mit entsprechenden Zusatzzeichen möglich zu machen.

Grüne: Fahrradstraße bietet großes Potenzial

Die Grünen sehen großes Potenzial in einer Fahrradstraße:

Weiterer Ausbau zum attraktiven und gefahrlosen Schulweg.

Förderung der innerstädtischen Radstrecken im Zusammenhang mit dem bereits 2019 beschlossenen Ausbau des Schattwegs als Fußgänger-/Radweg zum Obsthof und nach Lendringsen.

Die Stadt Menden würde mit der Einrichtung einer ersten Fahrradstraße einen Beitrag zur Mobilitätswende und zu mehr Klimaschutz leisten. Mendenerinnen und Mendener, aber auch viele Ortsfremde würden auf ihren Touren wahrnehmen, dass die Stadt ernst macht, dem zunehmenden Radverkehr mehr Raum zu geben und die Belange der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer mehr zu berücksichtigen.