Menden. Kunden bleiben coronabedingt aus. Und somit auch die Einnahmen. Viele Händler haben Existenzängste. Wäre ein zweiter Lockdown noch schlimmer?

Eigentlich sind die Wintermonate November, Dezember und Januar für prall gefüllte Innenstädte und Geschäfte bekannt. Das Weihnachtsgeschäft ist für viele Einzelhändler die umsatzstärkste Zeit im gesamten Jahr. Doch aufgrund der Corona-Krise und des seit Anfang November anhaltenden „Lockdown light“ fehlen die Kunden und somit auch die Einnahmen. Falk Steidel, Vorsitzender der Mendener Werbegemeinschaft, zieht eine Zwischenbilanz: „Es ist eine Katastrophe.“ Insbesondere dadurch, dass die Gastronomie geschlossen ist, leide der Umsatz, sagt Steidel. Ebenso trügen die Absagen aller Veranstaltungen sowie Kurzarbeit zu den Minusgeschäften der Händler bei.

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Für zweiten Lockdown in Menden müsste umsatzstarker Januar weichen

„Was die Leute nicht verschenken, sondern eigentlich selbst tragen, da sind massive Probleme“, betont Steidel. Demnach profitieren lediglich die Händler, die viele Geschenk-Produkte anbieten. Diese seien zwar auch nicht die Gewinner der Krise, doch sei dort der Umsatzeinbruch nicht allzu gigantisch. „Aber das, was nicht in den Geschenkkorb kommt, das bleibt eben liegen“, erklärt der Vorsitzende der Werbegemeinschaft das Problem des Einzelhandels.

Insbesondere die geschlossenen Restaurants und Cafés seien ein Grund dafür, dass kaum noch Menschen in die Mendener Fußgängerzone kommen. Aber auch die Maskenpflicht fließe da mit ein, sagt der Mendener. Auch wenn es notwendig ist, sei es nicht angenehm für Kunden, dauerhaft draußen als auch drinnen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. „Man darf nicht vergessen, dass gerade bei Mode-Geschäften der Januar eigentlich sehr umsatzstark ist.“ Viele Menschen haben in der Zeit nach Weihnachten und Silvester noch frei, haben Geld geschenkt bekommen oder aber auch den Menden-Gutschein und möchten diese Dinge nutzen, schlussfolgert Falk Steidel. Daher sei das Thema rund um den zweiten kompletter Lockdown nach Weihnachten ebenfalls schwierig.

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Umsatz liegt bei 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr

Dennoch gibt es auch etwas Hoffnung in der Hönnestadt: „Das Weihnachtsdorf, das vom Stadtmarketing organisiert wurde, das hat wirklich was gebracht“, betont er und zeigt sich sichtlich dankbar. Vergleichsweise sei der Samstag vor Nikolaus „wirklich sehr gut“ gewesen. „Das war wirklich eine Bereicherung.“ Nicht nur für den Handel, sondern auch für die Seele der Menschen, die einfach durch die Stadt flaniert sind. „Der Mensch braucht einfach soziale Kontakte, natürlich auf Abstand. Aber wir können hier sagen, dass man in Menden wirklich mit Abstand shoppen kann. Wir haben eine große Fußgängerzone, die nicht stark frequentiert ist. Lange Schlagen vor Geschäften wie in Großstädten gibt es hier nicht.“

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Der Umsatz für das Jahr 2020 liege derzeit bei 30 Prozent des Vorjahresumsatzes, berichtet der Vorsitzende der Werbegemeinschaft. Einige Händler in der Hönnestadt schrieben sogar ein deutliches Minus. „Und das Minus kann nur noch gesteigert werden, das ist das Schlimme“, beklagt Steidel. „Es ist hier schon vorgekommen, dass am ganzen Tag kein einziger Kunde in den Laden kam“, verdeutlicht er die aktuelle Lage. Die fixen Kosten für Personal, Beleuchtung und vieles weiteres entstehe natürlich trotzdem. Doch der Umsatz und die Einnahmen blieben schlichtweg aus.

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