Menden. Gerade der Schulbereich steht in Zeiten von Corona vor großen Herausforderungen. Die heimische Politik arbeitet an Lösungen.

Wie kann der Schulbetrieb unter Corona-Bedingungen sicherer gestaltet werden? Mit dieser Frage haben sich nun erstmals seit der Kommunalwahl die Mitglieder des Schulausschusses beschäftigt. Dabei gibt es interessante Lösungsvorschläge für Lüftungssysteme oder einen gestaffelten Unterrichtsbeginn .

MVG bereits mit vier zusätzlichen Linien im Einsatz

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Eine volle Hönnetalbahn oder aber auch volle Schulbusse bereiten vielen Eltern – und auch Schülern selbst – Sorgen. Denn wenn Kinder und Jugendliche dicht an dicht im Bus nebeneinander stehen, erhöht sich auch das Infektionsrisiko . Im Schulausschuss haben die heimischen Politikerinnen und Politiker nun Möglichkeiten ausgelotet, wie nicht nur der Schulweg, sondern auch der Unterricht sicherer gestaltet werden könnte. Und das Thema umfasst dabei gleich mehrere Punkte: Homeschooling, Lüftungsanlagen, Co2-Messgeräte und die Schülerbeförderung selbst.

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„Die MVG bemüht sich, aber es gibt nicht mehr Busse“, erklärt Ausschussvorsitzender Peter Maywald (CDU). Ulrich Menge vom Team Schule und Sport macht dabei klar, dass bereits jetzt vier zusätzliche Busse in der Hönnestadt unterwegs sind: auf den Linien 27, 1, 21 und 222. Zudem soll die Linie 132 parallel zur Hönnetalbahn für Entlastung bei Einpendlern aus Balve sorgen. Ob es weitere Unterstützung geben kann, werde beim Kreis derzeit geklärt.

Messgeräte als schnelle Lösung

Diskussionspunkte neben der Beförderung zur Schule sind dabei aber auch Co2-Messgeräte und Lüftungsanlagen. „Messgeräte sind zwar keine Patentlösung, aber eine schnelle und günstige Alternative für Schulen“, so Mirko Kruschinski (SPD). Kostenpunkt für die Ausstattung der Schulen laut Verwaltung: 8000 Euro. Doch der Verwaltungsvorschlag sieht gerade einmal ein Messgerät je Etage in den Gebäuden vor. Mehrere Klassenzimmer müssten sich das Gerät dann teilen.

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Das, so bemängeln Ausschussmitglieder, reiche aber nicht aus. Das Messgerät reihum gehen zu lassen und für jeden Raum zunächst feste Grenzwerte zu ermitteln, funktioniere nicht. Julia Prowe (SPD): „Wann gelüftet werden muss, ist abhängig von der Klasse, der Klassengröße und den Fenstern.“ Sie selbst als Lehrerin wünsche sich zumindest einen Hinweisgeber wie etwa eine Co2-Ampel, um rechtzeitig zu lüften.

Lüftungsanlagen aus der heimischen Wirtschaft

Doch für FDP-Fraktionschef Stefan Weige ist das nur eine Zwischenlösung. Er wolle das Problem direkt angehen – und verweist auf einen Selbstbau-Satz des Max-Planck-Instituts, der an der Integrierten Gesamtschule Mainz-Bretzenheim im Einsatz ist. Die Materialkosten betragen rund 200 Euro. „Mit Routine im Umgang mit den Geräten und den entsprechenden Materialien kann eine Anlage von vier bis sechs Leuten in vier Stunden eingebaut werden“, heißt es dazu in der entsprechenden Anleitung. Neben Zangen und Scheren benötige man lediglich einen Lötkolben oder ein Plastikschweißgerät.

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„Wir wären eine Kommune, die pragmatisch damit umgehen würde. Auch wenn die Idee unkonventionell ist“, betont Weige. Es sei besser, „direkt mit der Lösung anzufangen und nicht mit der Messung“. Und dabei könnten gar heimische Unternehmen helfen. Sie sollten angefragt werden, ob sie ebenfalls Lüftungsanlagen herstellen können.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Mendener Unternehmen die Haftung für ein solches Gerät übernimmt“, sagt Mirko Kruschinski, der der Idee jedoch nicht gänzlich abgeneigt sei. Doch statt „verzweifelt Gründe zu suchen“, warum es nicht machbar sei, solle an einer Lösung gearbeitet werden, betont Weige. Zustimmung kommt von Dirk Huhn (Grüne): „Ich denke, ein Mix aus mehreren Sachen ist durchaus zielführend.“

Kompromisse gefunden

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Schlussendlich sprach sich der Ausschuss einstimmig dafür aus, dass Schulen bei der Verwaltung Co2-Messgeräte anfragen können, die WSG bis zum 16. Dezember mit heimischen Unternehmen klären soll, ob Lüftungsanlagen gebaut werden könnten und Gespräche mit der MVG zu einem gestaffelten Unterrichtsbeginn geführt werden sollen.

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