Menden. Ein Hagener Unternehmen will in Menden Verträge für die Telekom abschließen. Aber Aussagen scheinen nicht zu stimmen. Was steckt dahinter?

Ein Hagener Unternehmen wirbt mit Anzeigen bei Facebook bei Mendener Kunden um Vertragsabschlüsse für schnelles Internet bei der Telekom. Einige Werbeaussagen scheinen nicht zu stimmen, zumal der Ausbau noch läuft. Die Telekom ordnet auf Nachfrage die Werbung ein.

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WP-Lesern war die Aussage komisch vorgekommen, dass der Breitbandausbau in Menden abgeschlossen sein soll – wie es in der Werbung heißt. Schließlich sind große Bereiche noch nicht angeschlossen. In anderen läuft der Ausbau noch.

Telekom-Partner aus Hagen entschuldigt sich für Aussagen aus der Anzeige

Inhaber Thomas Beu vom Hagener Telekom-Partner BEU.Com entschuldigt sich auf Nachfrage für die Aussagen in der Anzeige. Es habe ein Missverständnis mit der zuständigen Agentur gegeben. Es sei tatsächlich falsch, dass der Breitbandausbau in Menden abgeschlossen ist. „Wir haben im Nachgang gemerkt, dass gar nicht so viele Leute angeschaltet werden wie wir gehofft hatten.“

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Richtig sei, dass in den kommenden Wochen größere Teilbereiche angeschaltet werden. Das seien in der Summe bis zu 5000 Anschlüsse, aber ausdrücklich nur ein Teilgebiet und nicht ganz Menden. Weitere Bereiche werden gar nicht von der Telekom ausgebaut, zum Beispiel durch die Telemark. Er entschuldige sich, dass da ein falscher Eindruck entstanden sei, sagt Thomas Beu. „Nichts liegt uns ferner als jemanden heiß zu machen, den man sowieso nicht bedienen kann.“

Glasfaser bis ins Haus – Ausbau gestartet

Die Telemark hat am Dienstag den Glasfaserausbau für weiter 1650 Haushalte gestartet. Bei diesem Ausbau gibt es eine ganz neue Möglichkeit, das Glasfaserkabel direkt bis ins Haus gelegt zu bekommen. Wer diesem Ausbau (verbunden mit Erdarbeiten) zustimmt, bekommt die Kosten übernommen.

Dazu sollen 93 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden. Der Ausbau soll bis Mai 2021 abgeschlossen worden sein.

Sein Hagener Unternehmen ist seit 16 Jahren Partner der Telekom. Man sei beauftragt worden, den Vertrieb zur Inbetriebnahme der Anschlüsse zu unterstützen. Man werde mit einem Bus unterwegs in den Stadtteilen sein. Auch da müsse man genau hinsehen, wer angeschlossen wird: Auf Platte Heide sind es zum Beispiel nur 500 Anschlüsse. „Wir werden vor Ort sein, aber nur dort, wo tatsächlich angeschaltet wird“, sagt Beu, der 15 Angestellte in Hagen hat. Er verspricht persönliche Beratung.

Breitband-Ausbau in Menden ist äußerst kompliziert

Ohnehin ist der Breitband-Ausbau in Menden äußerst kompliziert. Verschiedene Unternehmen haben sich die Rechte für einzelne Bereiche gesichert. Es gibt eine weitere Ebene: Oftmals müssen Kunden auch nicht bei dem Unternehmen selbst einen Vertrag abschließen, sondern können auch über ein anderes Unternehmen, das die Leitung dann nutzt, einen Vertrag abschließen. Thomas Beu kündigt an: „Wir versuchen auch entsprechend zu vermitteln, wenn die Kunden bei der Telekom auf absehbare Zeit nichts bekommen kann.“

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Die Telekom bestätigt die Zusammenarbeit: „Ja, es handelt sich um unseren exklusiven Vermarktungspartner in Menden“, sagt Telekom-Sprecher George-Stephen McKinney auf Nachfrage. Die Telekom erlaubt anderen Unternehmen, ihr Logo zu nutzen. Diese schließen dann wie ein freiberuflicher Vertreter Verträge mit den Kunden ab. Die Konditionen können sich von denen der Telekom selbst unterscheiden – zum Vor- oder Nachteil der Kunden.

Telekom: Kunde hat die Auswahl, wo er sich hinwendet

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Warum sollte man den Umweg überhaupt wählen? Die Telekom gibt sich zurückhaltend: „Es ist nur ein Angebot – wohin sich der Kunde bei Bedarf hinwendet, ist klarerweise seine Entscheidung“, sagt McKinney. Es gibt ja in allen Fußgängerzonen bundesweit ähnliche Shops, um Mobilfunk- oder Festnetzverträge bei diversen Netzbetreibern abzuschließen.“ Zu möglichen Vorteilen in Menden könne er sich nicht äußern. Bei mutwilligen Falschaussagen werde man auch gegen Partnerunternehmen vorgehen, kündigt McKinney an.

Da will Thomas Beu aber selbst vorbeugen. Er kündigt an, selbst alle Kunden, die stutzten, anschreiben zu wollen. „Wir werden zu allen, die uns geschrieben haben oder kommentiert haben, auch Kontakt aufnehmen.“ Er bitte nur um Verständnis, dass das ein wenig dauern könne.

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