Menden. Die Desinfektion von Betrieben ist in der Corona-Krise für die Gebäudereinigung Ziegenhirt das A und O. Erfahrung aus der Tatortreinigung hilft.
Für den Mendener Unternehmer Frank Ziegenhirt ist die Corona-Krise „eine Herausforderung“, denn seine Gebäudereinigung hat heute mehr zu tun denn je. „Wegen des Virus’ spielt dabei das Thema Desinfektion eine Hauptrolle “, berichtet der Mendener. Dabei komme elektrostatisch aufgeladener Sprühnebel ebenso zum Einsatz wie ozonisiertes Wasser . Mit diesen Techniken betritt Ziegenhirt keineswegs Neuland. „Aber die Nachfrage, ob aus Unternehmen oder Krankenhäusern, hat mit dem Auftauchen des Coronavirus deutlich zugenommen.“
In Betrieben jetzt vor allem Umkleiden und Aufenthaltsräume im Blick
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So gibt es bei den gewerbetreibenden Kunden einen erhöhten Bedarf an Sauberkeit und an Desinfektionsmaßnahmen. „Man will in erster Linie die Beschäftigten schützen und damit natürlich auch Produktionsausfälle vermeiden“, weiß der Gebäudereiniger. Denn wenn Bakterien und Keime erstmal im Unternehmen verbreitet sind, dann sei auch die die Ansteckung des Personals nur eine Frage der Zeit. „Es reicht ein einzelner Mitarbeiter, um den gesamten Betrieb einem Gesundheitsrisiko auszusetzen.“ Deshalb liege der Fokus nicht nur auf Büros, sondern jetzt verstärkt auf Sozialbereichen wie Umkleiden, Sanitär- und Aufenthaltsräumen, „und hier kommen wir ins Spiel“.
Ziel aller Maßnahmen: Infektionsketten werden unterbrochen
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Denn eine wirksame Desinfektion könne Übertragungsketten unterbrechen und für mehr Hygiene-Sicherheit im Betrieb sorgen. Hierfür nennt Frank Ziegenhirt drei Methoden. An erster Stelle steht die „Scheuer-Wisch-Desinfektion“, bei der mit Desinfektionsmitteln und vorgetränkten Tüchern Türklinken, Handläufe oder Tastaturen schlicht abgewischt werden.
Erfahrung aus Tatortreinigung hilft
Auch vor Corona war die professionelle Desinfektion sensibler Bereiche ein gefragtes Angebot, sagt Frank Ziegenhirt. Dazu zähle auch die Tatortreinigung – wobei es in Menden dabei meist um die Wiederherrichtung von Wohnungen gehe, in denen Menschen einsam verstorben sind. Das komme als gesellschaftliches Problem leider immer wieder vor.
Ziegenhirt geht zugleich davon aus, dass Reinigung und Desinfektion durch die Corona-Krise dauerhaft einen höheren Stellenwert behalten werden, als sie vor diesem Virus hatten. „Die Akzeptanz für Maßnahmen ist heute viel höher.“ Der Unternehmer weist hier auch darauf hin, dass es viele andere Viren gibt. „Wir werden lernen, damit zu leben.“
Die Desinfektion mit ozonisiertem Wasser klinge dagegen zwar exotisch, sei aber „eine einfache Idee, die schon lange bekannt ist“. Wenn Ozon, ein Sauerstoff mit drei statt zwei Atomen, mit wasserbenetzten Materialien in Berührung kommt, überträgt es sein drittes Atom auf dieses Material. „Dadurch werden Algen, Bakterien, Körperöle oder andere Verunreinigungen oxidiert oder verbrannt“, berichtet Ziegenhirt. Dabei sei Ozon eine saubere Chemikalie: Das einzige Abfallprodukt ist Sauerstoff. Ozon ist laut Ziegenhirt so effektiv, weil es stark reagiert, dabei erst die Schutzhülle von Viren und danach sich selbst zersetzt. Das verringere auch den Einsatz anderer Chemikalien zur Desinfizierung drastisch.
Ozonisiertes Wasser sucht sich dank Elektrostatik die Oberflächen selbst
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Um damit auch die entlegensten Ecken zu erreichen, nutzen die Gebäudereiniger bei Ziegenhirt zusätzlich einen Trick: die elektrostatische Sprühvernebelung. Dabei schießt die Sprühpistole nicht nur feine Tröpfchen heraus, sondern fügt ihnen eine elektrische Ladung bei. „Die wirkt wie ein Magnet“, beschreibt Frank Ziegenhirt. Die Flüssigkeit suche sich dann die Oberfläche und hafte daran. So werden auch verborgene und abgeschattete Bereiche erreicht. Das Ergebnis sei „eine sicherere Umgebung für die Menschen“. Ob in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Kindergärten, Schulen, Fitnessstudios, Freizeiteinrichtungen, Hotels und Restaurants oder anderen sensiblen Orten.
Die modernen Methoden werden auch bei der Tatortreinigung angewandt, bei der die Desinfektion nach der Reinigung ebenfalls die Hauptrolle spielt, wenn es gilt, eine Wohnung wieder bewohnbar zu machen.