Menden. Mendener Unternehmen Topp gibt der Hygienepflicht in der Corona-Krise eine ansprechende Form. Neues Produkt in Rekordtempo entwickelt.

Wie man auch in der Corona-Krise aus der Not eine Tugend machen kann, demonstriert das Mendener Unternehmen Topp Förder- und Profilsysteme: Mit einer neuartigen Desinfektionssäule können Unternehmen und Institutionen aus der schieren Hygiene-Notwendigkeit ein „Welcome“ machen, erklären Geschäftsführer Andreas Topp und Marketingleiterin Jaqueline Teuber.

Vor 14 Tagen noch vor einem leerem Blatt Papier gesessen

Innerhalb von nur zwei Wochen entwickelte Topp an der Carl-Schmöle-Straße eine schicke Säule, die künftig in Eingängen aller Art stehen könnte: „Mit einem Pedal wird der Impuls zum Ausstoß des Mittels ausgelöst, sodass der Nutzer nichts berühren muss“, erläutert Andreas Topp. Anders als bei Flaschen und sonstigen herkömmlichen Behältern erfolge die Desinfektion damit komplett kontaktfrei. Ein modernes, klares Design sorge nicht nur für einen Hingucker, sondern sei denkbar einfach zu reinigen.

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Zugleich könne die Säule als Werbe- oder Informationsmittel genutzt werden, denn obenauf sind ein Tablet oder eine Infotafel anzubringen. Der Name des jeweiligen Unternehmens wird auf den schlanken, hohen Fuß der Säule aufgebracht. Hinzu kommen Details wie eine Füllstandsanzeige – die Säule kann wahlweise einen halben oder einen Liter Desinfektionsmittel aufnehmen. Eine Auffangschale unter dem Hahn verhindert Verunreinigungen, und sogar an den Diebstahlschutz ist gedacht: Die Säule umschließt die Flasche mit dem nach wie vor begehrten Desinfektionsmittel komplett. Im übrigen passt jede handelsübliche Flasche hinein.

Topp Fördertechnik entwuchs dem Mendener Technologiezentrum

1994 wird das „BBT Systemhaus für Automationstechnik“ im Mendener Technologiezentrum gegründet. 1997 zieht es an den Elsternweg, 2008 erfolgte die Umbenennung in „Topp Fördertechnik GmbH“.

2012 erfolgt der Umzug an den neuen Standort Carl-Schmöle-Straße. Die Produktionsfläche wird auf 2500, die Bürofläche auf 600 Quadratmeter erweitert.

Seit der Gründung beschäftigt sich Firma Topp mit der Herstellung und dem Vertrieb kompletter Fertigungsanlagen sowie von Aluminium-Profilsystemen für den Maschinenbau. Daraus werden Maschinengrundgestelle, ergonomische Arbeitsplätze, Schutzzaun- und komplexe Montagesysteme gebaut.

Das Team umfasst nach Topp-Angaben aus 47 Beschäftigte.

„Am Dienstag vorletzter Woche haben wir hier zusammengesessen und überlegt, was wir Hilfreiches zur Corona-Krise produzieren könnten“, berichtet Andreas Topp. Vor allem habe man dabei an Krankenhäuser gedacht, in deren Eingängen sich die Säule gut machen würde. Doch als das Produkt dann entstanden war, sei rasch klar geworden, dass es fast überall einsetzbar ist, wo Gäste ins Haus kommen. Es gebe erste Bestellungen und Interessenten – sogar in Landtag und Bundestag solle das neue Topp-Produkt in Kürze vorgestellt werden.

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Was den Diplom-Ingenieur daran ersichtlich am meisten fasziniert, ist die Schnelligkeit, mit der seine Mannschaft auf die neue Situation reagiert hat. Topp: „Für mich ist das kaum zu glauben, dass wir vor 14 Tagen noch vor einem leeren Blatt Papier gesessen haben.“ Was sich daran zeige, sei auch die Flexibilität und Dynamik der heimischen Wirtschaft, erklärte der Mendener Unternehmer.