Menden. Immer mehr Bäcker in Menden setzen auf kontaktloses Zahlen. Dank Corona steigt die Nachfrage. Wer schon dabei ist und wer die Umstellung plant.

Corona gibt der Kartenzahlung bei vielen Mendener Händlern einen Schub. Vor allem das kontaktlose Bezahlen beflügelt die Nachfrage. Corona habe einen Schub bekommen. Bäcker Niehaves verrät, wie er die Umstellung plant.

Es geht ganz einfach. Selbst bei Cent-Beträgen legt der Kunde nur die Karte auf das Kontaktfeld. Schon ist der Betrag bezahlt. Das geht meistens schneller als mit Bargeld oder der klassischen Kartenzahlung mit PIN-Eingabe. Und seit einem guten Jahr funktioniert die Bezahlung sogar mit dem Smartphone oder der Armbanduhr, zum Beispiel mit Diensten wie Apple Pay.

Bäckerei Niehaves: So läuft die Einführung neuer Systeme

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„Wir wollen das. Der Kunde will das. Wir sind definitiv dafür“, sagt Bäcker Hermann Niehaves. Die Großbäckerei mit mehreren Filialen in Menden plane die Einführung der Kartenzahlung in naher Zukunft. Er könne allerdings nicht garantieren, dass es noch in diesem Jahr etwas werde, sagt Niehaves. Die Bäckerei hatte gerade mit einem neuen System die Grundlage für die Kartenzahlung geschaffen.

Ein Lesegerät für die Kartenzahlung.
Ein Lesegerät für die Kartenzahlung. © Westfalenpost | Arne Poll

„Wir wollen unseren Mitarbeitern nicht zu viel abverlangen“, sagt Niehaves. Die Software regele den Wareneingang neu. Vieles sei anders. Wenn jetzt gleichzeitig noch die Kartenzahlung dazu gekommen wäre, hätte das möglicherweise zu längeren Wartezeiten geführt, erklärt der Mendener. „Der Kunde will vernünftig bedient werden, aber die Mitarbeiter müssen das auch schaffen können.“

Viele Bäckereien setzen noch auf eigene Bonuskarten

Aktuell hat Niehaves eine eigene Bonuskarte, die sogenannte Backcard, im Einsatz. Diese kann zum Beispiel für Schüler mit Guthaben gefüllt werden und wie Bargeld genutzt werden. Ab Donnerstag sollen die Backcards auch auf das neue System umgestellt werden.

Auch die Bäckerei Kayser aus Neuenrade (zwei Filialen in Menden) nutzt eine Guthabenkarte zur Kundenbindung und gleichzeitigen Bezahlung. Ähnlich läuft es bei der Bäckerei Grote aus Balve mit ebenfalls zwei Mendener Filialen. Grote bietet in allen Cafés bereits Kartenzahlung an, kontaktlos bis 25 Euro.

Dieses System habe einfach Vorteile, erklärt Werner Böger von Backwerk in der Fußgängerzone. „Das wird immer besser angenommen, gerade auch bei jüngeren Kunden“, sagt der selbstständige Unternehmer. In der Corona-Zeit sei der Anteil der Kartenzahler deutlich gestiegen, bestimmt um 25 Prozent.

Backwerk macht gute Erfahrungen mit kontaktloser Bezahlung

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Backwerk bietet fast alle denkbaren Kartenzahlungen an: „Wir akzeptieren eigentlich alles, sogar American Express“, sagt Böger. Viele Kunden nutzen mittlerweile die Bezahlung mit dem Smartphone. Die Erfahrungen seien durchweg gut. Probleme mit dem Ablauf seien eher selten. „Eigentlich hat das nur Vorteile. Wir müssen weniger Wechselgeld zu Bank bringen und holen.“

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Böger entschied sich selbst für die Einführung der Kartenzahlung. Backwerk habe das seinen Franchisenehmern freigestellt. „Dadurch dass wir ein Franchisesystem sind, haben wir sehr gute Konditionen bekommen.“

Früher ließen sich gerade Bäckereien und Fleischereien wegen der hohen Gebühren davon abhalten, Kartenzahlung anzubieten. Oft wurden Festpreise von 50 Cent bis 1 Euro pro Buchung verlangt – ein Minusgeschäft für die Händler bei Kleinstbeträgen. Heute sind die Gebühren oft anteilig im unteren Prozentbereich.

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