Menden. . Die Bäckerei Niehaves in Menden lässt die kleine Pappkarte, auf der Kunden bislang Bonuspunkte sammeln und sich auch mal über kleine Gewinne freuen konnten, Ende März auslaufen. Sie wird ersetzt durch eine digitale Plastikkarte. Für das Unternehmen eine große finanzielle Investition.
Sie liegt in unzähligen Portemonnaies und wird oft täglich vorgezeigt – und nun wird sie abgeschafft. Die Bäckerei Niehaves lässt die kleine Pappkarte, auf der Kunden bislang Bonuspunkte sammeln und sich auch mal über kleine Gewinne freuen konnten, Ende März auslaufen. Sie wird ersetzt durch eine digitale Plastikkarte. Für das Unternehmen eine große finanzielle Investition. 20 000 Backkarten liegen schon bereit, 15 000 weitere sollen nun bestellt werden.
In kleineren Städten – wie beispielsweise in Plettenberg – hat es in den vergangenen zwei Monaten bereits Probeläufe gegeben, die Technik wurde weiter optimiert, Fehler aus der Software ausgemerzt, wie Geschäftsführer Hermann Niehaves berichtet. In Menden wird die neue Karte ab nächster Woche in zwei Filialen (Bahnhofstraße und Unnaer Straße) eingeführt. Im Laufe der nächsten vier Wochen sollen alle Mendener Filialen folgen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um die Backkarte.
Welche Änderungen kommen mit der neuen Karte auf die Kunden zu?
Bislang gab es einen aufklebbaren Bonuspunkt für einen Einkauf ab 3,50 Euro. Künftig gibt es schon ab 2 Euro Einkaufswert einen (digitalen) Bonuspunkt. Im Gegenzug muss man allerdings nun 20 (bisher 10) Punkte sammeln, um diese gegen Kuchen, Brötchen usw. einlösen zu können. Hintergrund ist, dass sich immer wieder Stammkunden beklagt hätten, dass sie als Single-Haushalt selten die 3,50 Euro erreichen. „Denen wollen wir mit dieser Änderung entgegenkommen“, so Hermann Niehaves. Darüber hinaus gibt es keine „Gewinne“ mehr auf der Karte, die sich bislang hinter den Bonuspunkten verbergen konnten. Statt dessen bekommen Kunden jeden 13. Kaffee und Schüler jedes 13. Schoko-Croissant kostenlos.
Woher weiß ich, wie viele Punkte ich habe?
Kunden können sich ihre Punktzahl jederzeit in einer Filiale anzeigen oder auch ausdrucken lassen.
Kann ich mit der neuen Karte auch meine Brötchen bezahlen?
Ja, diese Möglichkeit gibt es auch. Dazu müssen Kunden 10, 20 oder 30 Euro auf die Karte buchen lassen. Anreiz: Es gibt sofort zehn Prozent Rabatt. Wer also zehn Euro auf seine Karte buchen lässt, bekommt elf Euro gutgeschrieben. Vorteil für Niehaves: „Gerade am Monatsanfang bezahlen die Kunden sehr viel mit Scheinen“, erklärt Hermann Niehaves. „Wir arbeiten nun mal im Cent-Bereich. Das stellt uns manchmal vor große Probleme.“ Durch das bargeldlose Bezahlen entfalle dies. Kunden müssen diese Funktion allerdings nicht nutzen, sondern können auf der Karte auch nur ihre Treue-Punkte sammeln.
Muss ich meinen Namen und meinen Adresse preisgeben, wenn ich die neue Karte haben will?
Nein, das müssen Kunden nicht. Die Karte kann – wie die alte Papierkarte – anonym genutzt werden. Wer dann allerdings die Karte verliert, hat Pech gehabt. „Wenn Name und Adresse hinterlegt sind, können wir die verlorene Karte sperren und die Punkte auf eine neue Karte übertragen“, erläutert Hermann Niehaves.
Was macht Niehaves mit meinen Daten?
„Wir werden die Kunden mit Sicherheit nicht mit Werbeflyern zupflastern“, verspricht Hermann Niehaves. Für das Unternehmen sei die neue Back-Card ein Kundenbindungsinstrument. Die (freiwillige) Personalisierung diene lediglich der Sicherheit der Kunden, wenn diese die Karte verlieren.