Menden. Ob in Mendener Schulklassen, in MVG-Bussen oder an Haltestellen: Die SPD fordert von der Stadt besseren Corona-Schutz für Kinder und Jugendliche.

Sie nennen es selbst einen „Brandbrief“ – und erklären, dass er auf zahlreiche besorgte Elternfragen zurückgeht: Für die Mendener SPD fordern die Sprecher Mirko Kruschinski (Schule) und Ingo Günnewicht (Sicherheit und Ordnung) jetzt mehr Aktivitäten der Stadt für die Gesundheit von Schülern und Lehrkräften. „Schauen wir mal“ ist nicht genug, meinen Günnewicht und Kruschinski. „Wir brauchen zum Wohl unserer Kinder Entscheidungen – jetzt.“

SPD: Immer mehr Eltern fühlen sich allein gelassen

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Bei der SPD Menden meldeten sich immer mehr Eltern, die sich allein gelassen fühlten. „Aktuell erleben wir die zweite Welle der Pandemie und wieder trifft das ein, was Experten voraus sagten: Die zweite Welle wird deutlicher höher als die erste! Was ist in der Zwischenzeit geschehen? Wie sieht es mit der Unterstützung und Vorbereitung für die Mendener Schulen aus? Es gibt Rückmeldungen der Eltern und Schüler über viel zu volle Schulbusse, überfüllte Haltestellen mit Fahrgästen ohne Mundschutz, von fehlender technischer Ausstattung für digitalen Unterricht ganz zu schweigen.“

Mängel seit April bekannt – „Stoßlüften erfolgt willkürlich“

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An Bushaltestellen wie hier in Menden herrscht traditionell großes Gedränge. Dieses Bild ist allerdings in der Vor-Corona-Zeit aufgenommen worden.
Von Nele Gimbelund Jürgen Overkott

Man habe Zeit gehabt, „seit April ist bekannt, dass hier Mängel bestehen“. Wurde den Sommer über ein Konzept erarbeitet, alles auf den Prüfstand gestellt? Ideen entwickelt oder einfach mal miteinander gesprochen? Wir hörten nichts dergleichen“, stellen Kruschinski und Günnewicht fest. Die Stadt gebe lediglich die Empfehlung des Umweltbundesamtes weiter: „Alle 20 Minuten für fünf Minuten Stoßlüften – das ist eine willkürlich und nicht auf die tatsächlichen Parameter gewählte Empfehlung des Umweltbundesamtes.“

In den Klassen: Messgeräte statt alle 20 Minuten die „Kälte-Keule“

Da war Stoßlüften noch kein Thema, wohl aber die Maske auch im Unterricht: Das Foto aus dem April zeigt den damaligen Geografie-Leistungskurs des Gymnasiums an der Hönne Menden bei der Abitur-Vorbereitung. Nicht genutzte Stühle bleiben aus Rücksicht auf die Reinigungskräfte hochgestellt.
Da war Stoßlüften noch kein Thema, wohl aber die Maske auch im Unterricht: Das Foto aus dem April zeigt den damaligen Geografie-Leistungskurs des Gymnasiums an der Hönne Menden bei der Abitur-Vorbereitung. Nicht genutzte Stühle bleiben aus Rücksicht auf die Reinigungskräfte hochgestellt. © Thomas Hagemann

Alle 20 Minuten gebe es so „für fünf Minuten die Kälte-Keule“. Im August hatte die SPD Menden den Antrag auf CO2-Messgeräte für die Schulen gestellt. „Solche Geräte messen und überwachen die Raumluft, durch Erfahrungswerte können dann entsprechende Lüftungskonzepte erstellt werden.“ Erst nach den Herbstferien, also Ende Oktober, habe man durch die Presse erfahren, dass man solche Geräte für nicht sinnvoll erachtet: „Man wolle demnächst mal Luftreinigungsgeräte testen, aus Preisgründen erstmal ein Gerät. Weitere - für alle Schulen - könnten dann nach erfolgreicher Testphase angeschafft werden. Interessant, dass das Umweltbundesamt selbst CO2-Messgeräte empfiehlt und die Luftreinigungsgeräte für nur als bedingt unterstützend erachtet“, kommentieren die Sozialdemokraten.

Mehr Busse: Stadt soll „Druck machen“ auf Märkischen Kreis und die MVG

Die SPD-Sprecher fordern die kurzfristige Umsetzung ihres Antrags auf CO2-Messgeräte für alle Schulen und alle Klassen. Dazu „Druck auf den Kreis und die MVG zum Einsatz weiterer Schulbusse. Ausweitung der Maskenpflicht auf allen starkfrequentierten Schulwegen. Es gibt nicht nur Schüler am städtischen Gymnasium. Was ist mit den Schülerströmen auf Kolpingstraße, Unnaer Straße, Schwitter Weg oder Windhorststraße, um nur einige wenige zu nennen?“

Maskenpflicht in der Stadt soll ausgeweitet und konsequent kontrolliert werden

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Gefordert wird zudem „die konsequente Überwachung der Maskenpflicht durch das Ordnungsamt auch und vor allen Dingen an den Bushaltestellen“. Dankbar wäre die SPD-Fraktion nach eigenen Angaben, wenn die Stadtverwaltung, namentlich der Verwaltungsvorstand, „endlich vom Reden ins Handeln kommen würde – zum Schutz und Wohl unserer Schülerinnen und Schüler“.