Menden. Wie gehen die Mendener Schulen mit der Lüftungsempfehlung um? Der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ diskutiert eine Neuanschaffung.

Alle 20 Minuten für fünf Minuten bei weit geöffneten Fenstern stoßlüften, am besten durch zwei gegenüberliegende Fenster querlüften – allein der Gedanke an diese Empfehlung des Umweltbundesamtes zum Schutz vor Corona-Viren lässt viele Mendener Schüler mit Blick auf den nahenden Winter bibbern. Doch zum Schutz vor dem Corona-Virus setzt die Stadt nun auf eine andere Idee.

Herausforderung Lüften im Winter

Im städtischen „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ wurde bereits thematisiert, dass das häufige Lüften eine große Herausforderung in der kalten Jahreszeit werde. So manche Eltern machten sich bereits Gedanken, wie ihr Nachwuchs bei klirrender Kälte konzentriert dem Lernstoff folgen soll. Eine erste Idee war, auf CO₂-Ampeln zu setzen, die anhand der Kohlenstoffdioxid-Messung anzeigen sollen, wann wieder gelüftet werden muss. Doch Erfahrungsberichte hätten gezeigt, „dass CO₂-Ampeln nicht unbedingt zielführend sind“, erklärt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. „Die bringen wenig, da ist es schon sinnvoller, eine Stoppuhr fürs nächste Lüften zu stellen.“

Bestehende Anlagen nachrüsten

Eine weitere Alternative beim Lüften sei, so Stadtsprecher Johannes Ehrlich, bestehende Anlagen in Schulen nachzurüsten. Hierfür habe das Land NRW ein neues 50 Millionen Euro schweres Förderprogramm für raumlufttechnische Anlagen aufgelegt, von dem auch Menden gegebenenfalls profitieren könne.

Bestehende Anlagen nachzurüsten mache mehr Sinn, „als neue Anlagen während des laufenden Schuljahres zu installieren“, stellt Johannes Ehrlich fest.

Stattdessen werden nun Raumluftreinigungsanlagen mit Hepa-Filter favorisiert. Zur Erklärung: Hepa-Filter sind Schwebstofffilter, die besonders feine Partikel aus der Luft – wie beispielsweise Viren, Bakterien und Pollen – abscheiden können.

Der Immobilienservice Menden (ISM) habe bereits in den Herbstferien durch ein externes Ingenieurbüro eine Expertise für diese Anlagen angefragt. Diese sei positiv ausgefallen, so Johannes Ehrlich: „Das Ingenieurbüro hat erklärt, dass diese Anlagen auf alle Fälle geeignet sind.“ Durch die Anlagen könne „die Raumluft verbessert und Viren können rausgefiltert werden“.

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Mittwoch nächste Sitzung

Wenn der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse“ am Mittwoch in Menden tagt, könnte die Entscheidung fallen, auf Raumluftreinigungsanlagen zu setzen. Im nächsten Schritt würde, so zeigt Johannes Ehrlich den Weg auf, eine Anlage testweise angeschafft, „die könnte dann zum Beispiel im Ratssaal oder im Bürgerbüro laufen. Wir müssen dann erst mal ein Gerät testen, bevor wir einen ganzen Schwung bestellen.“ Bei erfolgreichem Test könnten dann für alle Schulräume, in denen die Notwendigkeit besteht, entsprechende Anlagen geordert werden.

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Allerdings: Komplett ersetzt werde das Lüften durch die Raumluftreinigungsanlagen nicht, betont Johannes Ehrlich: „Aber es müsste nicht mehr so häufig gelüftet werden.“

Bei der Bestellung spiele der Faktor Zeit eine wichtige Rolle, so der Stadtsprecher: „Wir müssen da auf alle Fälle Gas geben. Sonst könnte es sein, dass solche Geräte irgendwann bundesweit vergriffen sind.“