Menden. Seit einigen Tagen greift die Maskenpflicht rund ums Hönnegymnasium. Doch halten sich die Menschen auch dran?

Seit einigen Tagen gilt nun die Maskenpflicht in einer Zone rund um die Walramstraße und den Bahnhof. Am ersten Tag nach den Herbstferien fällt auf: Die Schüler gehen in der Regel mit gutem Beispiel voran, nur die Stadt glänzt nicht wirklich bei der Umsetzung der Kreis-Vorgaben.

Roths Büdeken

Montagmittag, kurz vor 11 Uhr: Es ist diesig und tröpfelt leicht. An den Ampelanlagen rund um die Kreuzung Bodelschwinghstraße/Walramstraße prangen die folierten Hinweisschilder: „Mund-Nasenschutz-Pflicht“. Doch halten sich die Menschen auch an die neuen Vorgaben?

Die meisten haben ihren Mund-Nase-Schutz griffbereit. Entweder kramen sie ihn beim Anblick der Schilder hastig aus der Hosentasche oder aber sie ziehen ihn flott vom Kinn über die Nase – Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Auf den ersten Blick scheint das Vorhaben des Kreises zu greifen. Das bestätigt auch Vajihe Asna-Asharizadeh, die Pächterin von Roths Büdeken. Ihr Kiosk befindet sich mitten im rot markierten Bereich. „Hier am Kiosk haben alle eine Maske auf und halten auch Abstand“, bestätigt sie. Diejenigen, die gerade keine mehr griffbereit haben, können bei Vajihe Asna-Asharizadeh aber auch gleich noch einen neuen Mund-Nasen-Schutz kaufen.

Die Bushaltestelle

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Ein paar Meter weiter, rund um die Bushaltestelle, ist der Mendener Baubetrieb (MBB) dabei, Laub vom Gehweg zu kehren. Ein Trupp des Ruhrverbandes ist entlang des Ufers unterwegs. Darauf angesprochen, ob die Maskenpflicht für die städtischen Mitarbeiter entfalle, antwortet einer der Männer verdutzt: „Ich bin hier am Arbeiten, ich brauche keine Maske.“

Aus Sicht der Stadt sei das „doof gelaufen“, wie Pressesprecher Johannes Ehrlich zugibt. „Wir haben dort ein Info-Defizit gehabt.“ Denn die Regelungen der Allgemeinverfügung des Kreises seien nicht an den Bauhof weitergeleitet worden. Gleichwohl würden die Zweierteams des MBB darauf hingewiesen, auch im Arbeitsalltag die A-H-A-Regeln zu befolgen. Ehrlich verspricht daher Besserung: „Wir wollen da natürlich mit gutem Beispiel voran gehen.“

Das Arboretum

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Im Arboretum, das von vielen gerne als Platz zum Verweilen genutzt wird, wird dann ein weiteres Problem deutlich: Die Mischung von Alkohol und Corona-Schutzmaßnahmen. Während sich die Bierdosen einer Männergruppe um die Parkbank immer weiter auftürmen, nehmen sie selbst auch die Maskenpflicht nicht mehr ganz so ernst, unterhalten sich lautstark und schunkeln hin und her.

Das Hönnegymnasium

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Gänzlich anders sieht es am Hönnegymnasium aus. Es scheint, als ob die Maskenpflicht von den Schülerinnen und Schülern fast als normal angesehen wird. Egal ob Einwegmaske oder Muster: Es ist eine Art modisches, aber notwendiges Accessoire. Doch auch hier bestätigen Ausnahmen die Regel. Während der Großteil der Schüler sich auf dem Gelände tummelt, haben einige andere ihre Pause über die Schweinebrücke in die Obere Promenade verlegt. Hier endet die Maskenpflicht-Zone und Grüppchen von sechs bis sieben Schülern unterhalten sich.

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Schulleiter Ulrich Cormann hat in einem Eltern-Schülerbrief vor wenigen Tagen auf die Problematik hingewiesen. „Heute Morgen bin ich auch noch einmal durch alle Oberstufenklassen gegangen und habe darauf aufmerksam gemacht“, erklärt Cormann. Denn: Oberstufenschüler können während der Pausen das Schulgelände verlassen. Eine rechtliche Handhabe besteht hier nicht. Gleichwohl, und da ist sich auch Ulrich Cormann sicher, sei das nicht Sinn der Sache. „Wir können hier nur an die Vernunft appellieren“, sagt er. 95 Prozent der Schülerinnen und Schüler hätten nämlich auch während der freiwilligen Phase „aus Solidarität ihren Mitschülern mit Vorerkrankungen gegenüber“ eine Maske getragen. Gleichzeitig ist eine zusätzliche Aufsicht am Hönnepark im Einsatz, auch wenn dieser Bereich nicht mehr zum Schulgelände gehöre. „Wir fühlen uns dort aber auch verpflichtet“, sagt Cormann. Die Aufsicht soll Schülerinnen und Schüler daran erinnern, dass es auch „teuer werden kann“, wenn man sich nicht an die Regeln halte.

Der Bahnhof

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Seit der Allgemeinverfügung des Märkischen Kreises gilt auch im Bereich zwischen Bahnhofsvorplatz und Kreuzung Walramstraße/Bodelschwinghstraße die Maskenpflicht. Ein älterer Herr schlendert entspannt vor dem Bonkers her, bleibt vor dem Schild mit der eingezeichneten Zone stehen, begutachtet es und schlendert ohne Maske ganz entspannt weiter.

Das Fazit

Inzwischen ist es kurz nach 12 Uhr. Die festgelegte Zone ist bestens ausgeschildert. An jeder Ampel, an jedem betroffenen Parkplatz hängen die markierten Bereiche. Für den überwiegenden Teil der Menschen scheint die Maske ohnehin zum Alltag zu gehören. Doch wie in vielen anderen Lebenslagen gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel.

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