Menden. Der Rat zieht auf die Wilhelmshöhe um. Doch dort stehen Sanierungsarbeiten an. Die Stadt droht, in eine Zwickmühle zu geraten.

60 Sitze wird der neue Mendener XXL-Rat umfassen, deutlich mehr als die bisherigen 48. Dass der Stadtrat auf die Wilhelmshöhe ziehen wird, ist klar. Doch eigentlich sollte die städtische Veranstaltungshalle renoviert werden – bis spätestens Ende 2021.

Vertrag mit MBSV endet

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„Grundsätzlich bestreben wir, wieder in den Ratssaal zurückzukehren“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Bereits vor der Kommunalwahl musste der Mendener Rat für seine letzte Sitzung der Legislaturperiode coronabedingt auf die Wilhelmshöhe umziehen. Jetzt, da feststeht, dass der Rat deutlich größer werden wird, wird auch die Wilhelmshöhe deutlich häufiger als Sitzungsort in Anspruch genommen. Doch eigentlich stehen an der städtischen Veranstaltungshalle umfangreiche Sanierungsarbeiten auf dem Plan. Und diese müssen bis spätestens Ende 2021 abgeschlossen sein.

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„Der Bürgerschützenverein überlässt die genannten Grundstücke mit den aufstehenden Gebäudlichkeiten der Erbbauberechtigten zur Erhaltung, zur Erneuerung, zur Verbesserung, zur Erweiterung und zum Ausbau eines bürgerschaftlichen und kulturellen Zentrums“, heißt es im Erbpachtvertrag mit dem Mendener Bürger-Schützen-Verein von 1604 (MBSV) aus dem Jahr 1968. Gleichwohl sei die Sanierung bis Ende 2021 lediglich eine Empfehlung von Betriebsleiter Thomas Höddinghaus, wie Ehrlich auf WP-Anfrage erklärt. Diese Empfehlung geht auf ein Investitionsprognose aus dem Jahr 2018 zurück.

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Konkret geht es um die Turmsanierung, Kostenpunkt: 136.500 Euro; die Reparatur der Lüftungsanlage in der Pächterküche, Kostenpunkt: 40.000 Euro; die Sanierung der Toilettenanlagen im Foyer (Kosten: 112.000 Euro) sowie die Ausbesserung des Bodenbelags im Foyer (2700 Euro). Und eigentlich dulden zumindest Teile dieser Maßnahmen keinen Aufschub. „Die vom TÜV-Sachverständigen festgestellten Mängel an der Lüftungsanlage der Pächterküche stellen ein Sicherheitsrisiko dar und müssen zügig behoben werden. Andernfalls droht die Stilllegung der Küche, was eine starke Beeinträchtigung des Pächters bedeuten würde“, heißt es dazu von Betriebsleiter Thomas Höddinghaus. Ein entsprechender Förderantrag für die Sanierungen soll laut Höddinghaus frühestens im Mai 2021 gestellt werden.

Start des Rats-TVs verzögert sich

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Wie lange der Rat auf die Wilhelmshöhe ausweichen muss, ist jedoch ungewiss. Die Entwicklung der Corona-Pandemie und mit ihr geltende Abstands- und Hygienemaßnahmen sind angesichts steigender Infektionszahlen kaum vorherzusagen. Bei der Stadt zeigt man sich jedoch optimistisch: „Bis die Sanierungen ansteht, haben wir Corona hoffentlich hinter uns“, so Johannes Ehrlich. Darüber hinaus würden nur die Arbeiten an den Toilettenanlagen im Foyer den Sitzungsbetrieb stören, wie es heißt. Derweil wird nicht nur die konstituierende Sitzung des Rates auf die Wilhelmshöhe verlagert, sondern auch alle weiteren Sitzungen in diesem Jahr.

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Der Umzug auf die Wilhelmshöhe bringt zugleich die Verzögerung eines weiteren Projektes mit sich. Der Start des beschlossenen Rats-TVs – angedacht war auch hier der Beginn zeitgleich mit der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Rates. Auf Livebilder der politischen Debatten werden Mendenerinnen und Mendener in diesem Jahr aber noch verzichten müssen. „Außerdem muss noch das Einverständnis von allen Mandatsträgern eingeholt werden“, erklärt Johannes Ehrlich dazu.

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