Menden. Fotograf Hans Blossey ist in die Luft gegangen und hat die neue Fußgängerzone fotografiert. Wir erklären, warum es keine Eröffnungsparty gab.

WP-Leser finden die neu gestaltete Fußgängerzone im Durchschnitt „ganz gut“. Sie gaben beim großen WP-Heimatcheck im Frühjahr die Note 2,6 im Durchschnitt. Im Detail schieden sich die Geister. Es gab sehr viele positive Noten, viele negative und nur wenig mittendrin. Aber was macht die neue Fußgängerzone tatsächlich aus? Fotograf Hans Blossey hat sich der Innenstadt aus der Vogelperspektive genähert und beeindruckende Bilder eingefangen.

Der fliegende Fotograf Hans Blossey vor seinem Flugzeug.
Der fliegende Fotograf Hans Blossey vor seinem Flugzeug. © WP | Hans Blossey


„Wir haben endlich eine fertige Fußgängerzone. Jetzt muss sie belebt werden“, sagt der Werbegemeinschaftsvorsitzende Falk Steidel. Nach insgesamt mehr als sieben Jahren Bauzeit und einzelnen fast schon verspotteten „Bauabschnittfertigstellungs-Eröffnungsfesten“ sollte die Fußgängerzone eigentlich im Frühjahr mit einem großen Fest eingeweiht werden. Da kam dann Corona dazwischen. „Corona war äußerst schlecht“, sagt Steidel. Viele Geschäfte mussten wochenlang schließen, bevor sie wieder öffnen durften. Anderen blieben die Kunden fast gänzlich aus.

Händler hatten sich großen Schwung durch die Eröffnung erhofft


Dabei hatten sich die Händler durch die Fertigstellung der Fußgängerzone einen richtigen Schwung erhofft, um dem jahrelang andauernden Abschwung endlich ein Ende setzen zu können. Ein Ersatztermin für das Fest steht noch aus. Die Lage ist weiter zu unsicher. Jetzt wollen Werbegemeinschaft und Stadtmarketing in kleinen Schritten klarmachen, dass Menden jetzt zumindest optisch ein Shopping-Paradies ist.

Alles ist tatsächlich neu: Das Pflaster glänzt aus der Luft in Cremefarben. Die Spielgeräte sind sogar von oben zu erkennen. Dazu gehört auch die neu gebaute Lok „Emma“, die ihre aus Altersgründen ausgemusterte gleichnamige Vorgängerin ablöst. Hingucker sind von oben die in Kirschblütenfarben gehaltenen Polsterflächen für die Spielgeräte. Zur Erinnerung: Auf weitere aufgemalte Flächen in dieser Farbe verzichtete die Stadtverwaltung nach einem Antrag der Werbegemeinschaft. Die Händlervereinigung unter dem damaligen Vorsitzenden Frank Oberkampf sprach sich gegen die Bemalung aus, weil sie fürchtete, dass die Farbe noch schneller verdrecken könnte als die cremefarbenen Steine – ein großer Kritikpunkt an der Fußgängerzone. Auch bei der Gestaltung des Grünen Wegs an der Hönne kommen die Steine jetzt wieder zum Einsatz.

Stadtmarketing plant weiter viele kleine Veranstaltungen

Spielzeuglokomotive Emma in der Fußgängerzone.
Spielzeuglokomotive Emma in der Fußgängerzone. © Unbekannt | Hans Blossey


Die Werbegemeinschaft versucht jetzt, mit kleineren Veranstaltungen Leben in die Fußgängerzone zu bringen. „Wir blicken positiv nach vorne“, sagt Steidel. „Wir brauchen diese Veranstaltungen.“ Nachdem die Werbegemeinschaft über einige Jahre hinweg selbst das Zepter in der Hand hielt, ist jetzt das Stadtmarketing offiziell Veranstalter. „Das funktioniert besser“, sagt Steidel. Das Stadtmarketing könne den professionellen Rahmen bilden, gleichzeitig gebe es stadtintern kurze Wege zum Ordnungsamt. Denn bei allen Innenstadtveranstaltungen geht es auch immer um Genehmigungen, Sicherheitskonzepte und mehr. Das wollten die Händler nicht länger ehrenamtlich organisieren und verantworten.


Die Werbegemeinschaft sieht sich jetzt Hand in Hand mit dem Stadtmarketing. Für den November sei eine weitere Abendshopping-Veranstaltung geplant. „Der Mendener Winter ist auch noch nicht gestorben“, sagt Steidel. Die Landesregierung hatte zuletzt noch einmal Mut gemacht, dass Weihnachtsmärkte unter bestimmten Bedingungen durchaus stattfinden könnten. Die Werbegemeinschaft hatte den kleinen Wintermarkt vor dem Alten Rathaus vor einigen Jahren ausprobiert, um einen Ersatz für den Weihnachtsmarkt zu schaffen. Der Weihnachtsmarkt findet schon seit längerer Zeit nicht mehr statt, weil dafür in Menden einfach die Nachfrage fehlte.

Neu gestaltete Stadttore sind selbst aus der Luft zu erkennen


„Wir müssen zeigen, was es in Menden gibt“, sagt Falk Steidel und meint dabei auch die Initiative der Händler, die sich jetzt viel mehr online vermarkten wollen. Zeigen, was da ist, war auch ein Motto beim Umbau der Fußgängerzone. Noch vergleichsweise neu sind die Stadttore an beiden Eingängen zur Fußgängerzone. Sie deuten die mittelalterlichen Zugänge zum alten Menden an. Und selbst aus der Vogelperspektive sind die Schriftzüge im Boden zu lesen.

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