Menden. Polizei und Ordnungsamt gehen in Menden gemeinsam auf Streife. Die gefühlte Sicherheit in der Stadt soll sich verbessern – ein Wahlkampfthema.
Polizei und Ordnungsamt wollen in Menden ab sofort wieder gemeinsam auf Streife gehen. Die neue Ordnungspartnerschaft soll vor allem das Sicherheitsgefühl in der Innenstadt erhöhen. Die neu zusammengestellten Teams nehmen sich mehrere Schwerpunkte vor. Mehrere Parteien hatten sich das Thema im Wahlkampf auf ihre Fahnen geschrieben.
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„Wir haben keine Zahlen, die objektiv eine verschlechterte Sicherheitslage belegen“, sagt Polizeisprecher Marcel Dilling. Gleichzeitig spüre die Polizei aber auch die Beschwerden vieler Bürger, die sich unsicher fühlen. Daran wolle man jetzt etwas ändern.
Ähnliche Ordnungspartnerschaft schon vor 15 Jahren in Menden
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Die neuen Pläne erinnern stark eine alte und vor Jahren eingeschlafene Sicherheitspartnerschaft aus Ordnungsamt und Polizei. Im Idealfall laufen jetzt bis zu vier Einsatzkräfte (zwei von Polizei und zwei von Ordnungsamt) die Hotspots der Innenstadt ab. Anders als der Bezirksdienst soll kein Polizist oder Ordnungsamts-Kollege alleine unterwegs sein, weil auch mit Konfrontation zu rechnen ist.
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Der erste Weg der Streife führt bei der Vorstellung auf die Hönneinsel am Wasserrad. Im Nieselregen ist hier gerade wenig los. An wärmeren Tagen wurde der umgebaute Bereich zuletzt wieder verstärkt zum Treffpunkt für Menschen, die weniger die Öffentlichkeit suchen. „Das schreckt den einen oder anderen ab, sich dort aufzuhalten“, sagt Oberkommissar Thorsten Leggemann. Er kündigt ein „konsequentes und repressives Vorgehen“ an.
Ordnungsamt soll Platzverweise konsequent aussprechen können
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In den gemischten Streifen sollen beide Seiten ihre Stärken und Kompetenzen verstärkt ausspielen können. Das Ordnungsamt soll zum Beispiel bei Verstößen gegen städtische Satzungen, Trinkverbote und mehr konsequent agieren. Die Polizei will zusätzlich Zivilkräfte einsetzen, auch zu Tageszeiten, die als besonders problematisch gelten.
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Die Streifen sollen sich auch den Bereich der Fußgängerzone vornehmen, dabei insbesondere den Kirchplatz mit den Treppen vor der Vincenzkirche. Sie sollen verhindern, dass Radler durch die Fußgängerzone rasen, größere Gruppen auf dem Platz im Blick haben.
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„Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass wir jetzt mehr Personal zur Verfügung haben“, sagt der Mendener Wachleiter Friedhelm Reinwald. Die Polizei nutze lediglich gerade freigewordene Ressourcen. So müsse der Bezirksdienst aktuell wegen der Corona-Situation keine Haftbefehle vollstrecken. Es gebe keine personalintensiven Schützenfeste und andere Großveranstaltungen.
Polizei und Ordnungsamt: Vorstellung kurz vor Wahltermin ist keine Wahlkampfhilfe
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Warum kommt die Präsentation der gemeinsamen Streife just in der heißen Phase des Wahlkampfes? „Von uns bestreitet niemand Wahlkampf“, sagt Polizeisprecher Marcel Dilling. Die Streifen gingen auf eine Initiative der Polizei zurück. Man reagiere auf die öffentliche Forderung. Die zeitliche Überschneidung erkläre sich auch mit den jetzt freigewordenen Kräften. Auch Ordnungsamtsleiterin Bettina Renfordt betont, dass die Vorstellung der Kooperation am Freitagmorgen keine Wahlkampfhilfe für ihren Chef und den CDU-Kandidaten Sebastian Arlt (selbst nicht anwesend) sei. Es handele sich um ein lange Zeit vorbereitetes Projekt. „Wir haben noch den ganzen Galopp um Corona hinter uns. Man darf sich nicht beschweren, wenn jetzt eine Lösung gefunden worden ist.“
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