Menden. Das „Franz von Hahn“ in Menden bleibt geschlossen. Eine Öffnung unter Auflagen sei nicht möglich, sagen die Betreiber. Sie kämpfen ums Überleben.
Im Mendener Club „Franz von Hahn“ ist eine Rückkehr zum Betrieb nicht absehbar. Eine vorsichtige Öffnung komme für die Discothek nicht in Frage, erklärt Betreiber Philipp Nieland. Er setzt selbst auf andere kreative Ideen. Das endgültige Aus für den Mendener Club konnte bislang nur durch ein großzügiges Entgegenkommen verhindert werden.
Tanz und Musik in der Discothek im kleinen Rahmen kaum möglich
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Angesprochen auf vorsichtige Wiederöffnungs-Versuche wie im Hagener Club Capitol muss Philipp Nieland abwinken: Partys im kleineren Rahmen kämen in dem Mendener Club auf dem Baufa-Gelände vorerst nicht in Frage. „Das ist in den Räumlichkeiten quasi nicht möglich. Für uns wäre das mit einem sehr großen finanziellen Aufwand verbunden.“ Unter 250 bis 300 Gästen sei außerdem quasi kein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Gleichzeitig fürchte er auch die Atmosphäre, die durch speziell angepasste Corona-Konzepte entstehen würde. „Für uns gehören stickige Luft, laute Musik und enges Tanzen einfach dazu“, betont Nieland. „Es muss den Gästen ja auch Spaß machen. Dafür kommen sie ja.“
So ist Franz von Hahn (benannt nach der Figur aus Helme Heimes Kinderbuch) aktuell verstummt. Die vorerst letzte Party war am letzten Februar-Wochenende. Ein für Mitte März geplantes Konzert musste dann kurzfristig abgesagt werden als sich die Corona-Ereignisse überschlugen und ständig neue Vorgaben eintrafen. „Seitdem ist nichts passiert.“
Betreiber vom Franz von Hahn in Menden suchen neue Ideen
Die eigenen wirtschaftlichen Verpflichtungen seien überschaubar, erklärt Nieland. Anders hätte die Situation schon längst das Aus für den Club bedeutet. „Wir haben zum Glück einen menschlichen und kollegialen Vermieter. Das erleichtert uns das Durchhalten.“ Er bedanke sich ausdrücklich für die Unterstützung. Nieland, der selbst in verschiedensten Bereichen der Eventbranche unterwegs ist, versucht es jetzt mit neuen Ideen am Markt. „Wir betreiben in Lüdenscheid jetzt einen Stadtstrand. Da gibt es auch Musik und Auftritte von Künstlern. Aber man muss natürlich im Blick haben, dass die Freiluft-Saison bald zu Ende geht.“ Sein Geschäftspartner hat noch eine Werbeagentur. Zum Glück betreffe die Flaute kaum fest angestelltes Personal. Im Franz von Hahn arbeiten viele Aushilfen und selbstständige Auftragnehmer.
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Philipp Nieland tut sich schwer mit einer Prognose für eine Wiedereröffnung: „Wir machen das mit Leidenschaft. Wir wollen und werden erst einmal durchhalten. Wir hoffen auf eine Perspektive, die leider erst einmal nicht da ist.“ Gleichzeitig müsse man natürlich auch im Blick haben, dass die gegenwärtige Unsicherheit keine dauerhafte Perspektive für den Club sei. Sollten die Beschränkungen im kommenden Jahr noch so gelten wie aktuell, sei ein endgültiges Aus auch kein Tabu mehr. „Wir haben noch nicht aufgegeben in Menden.“
Club Franz von Hahn: Vermietung für private Zwecke ist jetzt möglich
So setzt Nieland jetzt aktuell auch auf Privatpartys. Wie in den Vorjahren können sich Privatleute das Franz von Hahn mieten und dort ihre eigenen Partys – nach Corona-Auflagen – durchführen. „Wir hatten bislang schon eine dieser Vermietungen. Es würde uns freuen, wenn das noch etwas mehr werden könnte“, sagt Nieland. Es gebe schon einige Anfragen.
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