Menden. Auch im Unterricht müssen die Schüler in NRW einen Mund-Nasenschutz tragen. Das sagen einige Schüler in Menden zu der Pflicht.

12.30 Uhr, der Gong läutet. Für die Schüler der Städtischen Gesamtschule und der Realschule Menden endet der erste Schultag nach den Sommerferien bereits recht früh – und damit auch der erste Tag mit den neuen Corona-Regeln für den Unterricht und die Pausen. Ein Schulleiter zieht Bilanz.

Den ganzen Vormittag über müssen die Kinder und Jugendlichen einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Nur zum Essen und Trinken dürfen sie ihn abnehmen. Als der Gong schlägt und die Mädchen und Jungen die Schulen in Scharen verlassen, ziehen die ersten die Maske direkt herunter. „Hah! Ich lebe“, ruft ein Junge seinen Freunden zu. Im Bus ist die Maske dann aber wieder Pflicht, schließlich drohen hier seit vergangenem Wochenende empfindliche Bußgelder.

Überfüllte Busse und Stau

„Die Busse waren heute morgen total überfüllt. Es wurden auch nicht mehr Busse geschickt“, erzählt der 15-Jährige Phillip. „Abstand halten, war da nicht möglich“, sagt auch Ariana (12). Mittags, als die Schule vorbei ist, warten nur wenige Schüler auf einen Bus. Weil der Unterricht früher endet und die Busse zu den normalen Unterrichtszeiten getaktet sind, laufen viele zu einer anderen Haltestelle oder werden von den Eltern abgeholt. Ein Problem, das abzusehen war: Wartende Eltern, die genau vor der Schule ihr Kind abholen. Sie lösen auch am ersten Schultag nach den Ferien einen Stau auf der Windthorststraße aus.

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Maskenpflicht eher negativ

Der Unterricht am ersten Tag wird von den Schülern unterschiedlich aufgefasst. Auch zwischen Real- und Gesamtschule sind Unterschiede deutlich. Liara und Daria, beide 12, besuchen die Gesamtschule. Für beide waren die ersten Stunden des neuen Schuljahrs „ganz okay“, wie sie sagen. „Wir sind zum Ende auch noch raus gegangen, das war gut“, erzählen sie. Für einige Jugendliche der Realschule Menden ist der erste Schultag jedoch nicht so positiv verlaufen. „Es war eine Katastrophe. Wir haben kaum Pause gemacht und andere Klassen viel mehr“, sagt zum Beispiel die 15-jährige Nina.

Corona-Reglen von der Schulverwaltung

In allen Schulen, aber auch in den Schulbussen, muss ein Mund-Nasenschutz getragen werden. Grundschüler dürfen die Maske an den Sitzplätzen ablegen.

Ab einer Raumtemperatur von 27° Celsius können die Schulleitungen individuell entscheiden, ob Hitzefrei gegeben werden muss.

Die Schulen sind dazu verpflichtet, bis Ende Oktober 2020 den Schulsport im Freien abzuhalten.

Vorbereitend auf den Schulbeginn wurden für alle Schulgebäude Hygienepläne erstellt, erweitert oder angepasst.

Eher negativ und kritisch nehmen die Schüler die Maskenpflicht wahr, gerade wegen des sommerlichen Wetters. „Es wird sehr warm und man bekommt schwer Luft. Ich bekomme dann schnell Kreislaufprobleme“, schildert Ariana (12). Zwar sieht Leon (16) von der Realschule durchaus einen Sinn darin, eine Maske zu tragen, jedoch sei es besonders für die unteren Jahrgänge schwer zumutbar. Eine Maskenpflicht auf den Fluren und dem Schulgelände, aber nicht im Unterricht ist für Nina eine deutlich bessere Lösung.

Alle halten sich an Regeln

An die Maskenpflicht hätten sich aber alle gehalten. So fällt zumindest das Fazit an der Gesamtschule aus. „Alle Kinder, sowohl aus neuen Klassen als auch den bestehenden, waren mit einer Maske ausgerüstet und hielten sich an die Regeln“, sagt Schulleiter Ralf Goldschmidt. Er zieht eine positive Bilanz des ersten Tages. Die Schüler hätten sich vorbildlich verhalten. Im Unterricht erklären die Lehrer nochmals die Regeln und verteilen den neun Stundenplan.

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Auch die Pausenregel, die bereits vor den Ferien eingeführt wurde, habe funktioniert. „Wir haben die Pausen nicht verschoben, sondern die Jahrgänge auf den Schulhöfen aufgeteilt“, erklärt Goldschmidt. Schwierigkeiten, Abstände einzuhalten, sehe er eher beim Weg zur Schule: „Alle Busse kommen gleichzeitig an. Da sind dann immer Ansammlungen gegeben. Mit der Maskenpflicht ist das aber machbar.“

Jetzt heißt es für die Schüler der Gesamtschule erst einmal Unterrichtsstoff nachholen. Dabei soll künftig, so betont Ralf Goldschmidt, „so viel Unterricht mit so wenig Infektionsrisiko wie möglich“ stattfinden.