Menden/Hemer. Statt im feinen Zwirn über das Parkett zu tanzen, feierten die Schüler der Gesamtschule Menden ihre Zeugnisvergabe im Auto.
Eine Zeugnisvergabe der etwas anderen Art fand nun im Autokino des Sauerlandparks in Hemer statt. Die zehnten Klassen der Gesamtschule Menden, insgesamt 111 Schüler, reisten mit ihren Familien in Autos an, um trotz der außergewöhnlichen Situation ihren Abschluss feiern zu können.
Eine Feier im Sonnenschein
„Wir wollten, dass die Schüler auf möglichst wenig verzichten müssen“, so Melanie Mertens, die unter anderem zusammen mit Ann-Christin Schweitzer die Zeugnisvergabe organisierte. „Die Veranstaltung nur mit den Schülern in der Aula zu machen, war keine optimale Lösung. So können sie ihre Eltern oder sogar Geschwister mitbringen und gemeinsam feiern“, ergänzt Ann-Christin Schweitzer.
Die beiden Klassenlehrerinnen und ihr Team hatten rund vier Wochen Zeit, alle Vorbereitungen zu treffen. Finanziell wurden sie dabei unter anderem von der Sparkasse unterstützt. Mit dem Autokino Menden haben sie auch gesprochen, doch da in Menden im Gegensatz zu Hemer keine LED-Leinwand vorhanden war, fiel die Wahl auf den Sauerlandpark. So konnte die Feier nämlich noch im Sonnenschein starten.
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Für alle Familien, die kein eigenes Auto besitzen, stellte das Autohaus Rosier Fahrzeuge zur Verfügung, sodass jeder Schüler die Möglichkeit hatte, zur Feier zu kommen. „Ansonsten konnten sich die Schüler das Zeugnis auch per Post zukommen lassen. Das haben wir ihnen freigestellt“, erklärt Melanie Mertens. Um die Stimmung noch etwas zu steigern, bekam jedes Auto eine Tüte mit Programmheft, Popcorn, Taschentüchern und anderen Kleinigkeiten. „Wir haben ein kleines Care-Paket zusammengestellt und auch Mund- und Nasenbedeckungen bedrucken lassen“, so Ann-Christin Schweitzer.
Das Motto lautete nämlich: „Mit Abstand die Besten“. Auch eigene Snacks und Getränke durften mitgebracht werden. „In einigen Autos wird schon ordentlich gefeiert“, erzählt Schulleiter Ralf Goldschmidt mit einem Lachen – schon vor Beginn des offiziellen Programms.
Videobotschaften und Moderation
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Neben einer Rede des Schulleiters und des Bürgermeisters Martin Wächter wurde dieses Programm vor allem von den Schülern selbst gestaltet. Im Vorfeld hatte jede der sechs Klassen einen Filmbeitrag erstellt, der auf den Leinwänden des Autokinos gezeigt wurde.
Dabei wurden zum Beispiel Foto-Erinnerungen an Ski-Exkursionen und Klassenfahrten geteilt. Für großes Gelächter sorgte auch das „Schüler-Ranking“, wobei die größten „Schlafmützen“ oder die Schüler mit den besten Ausreden gekürt wurden. Außerdem richteten die Schülersprecher ihr Wort an die Gäste und auch Musikbeiträge wurden über Videos geteilt. Drei Schüler und Schülerinnen leiteten live auf der Bühne durch das Programm.
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Für die eigentliche Vergabe der Zeugnisse wurden die Schüler in Gruppen von zehn Personen eingeteilt und konnten dann mit dem gesetzlichen Mindestabstand die Bühne von einer Seite betreten, um sie anschließend nach dem „Einbahnstraßen-System“ auf der anderen Seite wieder zu verlassen.
Neben dem Tragen von Mund- und Nasenbedeckungen sollten auch die Türen der Autos geschlossen bleiben, um alle Sicherheitsregeln einzuhalten. Trotz dieser Einschränkungen, freuten sich schließlich alle Schüler auf ihr Zeugnis und auch Ralf Goldschmidt betonte: „Ihr könnt sehr stolz auf euch sein.“
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