Menden. CDU-Bürgermeisterkandidat Sebastian Arlt hat Ärger wegen eines Drohnenvideos. Unser Kommentator meint: Das alleine ist nicht das Problem.

Der Mendener CDU-Bürgermeister-Kandidat Sebastian Arlt hat Ärger wegen eines Drohnenvideos, das wohl ohne Genehmigungen entstand. Seinem Team droht sogar ein Ordnungswidrigkeitenverfahren. Unser Reporter kritisiert in seinem Kommentar, dass so belanglose Videos überhaupt eine Rolle spielen.

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Das musste ja so kommen. Mit Stillhalten lässt sich dieses Mal der Bürgermeister-Wahlkampf nicht gewinnen. Die Kandidaten sind mehr denn je gefragt, auf sich aufmerksam zu machen. Die modernen Medien bieten da vermeintlich viele Möglichkeiten. Die ersten Beispiele zeigen: Das kann ganz schön peinlich werden!

Der Erste Beigeordnete der Stadt Menden, Sebastian Arlt, in der Lendringser Quarantänehalle. Sie war für uneinsichtige Erkrankte gedacht, die nicht in häuslicher Quarantäne bleiben wollen.
Der Erste Beigeordnete der Stadt Menden, Sebastian Arlt, in der Lendringser Quarantänehalle. Sie war für uneinsichtige Erkrankte gedacht, die nicht in häuslicher Quarantäne bleiben wollen. © Thomas Hagemann

Immerhin: Sebastian Arlt hat sich als einer der ersten aus der Deckung gewagt und aufs Bewegtbild gesetzt. Mit warmweicher Stimme erklärt er so überzeugende Sätze wie „Die Sommerferien sind da“ und schlendert irgendwie ziellos durch Menden. Man kann das Sebastian Arlt nicht übel nehmen, dass er da keine Hollywood-Qualität zu bieten hat. Er will ja nicht zum Chef-Schauspieler gewählt werden.

Eine Steilvorlage für den politischen Gegner

Aber man kann sich als Kandidat natürlich genau überlegen, ob man diese Angriffsfläche bieten will. Die Image-Videos sollen perfekt sein, sympathisch machen. Dafür bieten sie aber auch viel Angriffsfläche für Hohn und Spott. Für politische Gegner ist es eine Steilvorlage, Sekunde für Sekunde zu sezieren. Die Internet-Community verzeiht ja ohnehin nichts. Und ja, als Jurist hätte Sebastian Arlt in diesem konkreten Fall wissen müssen, dass man sich mit solch einem Drohenvideo geradezu auf einem Minenfeld bewegt, was Rechtsfragen angeht. Es bleibt hängen, dass der städtische Ordnungsdezernent sich selbst nicht so um Regeln schert. Gleichzeitig setzt man sich mit solchen Belanglos-Filmchen dem Verdacht aus, dass man eigentlich inhaltlich überhaupt nichts zu sagen hat.

Genau das ist der entscheidende Punkt: Bislang ist es keinem Bürgermeisterkandidaten gelungen, inhaltlich vorzupreschen, klare Pläne für Menden vorzulegen. Wir warten auf klare Aussagen. Wer steht hier wirklich für was?

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