Menden. Trotz des Besuchsverbotes sind Gäste ins Mendener Krankenhaus eingedrungen. Die Verantwortlichen im Vincenz-Krankenhaus zeigen sich verärgert.
Dieses Verhalten treibt den Verantwortlichen im Mendener Krankenhaus die Zornesröte ins Gesicht: Trotz Besuchsverbotes waren in den vergangenen Wochen wohl immer wieder Besucher über einen anderen Eingang doch ins St.-Vincenz-Krankenhaus gelangt. In Facebook-Gruppen brüsteten sich Eindringlinge sogar, dass das so einfach gehe.
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„Damit gefährden diese Menschen sogar ihre eigenen Verwandten“, sagt Krankenhaussprecher Christian Bers. Das Besuchsverbot der vergangenen Monate sei ausdrücklich eine Vorsichtsmaßnahme, um eine Ausbreitung des Coronavirus in einem hochsensiblen Bereich wie dem Krankenhaus zu vermeiden. Das Krankenhaus sei an allen Zugängen bewusst abgesperrt. Wer dennoch eindringe, umgehe vorsätzlich die Sperrung, begehe wohl sogar eine Straftat. Wie genau die Besucher ins Haus kamen, will das Krankenhaus mit Blick auf mögliche Nachahmer nicht noch einmal zum Thema machen.
Krankenhaus: Corona-Freiheit ist auch ein Erfolg der Maßnahmen
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„Man kann nur mit dem Kopf schütteln“, sagt Bers. „Normalerweise müssten wir jetzt überall einen Sicherheitsdienst postieren.“ Das koste unnötig Geld, das an anderer Stelle fehle. Er appelliere an den gesunden Menschenverstand. Schließlich sei nur durch gemeinsame Zurückhaltung und Vorsicht, die Eindämmung des Virus möglich. „Wir sind sehr froh, dass wir seit sechs Wochen keine nachgewiesene Infektion haben. Das ist auch eine Folge dieser Maßnahmen.“
Bers macht deutlich, dass der Klinikträger trotz des Besuchsverbotes immer wieder versucht habe, bei Härtefällen Ausnahmen vom Besuchsverbot zu ermöglichen. Wer einen im Sterben liegenden Verwandtem Beistand leisten wolle, sei – sofern irgendwie möglich – unter besonderem Schutz und Aufwand ins Haus gelassen worden. „In solchen Fällen braucht sich niemand ins Krankenhaus zu schmuggeln.“
St. Vincenz Menden: Ab 15. Juli je Patient ein Besucher für 30 Minuten erlaubt
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Ab dem 15. Juli will der Klinikträger von den Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis in den Nachmittagsstunden von 15 bis 17 Uhr je Patient jeweils einen Besucher zulassen, allerdings nur für jeweils 30 Minuten. Die Besuchszeit wurde extra in den Nachmittag verlegt, damit in den anderen Stunden des Tages ausreichend Freiraum für medizinische Behandlungen bleibt.
Der Eingangsbereich des Krankenhauses soll so hergerichtet werden, dass Besucher und Patienten das Gebäude getrennt betreten müssen. Besucher melden sich zunächst bei einer speziell eingerichteten Besucherregistrierungsstelle, bei der verschiedene Angaben wie die Daten des Besuchers und der zu besuchende Patient erfasst werden. Ein Sicherheitsdienst soll den Eingang überwachen.
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