Fröndenberg. Fröndenberger Lando Wiechers setzt sich für die Umwelt ein. Müll findet er nicht nur am Flussufer. In der Ruhr lag sogar schon ein Einkaufswagen.

Wenn die Schule vorbei ist, wird es für Lando Wiechers wieder Zeit: Der 15-jährige Schüler setzt sich mit voller Leidenschaft für die Umwelt ein. In seiner Freizeit sammelt er den Müll in seiner Stadt auf, den andere Menschen unbedacht einfach in die Natur schmeißen. „Ich bin oft an der Ruhr unterwegs, da habe ich wirklich schon unglaubliche Sachen gesehen“, erzählt er. Seine Erlebnisse teilt Lando auf seinem Instagram-Profil ,ruhrmuell_froendenberg’.

Seit wann genau er den Müll aufsammelt, weiß der Gesamtschüler gar nicht mehr. „Eigentlich mache ich das schon immer.“ Doch erst seit einem Jahr veröffentlicht er Beiträge auf dem sozialen Netzwerk Instagram. „Ich habe das mal bei wem anders gesehen und dachte, dass das eine echt coole Idee ist“, sagt der 15-Jährige. Er möchte damit zeigen, wie es wirklich draußen aussieht und vor allem auch, wie schön die Natur sein kann, wenn es sauber ist und bleibt.

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Autoreifen, Bälle und Schuhe

Der Fröndenberger kann sich an eine „Entdeckung“ ganz genau erinnern: „Da lag einfach ein Einkaufswagen in der Ruhr“. Man spürt Landos Fassungslosigkeit, wenn er darüber spricht. „Ich konnte das gar nicht glauben, wer macht sowas?“ Der Schüler fasste schnell einen Entschluss: Gemeinsam mit seiner Mutter fuhr er zum nächsten Baumarkt und kaufte einen großen Magneten. Damit hat er den Einkaufswagen dann aus dem Fluss gezogen. Mithilfe dieser Magneten habe Lando schon viel Müll aus der Ruhr geholt. Metalldosen und Angelhaken seinen nur einige Beispiele.

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Doch der Schüler findet nicht nur Gegenstände aus Metall. „Es liegen auch ganz oft Autoreifen, Bälle und Schuhe im Wasser.“ Und nicht nur im Wasser herrsche in seinen Augen ein Müllproblem, auch am Flussufer laden viele Menschen ihren Unrat ab. „Vor allem jetzt in Zeiten von Corona ist es viel schlimmer als vorher“, berichtet Lando. Viele Gruppen aus Jugendlichen aber auch Erwachsenen treffen sich zum Grillen am Wasser. „Es liegen immer so viele Alkoholflaschen, Alugrills und Zigarettenstummel dort herum.“ Dabei versuche Lando sogar, die Menschen freundlich darauf hinzuweisen. Doch auch wenn sie den Hinweis meistens freundlich annehmen, ändere sich nicht viel.

Zuspruch von Lehrerin

Um dem Müllproblem entgegenzuwirken, hat Lando Wiechers Behälter aufgestellt, in denen Raucher ihre Zigaretten entsorgen sollen. Noch dazu hat er für Besucher und Spaziergänger Tüten am Flussufer verteilt, sodass sie ihren Müll dort hineinwerfen können. „Das Verlangen, mich für die Umwelt einzusetzen, hatte ich schon immer“, erzählt der Schüler. Deshalb habe er auch seine Ernährung geändert. „Ich bin bereits seit zwei Jahren Vegetarier und seit einem Jahr lebe ich sogar vegan.“

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Zwar reagieren viele positiv auf die freundlichen Hinweise des 15-Jährigen, doch er habe auch schon schlechte Erfahrungen gemacht: „Manche sind richtig aggressiv geworden oder haben mich und meinen Einsatz belächelt.“ Doch das sei ihm egal. Lando ist stolz auf seinen Einsatz und auch seine Lehrerin hat davon Wind bekommen und den Gesamtschüler gelobt. „Da freut man sich natürlich.“ Seine Freunde hingegen haben nur wenig Interesse an Landos Hobby. Aber das nimmt der Schüler gelassen. „Jeder hat ja seine Interessen.“ Mit den Beiträgen auf Instagram hofft er, mehr Menschen zum Nachdenken zu animieren und versucht, eine ganz bestimmte Botschaft zu vermitteln: „Nehmt den Müll mit, das ist das Beste für uns alle, damit wir mal sehen, wie schön unsere Natur ist.“

>>>INFO:

Seit rund einem Jahr betreibt Lando Wiechers das Instagram-Profil „ruhrmuell_froendeberg“.

Bisher hat er um die 200 Beiträge veröffentlicht. Darunter sind auch viele Videos.

Der Schüler sammelt nicht nur den Müll auf, der unbedacht an der Ruhr entsorgt wird, sondern auch bei Spaziergängen in ganz Fröndenberg.