Oesbern. Die Kirche St. Aloysius in Oesbern wird mit einem Jahr Verspätung fertig. Draußen vor der Kirche wird sogar eine Fußbodenheizung eingebaut.

Endlich ist ein Ende absehbar, die Renovierung der Oesberner St.-Aloysius-Kirche steht kurz vor dem Abschluss. Gedauert hat es schließlich ein Jahr länger als am Anfang gehofft. Erster Gottesdienst soll noch vor Ostern sein.

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Dass diese Verzögerung auch auf die Kosten Auswirkungen hat, ist selbstverständlich. Nicht ganz 60.000 Euro waren zu Beginn veranschlagt, nun könnte die Rechnung fast doppelt so hoch werden. Allerdings waren der Kapellenvorstand des Oesbernern Gotteshauses wie auch die St.-Vincenz-Gemeinde – zu der die Gemeinde seit jeher gehört – von Anfang an sehr vorsichtig bei der finanziellen wie auch zeitlichen Schätzung für die Renovierungsarbeiten gewesen. „Man weiß nie, was man während es Baus so alles findet“, hieß es dazu von den Beteiligten. Und so kamen dann auch die bösen Überraschungen, nachdem die Arbeiten im Januar des letzten Jahres begonnen hatten.

Blick vom Haböcken auf die St. Aloysius-Kirche
Blick vom Haböcken auf die St. Aloysius-Kirche © Frank Saul | Frank Saul

„Ursprünglich sollten im Putz nur die Risse geflickt werden“, sagt Markus Hempelmann vom Kapellenvorstand über die Arbeiten im Innenraum. Erst dabei wurde deutlich, wie beschädigt der Putz ist. An vielen Stellen bröckelte er nur so von der Wand. Letzten Endes mussten zwei Drittel davon erneuert werden. Gebaut ist das 1930 geweihte Gotteshaus aus Bruchsteinen, die aus dem alten Steinbruch in der Lürbke kamen.

Dicker Putz gleicht Risse aus

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Und man baute mit den damaligen Möglichkeiten, vor allen den finanziellen. Die unregelmäßigen Formen der Steine wurden im Gemäuer durch eine besonders dicke Schicht Putz ausgeglichen. Die nun bei der Renovierung – entgegen der Hoffnung – nahezu komplett erneuert werden musste. Zum Glück aber war zumindest das Gemäuer frei von Feuchtigkeit. 15 bis 20 Zentimeter dick ist der Putz an manchen Stellen, neu aufgetragen in vier Schichten und mit Gewebe dazwischen. Letztlich brauchte das gut ein halbes Jahr, um komplett zu trocknen. Eine Wiedereröffnung im allerbesten Fall war zunächst für den Weißen Sonntag 2019 (eine Woche nach Ostern) mit einer Erstkommunionfeier angepeilt. Dann hieß es: Bis zum Oesberner Schützenfest im Juli soll alles fertig sein.

Der Putz ist trocken und bei einem Großteil des Innenraumes nun auch die Farbe an der Wand.
Der Putz ist trocken und bei einem Großteil des Innenraumes nun auch die Farbe an der Wand. © Alexander Lück | Alexander Lück

Nun ist es Februar 2020. Wenn es das Wetter zuließ, kamen in den letzten Monaten engagierte Gemeindemitglieder, um die Türen und Fenster der St.-Aloysius-Kirche zum Lüften zu öffnen. Oder sie fuhren die Heizung hoch. Handwerker waren zu dieser Zeit nicht auf der Kirchenbaustelle tätig. Die Verantwortlichen konnten einfach nur warten. Wie es bei solchen Kirchenrenovierungen oft der Fall ist, trägt das Erzbistum Paderborn zwei Drittel der Kosten, den fehlenden Teil bringt die Gemeinde auf. Das bleibt auch bei den gesteigerten Kosten so, beide Seiten gaben dafür ihr Okay.

Von Anfang an war klar, dass die notwendigen Mittel in die Renovierung der Kirche gesteckt werden und nicht etwa eine Schließung zur Debatte steht, bestätigt auch Pfarrer Jürgen Senkbeil.

Fußbodenheizung vor der Kirche

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In der vorletzten Wochen konnten dann die Malerarbeiten starten. Mittlerweile sind sie zum allergrößten Teil fertig. Die helle Farbe wählte man zusammen aus. Längst fertig sind auch die neuen, doppelverglasten Fenster im Altarraum. Die Steine auf dem Boden draußen am Eingang der Kirche wurden zunächst komplett entfernt, gereinigt, geschliffen und dann neu verlegt. Hier hatte sich zuletzt immer wieder Feuchtigkeit angesammelt. Darunter sorgt übrigens eine Fußbodenheizung dafür, dass es bei Minusgraden nicht glatt wird. Im Kirchenraum sind Bänke und Orgel noch gut verpackt, möglichst geschützt vor dem dichten Staub standen sie auch während der Arbeiten hier. Wenn auch die Malerarbeiten abgeschlossen sind, werden die guten Geister Bänke und Heiligenfiguren wieder an ihre Plätze bringen, eine Grundreinigung durchführen.

Erneuert wird auch noch ein Teil der Beleuchtung sowie die Sakristei: neue Farbe, neuer Fußboden. Lange hat es gedauert, nun aber kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. Die Oesberner Gläubigen möchten mit dem Gottesdienst am Palmsonntag, also eine Woche vor dem Osterfest, wieder in ihr Gotteshaus einziehen, dass dann in neuem Glanz erstrahlt.

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