Oesbern. Die Gemeinde St. Aloysius in Menden-Oesbern hat Altar, Jesus-Kreuz und Tabernakel in Folie verpackt. Der Grund ist aufwändig und teuer.
Neuer Glanz im Innern, Schutz vor Feuchtigkeit von außen: In Oesbern hat die Renovierung der St.-Aloysius-Kapelle begonnen. Die Gemeinde hofft auf möglichst wenig unangenehme Überraschungen während der Arbeiten.
Denn der notwendige Umfang der Renovierung ist noch nicht komplett abzusehen. Albert Plümper klopft auf den Putz des Gotteshauses. Hohl klingt das an einigen Stellen, Risse sind zu sehen, und das ist kein gutes Zeichen. Denn hier muss der Putz erneuert werden. An wie vielen Stellen das nötig ist, wird ein Fachmann noch ermitteln. Aber auch bezüglich des Eingangsportals muss der Kapellenvorstand noch mit Unbekannten kalkulieren. Klar ist: Auch hier ist der Putz brüchig. Feuchtigkeit hat dazu geführt, bei Regenwetter steht das Wasser auf den Platten aus Naturstein, weil kein Gefälle eingebaut wurde. Das soll nun nachgeholt werden. Die Platten sollen erhalten werden, im schlechtesten Fall aber muss der komplette Untergrund im Eingangsbereich erneuert werden.
64.000 Euro hochgerechnet
Markus Hempelmann aus dem Oesberner Kapellenvorstand hofft natürlich das Beste. Ist aber entsprechend vorsichtig, was die Kostenschätzung für alle Maßnahmen betrifft. 64.000 Euro stehen in der ersten Hochrechnung, von dem die Gemeinde ein Viertel selber aufbringen muss. Den Rest steuert das Erzbistum Paderborn bei. Gerade der Bereich Portal aber könnte das Ganze teurer machen. Absegnen müssten den höheren Aufwand die St.-Vincenz-Gemeinde, zu der die Oesberner Kapelle schon immer gehört, wie auch das Erzbistum. Anfang der Woche rücken die ersten Handwerker an.
Zur Vorbereitung hatten sich Anfang dieser Woche gut ein Dutzend engagierte Kapellenvorstands- und Gemeindemitglieder getroffen und alles vorbereitet. Die Bänke wurden in der Mitte des Raumes zusammengeschoben, Kerzenleuchter von der Wand geschraubt, ebenso die Kreuzwegtafeln aus Ton; die Gottesmutter Maria und andere Figuren sind verstaut, unter anderem im Beichtstuhl. So wie die Bänke sind Altar, Kreuz und Tabernakel zum Schutz in Folie eingepackt, bei der Orgel wird das auch noch geschehen. Sobald der Putz an der Wand trocken ist, kommt neue Farbe darauf. „Modern gestaltet“, sollen die Wände dann sein, freut sich Albert Plümper, guter Geist und Mädchen für alle in der Kirche und lange Jahre auch im Kapellenvorstand aktiv. Die Lampen über den Bankreihen, so berichtet er weiter, bleiben erhalten, die Strahler aber bekommen energiesparende LED-Technik. In der Sakristei werden die Glasbausteine durch ein Fenster ersetzt. Die bunten Fenster im Altarraum bleiben erhalten, von außen aber durch eine weitere Verglasung besser vor Feuchtigkeit geschützt. Unter diesen Fenster zeigt sich am abplatzenden Putz, was dadurch bisher angerichtet wurde. „Diese Schäden waren der eigentliche Ausgangspunkt für uns zu sagen, es ist eine Renovierung nötig.“
Vorstand will Statement setzen
Schließlich gibt es noch neue Teppiche und eine neue Mikrofonanlage sowie Induktionsschleifen für Hörgeschädigte. Ungefähr acht Wochen sind veranschlagt. Sobald drinnen alles fertig ist, werden die Oesberner Helfer das Gotteshaus wieder herrichten, dann können auch wieder Messen gefeiert werden. Markus Hempelmann sagt: „Spätestens bis zur Erstkommunion am Weißen Sonntag muss es fertig sein.“
In einer Zeit, wo gerade auch Kirchen in kleineren Orten geschlossen werden, möchte der Kapellenvorstand mit der Investition ein Statement setzen. Die St.-Aloysius-Kapelle, deren Grundstein 1929 gelegt wurde, und die vor allem durch den großen Einsatz der heimischen Bewohner und zunächst gegen den Widerstand Paderborn errichtet wurde, soll unbedingt erhalte bleiben. Dazu Hempelmann: „Wenn wir nichts machen, verfällt die Kirche.“ Und komme möglicherweise genau deshalb auf eine Abschussliste.