Fröndenberg. Das Kettenschmiedemuseum in Fröndenberg darf laut Kreis Unna nicht als touristisches Ausflugsziel ausgeschildert werden.

Touristische Ziele Fröndenbergs sollen künftig besser ausgeschildert werden. So sieht es zumindest ein ein entsprechendes Konzept vor. Doch ausgerechnet eines der Aushängeschilder der Ruhrstadt – das Kettenschmiedemuseum – zählt nicht als „bedeutsames, touristisches“ Ausflugsziel.

Verschiedene Zuständigkeiten

Der Kulturausschuss soll in seiner nächsten Sitzung die Weichen für ein neues Beschilderungskonzept in der Ruhrstadt stellen. Fußgänger, Rad- und Autofahrer sollen sich so zwischen den einzelnen Ausflugszielen gezielter bewegen können. Die Differenzierung zwischen den einzelnen Verkehrsteilnehmern ist dabei eine Grundvoraussetzung.

Rein rechtlich orientiert sich ein solches Beschilderungskonzept an der Richtlinie für die touristische Beschilderung (RtB), die sich hauptsächlich auf den rollenden Verkehr bezieht. Schilder für Radfahrer sind an die Straßenverkehrsordnung gebunden; nur für Fußgänger gibt es keine einheitlichen Vorgaben, „sodass jede Kommune frei in ihrer individuellen Umsetzung ist“, wie es dazu in einer Vorlage heißt.

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„Eines der Hauptanliegen in der touristischen Positionierung Fröndenbergs war und ist, die Ausweisung des Kettenschmiedemuseums als ein touristisches Anlaufziel und somit eine touristische Sehenswürdigkeit“, so die Verwaltung. Doch genau das wird aller Voraussicht nach nicht passieren. Denn einen braunen Wegweiser – wie er beispielsweise an Autobahnen oft zu finden ist – wird die Kettenschmiede nicht bekommen. Die Begründung liefert der Kreis Unna als zuständige Straßenverkehrsbehörde.

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Demnach muss ein touristisch bedeutsames Ausflugsziel regelmäßige Öffnungszeiten ausweisen. Und genau hier liegt der Knackpunkt: Denn das Kettenschmiedemuseum wird allein durch die Ehrenamtler des Fördervereins betrieben. Sie öffnen die Türen samstags, sonntags, an Feiertagen und zu Sonderführungen.

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„Ich kann die Begründung nachvollziehen“, sagt Norbert Muczka, vom Förderverein Kulturzentrum bezogen auf die Richtlinien. Allerdings sei es „ärgerlich“, denn man wünsche sich schließlich eine entsprechende, braune Beschilderung mit einem Hinweis für Autofahrer. So war seinerzeit gar diskutiert worden, ein solches Hinweisschild an bedeutsamen Orten in der Stadt – etwa an der B233 in Langschede – aufzustellen.

Unna gilt als Vorbild

Derweil sind 19 radtouristische Hinweisschilder bereits im vergangenen Jahr ausgetauscht worden. Ziel soll es nun sein, „bereits bestehende Wegweisungen in einheitlicher Form und Ausführung zu erneuern“. Hinzu sollen weitere schwarz-weiße Schilder in unmittelbarer Nähe zu Freibädern, Kirchen oder Sporthallen kommen. Orientieren wolle man sich bei dem Konzept an der Unnaer Gestaltung.

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