Die Umwelt-AG des Gymnasiums an der Hönne Menden hilft bei der Wiederaufforstung im Lahrwald. Aber das ist noch nicht alles.

Menden Klimaschutz ganz konkret und praktisch: Die Umwelt-AG des Gymnasiums an der Hönne Menden hilft bei der Wiederaufforstung im Lahrwald und übernimmt auch langfristig Verantwortung für die selbst gepflanzten Bäume.

Der Wald

„Klimaschutz fängt vor der eigene Haustür an“, sagt Revierförster Ansgar Breuer. Im Mendener Lahrwald rund um den Hexenteich ist er für die Bäume zuständig, die der von Mellin’schen Stiftung aus Werl gehören. Und natürlich haben die Stürme der vergangenen Jahren – ob nun Kyrill oder Friederike – sowie der Borkenkäferbefall nicht halt gemacht vor diesen Bäumen.

Blick über das Gebiet im Lahrwal. Dort werden neue Bäume gepflanzt.
Blick über das Gebiet im Lahrwal. Dort werden neue Bäume gepflanzt. © Alexander Lück

„Es blutet einem das Herz, wenn man sich hier umschaut“, sagt entsprechend auch der Mendener Hegering-Leiter Philipp Nikodem beim Blick über so manche kahle Flächen. Es wird aber auch wieder großflächig aufgeforstet. Fast 60.000 Bäume werden es in diesem Frühling in der nun laufenden Pflanzsaison alleine auf den von Mellin´schen Flächen sein, berichtet Ansgar Breuer.

Die neuen Bäume

Um auf den Klimawandel zu reagieren und den Wald besser darauf einzustellen, fällt die Wahl der Bäume mittlerweile in einem Verhältnis aus, dem die Wärme eher entgegenkommt. 60 Prozent der Neuanpflanzungen sind Douglasien, 30 Prozent Lerchen. Die verbleibenden zehn Prozent sind Kiefern, die allen voran ans südwestliche Ende der Anpflanzungen gesetzt werden, weil sie durch ihr stabileres Wurzelwerk dann als Windbrecher dienen. Als Pionierbäume sind sie außerdem recht genügsam.

Die Umwelt-AG

Zumindest bei einem kleinen Teil der fast 60.000 neuen Bäume hat am Ende der vergangenen Woche die Umwelt-AG des Gymnasiums an der Hönne mitgeholfen. Breuer mit der von Mellin´schen Stiftung sowie Nikodem und der Mendener Hegering hatten zusammen mit der Schulleitung gemeinsam die Idee umgesetzt, die jungen Leute ganz praktisch an das Thema Wald heranzuführen.

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Freitags demonstrieren gehen, dass sei ja auch gut und richtig, findet Philipp Nikodem, tatkräftiges Handeln aber noch besser. Ein Dutzend Schülerinnen und Schüler der achten Klasse, 13 und 14 Jahre alt, bilden aktuell die Umwelt-AG. Unter der Leitung der Biologielehrerin Seva Pusch trifft man sich immer mittwochs nachmittags, nach dem regulären Unterricht – freiwillig wohlgemerkt.

Die Ideen

Schon so manche gute Idee wurde hier besprochen und vor allem auch in die Tat umgesetzt. Ein großer Erfolg ist zum Beispiel die vor noch gar nicht so langer Zeit gestartete Korksammlung, die aber bereits große Mengen eingebracht hat. Schüler und Lehrer können Korken, die sich zuhause ansammeln, in der Schule bei der AG in einer großen Kiste abgeben. Der Rohstoff wird dann in einem integrativen Betrieb zu Dämmmaterial verarbeitet.

Nun wurde, unter Anleitung der im Lahrwald aktuell tätigen Waldarbeiter, die Pflanzaktion gestartet. Von Ansgar Breuer gab es für die Gruppe zunächst einige Informationen über das Waldgebiet und die hier vorzufindenden Gewächse. Etwa 30 bis 50 Zentimeter hoch sind die jungen Bäume, ihre Löcher fräsen die Arbeiter immer im Abstand von zwei Metern zu allen Seiten in den Boden. Die Jugendlichen stellten dann die Douglasiensetzlinge hinein und traten den Boden rings herum gut fest. Und zum Schluss gab es, spendiert vom Hegering, einen heißen Eintopf zur Stärkung.

Wenn es gut läuft, können sie ihre gepflanzten Bäume auch noch im hohen Rentenalter besuchen. Aber auch schon in den nächsten Monaten und Jahren möchte die Umwelt-AG des Hönnegymnasiums hier Verantwortung übernehmen. Im Sommer wird der erste Freischnitt der jungen Bäume nötig. Brombeeren und vor allem Adlerfarn sollen sich möglichst nicht ausbreiten.

Der Ausblick

„Dieses Projekt soll nachhaltig wirken“, sagt Revierförster Breuer. Eine Tafel zum Beispiel könnte auf die Kooperation hinweisen. Vom Parkplatz am Hexenteich aus geht es einige Meter in den Wald hinein, dann findet man die entsprechende Stelle. „Mohnhoffskopf“ heißt diese Stelle, auf der anderen Seite des Wirtschaftsweges liegt die „Saublickung“.

Wer mit dem Lahrwald zu tun hat, weiß dann sofort, welche Orte genau gemeint sind. Die Jugendlichen der Umwelt-AG jedenfalls werden den Weg zu ihren Bäumen auch gut im Gedächtnis behalten. Zum Thema Umwelt- und Klimaschutz sagt Noah, einer der Teilnehmer der Umwelt-AG: „Jeder sollte doch etwas dazu beitragen dass wir unsere Welt erhalten.“