Menden. Bei der „Goldwaage“ in Menden können Kunden Gold, Silber und Besteck in Zahlung geben. Das Geschäft hat am Montag eröffnet.
Hier wird alles auf die „Goldwaage“ gelegt. Unter diesem Namen hat am Montag an der Hauptstraße in der Mendener Innenstadt das gleichnamige Geschäft eröffnet. Hier können Kunden Edelmetalle in Zahlung geben. Bereits am späten Vormittag des Eröffnungstages hatten mehrere Kunden die Gelegenheit genutzt und Besteck, Schmuck und Zahngold gegen Bargeld getauscht.
Appetitlich sieht es nicht aus, ist aber einiges wert: Eine Zahnreihe und mehrere lose Zähne liegen auf dem Schreibtisch. „Viele wissen gar nicht, dass sie das Gold aus den Zähnen verkaufen können“, erklärt Benjamin Gökce, Inhaber des Geschäftes. Auch Silberbesteck und Schmuck haben Kunden am Vormittag bereits hier abgegeben.
Samstags geschlossen
Das Geschäft „Die Goldwaage“ an der Hauptstraße 31 in der Fußgängerzone hat zu folgenden Zeiten geöffnet: montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr, freitags von 10 bis 15.30 Uhr, samstags geschlossen.
Kunden können ohne Termin Schmuck, Besteck, Münzen etc. vorbeibringen.
Starke Schwankungen am Markt
Benjamin Gökce ist mit der ersten Resonanz zufrieden. „In Menden gibt es im Moment kein vergleichbares Geschäft“, erklärt er. Der 32-Jährige betreibt das gleiche Geschäft bereits seit 2011 in Soest. Daher weiß er, dass der Markt starken Schwankungen unterliegt. „In den letzten Jahren zum Beispiel hätte es sich kaum gelohnt, Goldschmuck abzugeben, weil der Goldkurs so niedrig war.“
Das sehe derzeit anders aus: „Der Goldpreis ist jetzt auf dem Höchststand.“ Das könne sich aber natürlich auch wieder ändern. Entsprechend verändern sich dann auch die Preise, die Benjamin Gökce zahlt.
Erst 1000 Mark, dann 1700 Euro
So kenne er einen Kunden, der habe vor vielen Jahren beim Juwelier 1000 Mark für ein Armband bezahlt. Der Mann habe beim Verkauf schließlich 1700 Euro dafür erhalten. „Der Goldpreis war sehr niedrig, als er das Armband gekauft hat“, erklärt Benjamin Gökce, dessen Vater Goldschmied war. „Dann lag das Armband unbenutzt 20 Jahre zu Hause.“ehepaar sadkhyan eröffnet kani-grill am papenbusch in menden
Die Frage, wieviel Euro jemand für ein Armband oder eine Kette bekommt, lasse sich pauschal nicht beantworten, betont Benjamin Gökce. Denn das hänge immer vom jeweiligen Schmuckstück ab. Die Qualität überprüft Benjamin Gökce in seinem Geschäft bei Bedarf mit einer speziellen Säure. „Meist reicht meine Erfahrung aus, um ein Schmuckstück gut einzuschätzen“, sagt Benjamin Gökce. „Aber wenn ich mir unsicher bin, ob etwas nur vergoldet oder versilbert ist, dann kann ich den Säuretest machen.“
Vergoldeten Schmuck kauft Benjamin Gökce nicht an, „die Schicht ist hauchdünn, das lohnt nicht“. Anders sehe es bei versilbertem Schmuck aus.
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Benjamin Gökce gibt alles, was er ankauft, in eine Trennungsanstalt in Süddeutschland. „Die recyceln das dann und Edelmetalle werden zurückgewonnen“, erklärt der 32-Jährige. „Das sind ja Rohstoffe, die extrem teuer sind.“ Silber, das so gewonnen wird, werde anschließend oft in der Industrie weiterverwendet.
Kunden sortieren Schmuck aus
Aus recyceltem Goldschmuck werden oft Barren, „gerade für Bankkunden sehr interessant“, meint Benjamin Gökce. Beim Einschmelzen gehe allerdings immer einen geringer Teil des Edelmetalls verloren.
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Kommen Kunden aus Geldnot zu Benjamin Gökce? „Nein, überhaupt nicht“, erklärt der Geschäftsmann. Vielmehr sortieren manche von Zeit zu Zeit ihren Schmuck aus, „was nicht mehr getragen wird oder nicht mehr gefällt, wird verkauft. Von dem Geld fahren sie dann in den Urlaub oder kaufen schöne Geschenke.“