Papenbusch. Roman und Zenia Sadkhyan eröffnen den Kani-Grill am Papenbusch in Menden. Sie starten zum ersten Mal in die Selbstständigkeit.
Es ist ein großes Wagnis, das ist Zenia und Roman Sadkhyan klar. Aber sie vertrauen darauf, dass ihr Plan aufgeht. Das Ehepaar hat sich mit dem Kani-Grill am Papenbusch in Menden selbstständig gemacht.
„Ich habe so lange als Leiharbeiter gearbeitet, mal hier ein paar Monate, dann in einer anderen Firma ein paar Monate“, erzählt Roman Sadkhyan (40). Zuletzt habe er bei einem Mendener Unternehmen einen befristeten Vertrag gehabt. Als der auslief, sei schnell klar geworden, „dass ich da keinen neuen Vertrag bekomme“.
Ladenlokal neben Markant-Markt in Menden
Schon länger hatten Roman Sadkhyan und seine fünf Jahre jüngere Frau mit einem eigenen gastronomischen Angebot geliebäugelt. Als dann im Erdgeschoss des Hauses Am Papenbusch 26, in dem die Familie lebt, das Ladenlokal neben dem Markant-Markt leer stand, reifte der Entschluss, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen. Vorher habe es in den Räumen ein Frühstücksangebot gegeben, in früheren Jahren auch mal eine Pizzeria, erzählt Roman Sadkhyan. „Meine Frau hat schon mal in einer Pizzeria in Menden gearbeitet, aber wir machen uns jetzt zum ersten Mal selbstständig.“
Lieferung bis 21.30 Uhr
Der Kani-Grill Am Papenbusch 26 hat von montags bis samstags von 11 bis 23 Uhr geöffnet, sonntags von 11.30 bis 22 Uhr. Lieferung von 13 bis 21.30 Uhr (ab einem Bestellwert von 15 Euro frei Haus). Kontakt: 02373-6888949.
Einige Küchenutensilien konnte das Ehepaar übernehmen, vieles musste neu gekauft werden. Auch haben sie das Ladenlokal selbst komplett renoviert. Gäste können nicht nur ihr Essen mitnehmen, sondern auch an einem der Tische im Lokal verzehren.
Umfangreiche Speisekarte
Auf der Speisekarte stehen 20 verschiedene Pizzen in vier verschiedenen Größen, außerdem Döner-Gerichte, Grill-Teller, Salate, Pizzabrötchen, Schnitzel, Nudelgerichte sowie Baguettes.
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Der Kani-Grill ist als Familienbetrieb organisiert. Das heißt: Roman und Zenia Sadkhyan arbeiten dort mindestens zwölf Stunden – und das fast täglich. Die beiden stehen nicht nur hinter dem Bedientresen und in der Küche, sondern liefern derzeit auch noch das Essen auf Wunsch aus. „Ich versuche aber gerade, jemanden für die Fahrten einzustellen“, berichtet Roman Sadkhyan. Mittelfristig, wenn der Grill gut laufe, solle eine weitere Kraft eingestellt werden. Bis dahin packen auch mal die beiden Söhne der Familie – 15 und 16 Jahre als – nach Schulschluss im elterlichen Betrieb mit an.
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Wenig Freizeit
Viel Zeit für Freizeit bleibt für Roman und Zenia Sadkhyan in den kommenden Wochen und Monaten nicht. „Aber das ist in Ordnung für uns“, sagt Roman Sadkhyan. „Wir wollen uns das aufbauen. Vielleicht können wir es uns später erlauben, einen Ruhetag in der Woche zu machen. Das Ganze muss erst mal anlaufen.“ Er habe nicht zum Job-Center gewollt und sei es leid gewesen, dass er immer nur befristete Arbeitsverträge bekommen habe.
Zufrieden mit der Resonanz in Menden
Mit der Resonanz ist das Ehepaar, das aus Armenien stammt, nach den ersten Tagen zufrieden. „Wir haben sogar Kunden, die kommen zwei- oder auch dreimal am Tag zu uns rein“, freut sich Roman Sadkhyan.
Seit 2003 sind Roman und Zenia Sadkhyan in Deutschland, kamen damals aus Armenien direkt nach Menden. „Menden“, sagt Roman Sadkhyan, „ist meine Heimat geworden. Hier fühle ich mich wohl.“