Menden. Der Vkm Menden sammelt beim Spendenfeuerwerk für heiltherapeutische Reitstunden. Pferde können bei Behinderten kleine Wunder vollbringen.

Pferde stärken das Selbstbewusstsein, fördern das Selbstvertrauen und schließen niemanden aus. Für Menschen mit Behinderungen ist Reiten etwas besonderes, denn sie erleben auf dem Rücken der Tiere ein Feuerwerk der Sinneswahrnehmungen. Deshalb möchte der Verein für körper- und mehrfachbehinderte Menschen (VKM) in Menden seinen betreuten Menschen eine Reittherapie ermöglichen und nimmt dafür am Spendenfeuerwerk teil.

Spendenfeuerwerk: Vereine sammeln bis zum 31. Januar 2020

Das Spendenfeuerwerk ist ein Projekt der Stadtwerke Menden und läuft über die Plattform Menden-Crowd (Internetseite: www.menden-crowd.de).

Die Idee: Vereine bewerben sich mit ihrem Herzenswunsch, legen einen Betrag fest, den sie durch Spenden erreichen möchten, und machen Werbung für sich.

Bis zum 31. Januar 2020 können Interessierte Euros in den Topf werfen, danach ist Kassensturz.

Das Geld wird nur ausgezahlt, wenn die Mindest-Wunsch-Summe erreicht wurde, ansonsten geht der Verein leer aus und das Geld zurück an die Unterstützer.

„Menschen mit Behinderung nehmen ihren Körper anders wahr, wenn sie reiten“, erklärt Marie-Ellen Krause, erste Vorsitzende des VKM. „Wir haben das vor ein paar Jahren schon mal gemacht und sehr positive Reaktionen bekommen.“ Die Schwingungen beim Reiten würden Blockaden lösen, die Behinderten lernen, sich besser zu bewegen und das Gleichgewicht zu halten.

Auch Rollstuhlfahrer Reiten ermöglichen

Selbst Menschen, die an den Rollstuhl gebunden sind, erhalten bei der Aktion des VKM die Möglichkeit, zu reiten. „Das geht dann nur mit Hilfsmitteln, aber für sie ist es trotzdem ein tolles Erlebnis. Das Pferd fühlt sich warm und weich an, es bewegt sich gleichmäßig. Das löst Verspannungen und lässt Menschen mit Behinderung ihren Körper ganz anders wahrnehmen“, erklärt Krause.

2000 Euro hat sich der VKM beim Spendenfeuerwerk zum Ziel gesetzt. Damit möchte er ein paar der von ihm betreuten Menschen eine Reittherapie ermöglichen. Da diese weder von der Krankenkasse noch vom Sozialhilfeträger unterstützt wird, müssten die Bewohner sonst selbst für das Geld aufkommen. „Das monatliche Taschengeld unserer Bewohner reicht aber nicht aus, um die Kosten zu decken“, sagt Krause.

Reittherapie für eine kleine Gruppe

Eine Stunde Reittherapie in einer kleinen Gruppe koste je Teilnehmer circa 30 oder 40 Euro. Damit sich die Therapie lohne, müsste sie aber mindestens zehn Mal gemacht werden. „Einmal reicht nicht. Es geht auch darum, eine Beziehung zu den Tieren aufzubauen, sie zu streicheln, zu spüren, mit ihnen zu reden. Mit den 2000 Euro können wir zumindest einer kleinen Gruppe diese Therapie ermöglichen“, so Krause.

Wer am Ende aufs Pferd darf, müsste dann ausgelost werden. „Je mehr Spenden zusammenkommen, desto mehr Menschen können wir die Therapie ermöglichen.“

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Seit Beginn des Spendenfeuerwerks wurden bislang schon 1154 der zum Ziel gesetzten 2000 Euro gespendet. „Im Moment sieht es wirklich gut aus. Dafür sind wir echt dankbar“, sagt Marie-Ellen Krause. Nun hofft der VKM, dass bis Ende Januar auch die verbliebenen 45 Prozent gespendet werden. Und vielleicht auch etwas mehr. „Alles über unserem Ziel hilft uns, mehr Menschen eine Reittherapie zu ermöglichen und die nötigen Hilfsmittel dafür zu finanzieren.“

Chancen ermöglichen

Der VKM kümmert sich seit 1970 ehrenamtlich um körperlich und mehrfach behinderte Menschen in Menden und Umgebung. Er versucht, sie in allen Lebensbereichen zu fördern, ihre Interessen zu vertreten und ihnen alle erdenkliche Unterstützung zu geben, ihre Lebenschancen wahrzunehmen.

Mit der Villa Dominik, dem Wohnhaus Sollingstraße und dem Appartementhaus am Lenzenplatz haben mittlerweile sechzig Menschen mit Behinderung dank des VKM eine betreute Wohnung, außerdem entlastet der familienunterstützende Dienst Familien, die ihre Angehörigen zuhause betreuen.