Berkenhofskamp. Die Dorfgemeinschaft Berkenhofskamp wünscht sich bei der Aktion Spendenfeuerwerk eine hohe Summe. Das Vereinsheim braucht einen neuen Boden.
Aufgeregt fiebern die Mitglieder der Dorfgemeinschaft Berkenhofskamp mit. Immer wieder aktualisieren sie die Webseite des Spendenfeuerwerks. Es ist die Nacht von Samstag auf Sonntag. Los geht’s. Die ersten Beträge erscheinen, der Spendentopf füllt sich langsam. Philip Glörfeld aus dem Vorstand ist im Vereinsheim neben der Kapelle Heilig Geist auf einer Feier. Über sein Handy checkt er die Crowdfounding-Seite. „Ich habe um 0.01 Uhr gespendet“, sagt er. Zunächst anonym. Dann fällt ihm ein: Als Initiator des Projekts wollte er eigentlich als gutes Beispiel vorangehen und mit Namen spenden. „Ich habe dann direkt noch einmal gespendet – mit Namen. Ich war so nervös“, gibt er zu. Denn für die Dorfgemeinschaft geht es um alles oder gar nichts. 7777 oder 0 Euro. Umbau oder Stillstand.
Die Aktion
Der Verein Berkenhofskamp 2000 macht mit beim Projekt Menden-Crowd der Stadtwerke. Philip Glörfeld hat den Anstoß zur Teilnahme gegeben. Die Idee: Vereine bewerben sich mit ihrem Herzenswunsch, legen einen Betrag fest, den sie durch Spenden erreichen möchten, und machen Werbung für sich.
Bis Ende Januar können Interessierte Euros in den Topf werfen, danach ist Kassensturz. Das Geld wird nur ausgezahlt, wenn die Mindest-Wunsch-Summe erreicht wurde. Beim Berkenhofskamp-Projekt sind das 7777 Euro. Nicht gerade wenig. Das weiß auch Philip Glörfeld. Aber er ist sich sicher: „Wir schaffen das.“ Wenn nicht, geht der Verein leer aus und das Geld zurück zu den Unterstützern.
Die Motivation
Als der Vereinsvorstand vor einigen Wochen zusammensaß, war schnell klar: „Wir müssen was tun.“ Das Vereinsheim sei in die Jahre gekommen. Vor allem der große Hauptraum bereitet Sorge: Ein neuer Boden muss her, die Farbe an den Wänden hat schon bessere Tage erlebt und die Theke ist irgendwie unpraktisch und alt. Es fehlt Stauraum für Getränke und Kisten. Auch die Bestuhlung möchte der Verein erneuern. Alles soll moderner aussehen und vor allem gut funktionieren.
Denn: Um Feste, wie das beliebte Kinderschützenfest, gestalten zu können, braucht der Verein Geld. Der Mitgliedsbeitrag von 15 Euro pro Kopf und Jahr reicht nicht. „Wir leben von der Vermietung des Vereinsheims“, erklärt Philip Glörfeld. Zwei Mitglieder kümmern sich ausschließlich darum, eine weitere Person sorgt für die Abrechnungen und Nachbestellungen von Getränken. „Wir haben auch eine voll ausgestattete Küche“, sagt Glörfeld. Jedes der rund 700 Mitglieder kann das Heim mieten. Der Verein engagiert sich und stellt viel auf die Beine, um Jung und Alt gleichermaßen zu erreichen. Von Kinderaktionen bis zum Seniorencafé ist alles dabei. „3000 Leute haben wir im Jahr schon da“, weiß Philip Glörfeld. Das Heim, das der Kirche gehört, hat eine hohe Bedeutung für den Verein.
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Das Ziel
Mindestens 7777 Euro bekommen, um das Vereinsheim professioneller aufzustellen: Das ist das Ziel. Eigentlich braucht der Verein noch mehr Geld. Aber man wollte nicht zu hoch pokern. „Nicht klappen: Das ist keine Option“, sagt Philip Glörfeld und grinst. Einen Plan B haben die Verantwortlichen nicht. Jeder Cent mehr würde dem Verein in die Karten spielen. Denn abgesehen vom Hauptraum haben auch die anderen Räume Sanierungsbedarf. Das Damen-WC zum Beispiel. „Das ist alles gut gepflegt und sauber. Aber es ist in die Jahre gekommen“, sagt Philip Glörfeld, der auf die Unterstützung aus der Bürgerschaft hofft. Abgesehen vom Verlegen des Bodens möchten die Mitglieder die nötigen Arbeiten selbst durchführen. So sparen die Geld.
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Die Werbung
Damit das Geld reinkommt, rühren alle die Werbetrommel. „Wir haben 1000 Briefe verschickt“, sagt Philip Glörfeld. Außerdem geht’s von Haustür zu Haustür, von Unternehmen zu Unternehmen. Viele hätten ihre Unterstützung zugesagt oder haben Prämien zur Verfügung gestellt. Bereits an Tag drei der Aktion ist ein Drittel des Geldes da. „Die schnelle Beteiligung zeigt uns, dass wir das Richtige machen.“
Zum Hintergrund
Der Berkenhofskamp 2000 ist ein eingetragener gemeinnütziger Verein, der Pächter des Vereinsheims ist. Die Dorfgemeinschaft ist Teil dieses Vereins und tritt nach außen auf.
Einladungen zu Feiern und Veranstaltungen der Mitglieder erfolgen immer im Namen der Dorfgemeinschaft.
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