Menden. In Bösperde machen bereits 30 Kinder bei der Kinderfeuerwehr mit, nun soll das Konzept auf Lendringsen ausgeweitet werden. 2020 soll’s los gehen.

Die Mendener Feuerwehr bekommt Verstärkung von den Kleinsten: Ab Frühjahr 2020 möchte Michael Bals die Kinderfeuerwehr ausweiten. In Lendringsen soll die neue Gruppe entstehen, sagt der Leiter der Kinderfeuerwehr. „Wir wollen mit zehn Kindern starten.“ Angepeilt ist ein geschmeidiger Start, „Stück für Stück“, sagt Bals. „Wir wollen nichts überstürzen.“ Aktuell sammelt die Feuerwehr Spendengelder für Uniformen und sucht ehrenamtliche Betreuer.

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Die Hauptgruppe in Bösperde gibt es bereits seit 2016. Sie trifft sich immer samstags, alle zwei Wochen von 10 bis 12 Uhr. 30 Kinder machen begeistert mit – und die Warteliste ist lang. 26 Kinder stehen aktuell darauf. „Das Angebot wird sehr gut angenommen.“ Erst im Sommer haben die Kinder ein eigenes Fahrzeug bekommen – quasi eine motorlose Mini-Version eines Originalwagens.

Der Wunsch

Damit die Kleinen in Lendringsen auch einen möglichst guten Start haben, laufen die Vorbereitungen im Hintergrund auf Hochtouren. „Wir wollen das von unten aufziehen“, erklärt Michael Bals. Einen Gruppenraum gibt es im Gerätehaus bereits und auch Übungs- und Spielmaterial stehen bereit. Was noch fehlt, sind die Uniformen. „Wir würden gerne 20 Uniformen anschaffen“, sagt Bals.

Die Kinderfeuerwehr der Feuerwehr Menden hat ein eigenes Mini-Einsatzfahrzeug.
Die Kinderfeuerwehr der Feuerwehr Menden hat ein eigenes Mini-Einsatzfahrzeug. © Stefan Meinhardt

Das sind mehr Outfits, als für den Start nötig sind. Aber: „Die Kinder wachsen so schnell da raus.“ Der Leiter der Kinderfeuerwehr möchte deshalb verschiedene Größen anschaffen, die untereinander getauscht werden können. Eine Erfahrung, die in Bösperde gemacht wurde und von der nun profitiert werden kann. „Das haben wir damals gar nicht bedacht.“ Die Ausrüstung besteht aus Jacke, Hose, Shirt, Mütze und Handschuhen – wie bei den Großen.

Die Aktion

Aktuell beteiligen sich Michael Bals und seine Kollegen Anja Schulte-Fuhrmann und Georg Halfmann an der Crowdfounding-Aktion „Menden Crowd“ von den Stadtwerken. Sie erhoffen sich, auf diese Weise das Geld für die Uniformen zusammen zu bekommen. 2750 Euro sind das Ziel. Etwa 100 Euro kostet eine Montur.

Noch bis zum 31. Januar können Bürger für die Aktion spenden. Wenn bis dahin die Zielsumme erreicht ist, bekommt die Feuerwehr das Geld im Februar ausgezahlt. Klappt es nicht, die gewünscht Summe durch Spenden bis zum Stichtag zu sammeln, bekommen alle Unterstützer ihr Geld zurück und die Feuerwehr geht leer aus.

Der Kinderfeuerwehr

„Die Kinderfeuerwehr bietet den optimalen Einstieg in die Feuerwehr“, sagt Michael Bals. Altersgerecht und mit viel Spaß würden die Kinder das richtige Verhalten im Brand- und Unglücksfall lernen. Auch kindgerechte Erste Hilfe und das richtige Absetzen von Notrufen steht auf dem Lehrplan. Anhand des Mini-Einsatzfahrzeuges erklären Michael Bals, seine Kollegen und die 16 Betreuer den Kindern auch, wie Löschwagen und deren Innenleben funktionieren.

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Natürlich gibt es auch Praxiseinheiten und Wettbewerbe. Ziemlich spannend für die Kleinen. Die sogenannte Kinderflamme ist das erste Abzeichen, das in der Feuerwehrlaufbahn angeboten wird. „13 Kinder aus Menden haben bei dem Wettkampf mitgemacht und bekommen nächstes Jahr bei der Jahreshauptbesprechung eine Urkunde“, sagt Michael Bals. Teilnehmen konnten alle, die mindestens ein Jahr dabei und acht Jahre alt sind.

Mitmachen als Betreuer oder online spenden

Wer gerne als ehrenamtlicher Betreuer agieren möchte, meldet sich per Mail bei der Kinderfeuerwehr. Die Adresse lautet KF-menden.de.

Interessierte brauchen keine besonderen Voraussetzungen. Sie müssen nur Spaß an der Feuerwehr und an Jugendarbeit haben, in Menden wohnen und zwischen 18 und 70 Jahre alt sein.

Spenden kann man jetzt unter menden-crowd.de/aktion

Nachwuchsförderung ist der Feuerwehr extrem wichtig. Sobald die Feuerwache umgebaut ist, kann sich Michael Bals auch eine Gruppe in Mendens Mitte vorstellen. Teilnehmen können Kinder ab sieben Jahren. Oft, so sagt er, bekommt er auch Anfragen von Eltern aus Nachbarstädten, die das Projekt gut finden. Doch die muss er abweisen. „Wir dürfen nur Kinder aus Menden annehmen.“ Das hänge mit dem Gesetz zusammen. „Jede Kommune muss das selbst organisieren.“ Wer zu alt für die Kinderfeuerwehr wird (zwölf Jahre), kann zur Jugendgruppe wechseln. Bisher haben das zehn Kinder gemacht.

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