Menden. . Im Naturschutzzentrum wird nur gepflanzt, was auch natürlich wachsen würde. Lebensraum für Wildbienen. In Aquaponic gedeihen Fische und Gemüse.

Im Wildbienenhotel haben bereits einige Gäste ihre Zimmer bezogen. Und die Eingänge zugekleistert. „Es sind schon viele bewohnt“, freut sich Ulrich Hering und zeigt auf die besiedelten Niströhren. Der Leiter des Naturschutzzentrums Arche Noah weiß, wie wichtig es ist, den Insekten geeigneten Lebensraum zu bieten. Schließlich könnten ohne sie als Blütenbestäuber ja weder Obst, noch Gemüse geerntet werden.

Die Arche ist ein Lernort. Nicht nur, aber vor allem Kinder können sich hier bei Angeboten und Projekten auf Entdeckungsreise in die Natur begeben. Und sie können zu Gärtnern werden. Da werden Kräuterbeete und eine Kräuterspirale angelegt, Gemüsesorten geerntet und zu leckeren Gerichten verarbeitet. Kürzlich schaffte das Naturschutzzentrum dank Crowdfunding drei Hochbeete an. Sie werden gemeinsam mit jungen Besuchern bepflanzt. „Die Kinder sind mit großer Begeisterung dabei“, beobachtet Ulrich Hering.

In einem anderen Blütenkleid

Im Laufe der Jahre sind in der Arche verschiedene Biotope entstanden. Ein Obstgarten mit alten Sorten gehört ebenso dazu wie eine Wildblumenwiese, die sich je nach Jahreszeit in einem anderen Blütenkleid zeigt. „Jeder kann das auch bei sich zu Hause machen, das ist einfach genial“, gerät Ulrich Hering ins Schwärmen. Er rät, mit zwei oder drei Quadratmetern zu beginnen, Blumensaat auszubringen und der Natur ihren Lauf zu lassen. „Wenn der Boden zu fett ist, einfach etwas Sand einarbeiten“, sagt der Experte. Nach und nach könnten heimische Stauden dazu gesetzt werden.

Die Aquaponic-Anlage in der Arche.
Die Aquaponic-Anlage in der Arche. © Marc Friedrich

Auch in der Arche wird nur gepflanzt, was hier natürlich wachsen würde. Gemeinsam mit ihrem Team wollen Ulrich und Gerda Hering Naturwissen vermitteln. „Aus vielen Pflanzen, die am Wegesrand stehen, kann man etwas Tolles machen“, sagt Gerda Hering. Ihr Tipp: „Gundermann-Blüten in Schokolade, das schmeckt wie After Eight.“

Fische liefern Nährstoffe

Die Pflanzenbehälter der Anlage beherbergen unter anderem Tomaten.
Die Pflanzenbehälter der Anlage beherbergen unter anderem Tomaten. © Marc Friedrich

Gemüsepflanzen gedeihen im Naturschutzzentrum an einem besonderen Ort. In der Aquaponic-Anlage liefern Fische die Nährstoffe für die Pflanzen. „Ein natürlicher Stoffkreislauf“, erklärt Ulrich Hering. Im Fischbecken schwimmen in diesem Jahr Weißfische. Die Pflanzbehälter beherbergen Tomaten- und Gurkenpflanzen, Schnittlauch, Petersilie, Salat und Paprikapflanzen. Die Anlage wird das gesamte Jahr über genutzt. „Im Winter haben wir Feldsalat gepflanzt.“

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Das Gemüse wird für die Kurse „Nachhaltige Ernährung“ verwendet. Unmittelbar neben den Gemüsebeeten der Anlage hängt an der Wand ein Bienenhotel. Auch hier schließt sich der Kreislauf.